Unnötig: Hochdosiertes Vitamin D in Nahrungsergänzungsmitteln

Sowohl zu wenig als auch zu viel Vitamin D kann gefährlich werden. Auf die Risiken einer übermäßigen Supplementation mit hochdosierten Cholecalciferol-Nahrungsergänzungsmitteln macht aktuell das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) aufmerksam.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat im Januar 2018 „Höchstmengen für Vitamine und Mineralstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln“ vorgeschlagen. Laut Gemeinsamer Expertenkommission des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) und des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), könnten Vitamin D-haltige Präparate demnach bis zu einer Tagesdosis von 20 µg noch als Nahrungsergänzungsmittel (NEM) eingestuft werden, hieß es damals. Bei einer Dosierung von Vitamin D oberhalb von 20 µg/Tag sei keine ernähhrungsspezifische oder physiologische Wirkung im Kontext der Ernährung/Nahrungsergänzung mehr begründet – jedoch bedeute eine Dosierung über 20 µg/Tag nicht zwangsläufig, dass es sich um ein Arzneimittel handelt. 

Nun hat das BfR für eine aktuelle Stellungnahme vom 31. Juli Nahrungsergänzungsmittel mit 4.000 bzw. 2.000 IE entsprechend 50 und 100 µg Cholecalciferol (aktive Vorstufe des Vitamin D) in Tablettenform bewertet. Diese stünden stellvertretend für hochdosierte Präparate. Das Fazit: Die Einnahme hochdosierter Nahrungsergänzungsmittel ist für die Allgemeinbevölkerung unnötig und kann sich sogar nachteilig auf die Gesundheit auswirken.

Mehr zum Thema

Klöckner für EU-weite Regelung

NEM und Lebensmittel: Höchstmengen für Vitamine und Mineralstoffe

Eine Überdosierung mit Vitamin D durch die körpereigene Synthese ist nicht möglich, anders sieht es mit der externen Zufuhr aus: Ein Überangebot an Vitamin D im Körper führt, gemäß dessen Funktionsweise, zu einer Hyperkalzämie. Halten die erhöhten Calcium-Serumspiegel über längere Zeit an, kann mit klinischen Symptomen gerechnet werden. Diese reichen von allgemeiner Müdigkeit und Muskelschwäche, über gastrointestinale Störungen, bis hin zu Herzrhythmusstörungen und Nephropathien.

Quelle: Den ganzen Artikel lesen