US-Apothekenketten verbieten das Tragen von Schusswaffen

Gegen das offene Tragen von Waffen in ihren Geschäften haben sich in den USA innerhalb weniger Tage Einzelhändler mit zusammen fast 30.000 Filialen ausgesprochen. Nach dem Schwergewicht Walmart schlossen sich am gestrigen Donnerstag auch die Drogerie- und Apothekenketten Walgreens und CVS der Initiative an. Sie haben landesweit jeweils rund 10.000 Filialen. Auch die Supermarktketten Kroger und Wegmans, die zusammen mehr als 3000 Filialen haben, baten alle ihre Kunden außer Polizisten, künftig keine offen getragenen Waffen mehr mitzuführen.

Das offene Tragen von Waffen ist in den USA in zahlreichen Bundesstaaten erlaubt. CVS zum Beispiel erklärte jedoch: „Wir unterstützen die Bemühungen der Individuen und Gruppen, die daran arbeiten, Gewalt mit Schusswaffengebrauch zu verhindern.“

Der Einzelhandelsriese Walmart hatte am Dienstag mitgeteilt, das offene Tragen von Waffen sei in den mehr als 4000 Walmart-Läden nicht mehr erwünscht. Walmart erklärte, es habe deswegen zuletzt Vorfälle gegeben, bei denen Mitarbeiter oder Kunden verängstigt gewesen seien. In manchen Fällen mussten demnach Filialen evakuiert und die Polizei verständigt werden. „Diese Vorfälle sind besorgniserregend, und wir würden sie gerne vermeiden“, erklärte Walmart. Missverständnisse könnten dabei leicht zu „tragischen Ergebnissen“ führen, hieß es weiter. Das verdeckte Tragen von Waffen bleibt weiter erlaubt.

Walmart will zudem den Munitionsverkauf einschränken. Die Waffenlobby hatte diese Ankündigung kritisiert. „Es ist beschämend zu sehen, dass sich Walmart dem Druck der Anti-Waffen-Eliten beugt“, erklärte die National Rifle Association (NRA). Kunden würden sich anderen Händlern zuwenden, „die die amerikanischen Grundrechte mehr unterstützen“. Die NRA ist eine der mächtigsten Lobbygruppen in den USA.

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