Shop Apotheke halbiert Verluste

Nachdem der niederländische Arzneimittel-Versender Shop Apotheke Europe Anfang April vorläufige Umsatzzahlen zum Verlauf des ersten Quartals 2023 vorgelegt hat, öffnet sich mit der finalen Drei-Monatsbilanz nun auch der Blick auf das Ergebnis: Das entwickelt sich deutlich positiv, ist je nach Lesart aber mit einem Plus oder einem Minus versehen.

Es geht für Shop Apotheke Europe in die richtige Richtung – so lässt sich die Geschäftsentwicklung für die ersten drei Monate 2023 zusammenfassen. Am 5. April hatte der Arzneimittel-Versender wie üblich vorläufige Geschäftszahlen kommuniziert, die im Wesentlichen Auskunft über die Umsatzentwicklung gaben. Nun liegen die endgültigen Zahlen vor, und die zeigen, dass es tatsächlich auch auf der Ergebnisseite aufwärts geht.

Mehr zum Thema

Hauptversammlung 

Shop-Apotheke-Aktionäre stimmen Namensänderung zu 

Vorläufige Quartalszahlen

Shop Apotheke wächst wieder schneller

Finale Geschäftszahlen und Umbenennung

Zur Rose Group firmiert in DocMorris AG um

Dabei kommt es allerdings darauf an, welchen Teil des Ergebnisses man betrachtet. Das Unternehmen selbst stellt in einer Pressemitteilung das sogenannte bereinigte EBITDA heraus, also den um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen. Dieser verbesserte sich gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahres und zum dritten Mal in Folge von -4,3 Millionen Euro um 13 Millionen Euro und landete nun bei positiven 8,8 Millionen Euro. Auch die bereinigte EBITDA-Marge fiel den Unternehmensangaben zufolge mit 2,4 Prozent positiv aus, ein Anstieg um 3,8 Prozentpunkte gegenüber der Vergleichszeit des Vorjahres.

Unter dem Strich noch rot

Betrachtet man hingegen den Gewinn nach Abschreibungen und Bereinigungen (EBIT), so liegt dieses mit -7,6 Millionen Euro immer noch in der Verlustzone, fällt jedoch deutlich besser aus als noch vor einem Jahr (-19,2 Millionen Euro). Auch das Nettoergebnis ist mit -10,2 Millionen Euro immer noch im roten Bereich, angesichts von zuvor -22,9 Millionen Euro jedoch ebenfalls auf dem Weg Richtung Gewinnzone.

Die Entwicklung ist nach Angaben des Unternehmens insbesondere auf Effizienzsteigerungen, verbesserte betriebliche Abläufe sowie auf eine vergleichbar hohe saisonale Nachfrage wie vor Corona in der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) zurückzuführen.

Umsatz nochmal leicht höher

Der Umsatzzuwachs fällt im ersten Quartal nochmal leicht höher aus, als mit den vorläufigen Zahlen kommuniziert – statt eines Anstiegs um 21,9 Prozent ist es nun ein Plus von 22,1,Prozent auf 372 Millionen Euro. Dabei übertreffe das Non-Rx-Wachstum von 23 Prozent die Jahresprognose von 10 bis 20 Prozent. Die Zahl aktiver Kunden stieg gegenüber dem Vorjahresquartal um 1,4 Millionen auf 9,7 Millionen und steuert laut Shop Apotheke jetzt stramm auf die 10 Millionen zu.

Finanzchef Jasper Eenhorst sagt laut der Mitteilung: „Der solide Geschäftsverlauf – mit stark wachsenden Umsätzen und deutlich verbesserten Margen – bestätigt den Erfolg unseres Geschäftsmodells sowie unsere Wettbewerbsvorteile in unseren jeweiligen Märkten – und das bereits vor dem weiteren Roll-out des elektronischen Rezepts in Deutschland.“

Prognose für 2023 bestätigt

Für das gesamte Jahr 2023 bestätigt das Unternehmen die am 7. März veröffentlichte Prognose. Diese beinhaltet ein Wachstum des Non-Rx-Umsatzes von 10 bis 20 Prozent, eine bereinigte EBITDA-Marge im Bereich von 0,5 bis 2,5 Prozent und frei verfügbare Geldmittel (Cashflow) im Bereich von -20 bis 20 Millionen Euro.

Wie berichtet, strebt Shop Apotheke Europe eine strategische Partnerschaft mit dem Schweizer Gesundheitsdienstleister Galenica an. Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der Wettbewerbsbehörden und soll voraussichtlich im ersten Halbjahr 2023 abgeschlossen werden. Wie ebenfalls bekannt, wird Shop Apotheke Europe ab dem 13. Juni den Namen Redcare Pharmacy tragen und künftig vom ehemaligen DocMorris-Vorstand Olaf Heinrich geleitet werden.


Quelle: Den ganzen Artikel lesen