In den USA sterben auffällig viele Afroamerikaner an Covid-19. Das zeigen erste Erhebungen, die auf Daten von Gesundheitsämtern basieren. Im US-Bundesstaat Illi nois zum Beispiel machen Schwarze 30 Prozent der erfassten Infizierten und rund 40 Prozent der Todesfälle aus. Ihr Anteil an der Bevölkerung beträgt aber nur 14,6 Prozent. Ähnliche Zahlen werden aus Michigan und Louisiana gemeldet. Auch hier sind Afroamerikaner überproportional von der Pandemie betroffen. Zwar gibt es noch keine nationale Erhebung. Aber schon jetzt bestätigen die Zahlen aus mehreren Städten diesen Trend. Gary Harrel aus Louisiana hat zehn Freunde und Familienmitglieder durch Covid-19 verloren: „Es ist einfach hart. Man wacht morgens auf – so wie gestern- und macht sich Sorgen, welche Nachrichten wohl kommen werden. Das erste war eine Nachricht von einem Freund, der mich gefragt hat, ob ich ihm beim Nachruf für seinen Vater helfen kann. Der war am Sonntag gestorben. Und dann, nur ein paar Stunden später, bekomme ich die Nachricht, dass meine Tante gestorben ist. Irgendwie wirkt das alles surreal.“ Auch im Weißen Haus ist man auf die Problematik aufmerksam geworden. US-Präsident Donald Trump sagte dazu am Dienstag in Washington: „Wir kümmern uns um diese steigenden Zahlen, das ist ein echtes Problem, das man sehr stark in der afroamerikanischen Gemeinschaft sieht. Und wir unternehmen alles, was in unser Macht steht, mit dieser Herausforderung umzugehen. Es ist eine gewaltige Herausforderung.“ Die Gründe dafür, dass Schwarze besonders von der Krankheit betroffen sind, liegen auf der Hand. Häufig leben sie in beengten Wohnverhältnissen und haben keinen ausreichenden Zugang zu einer medizinischen Versorgung. Ein Grund sei laut Experten auch eine schlechte Ernährung und schwierige Lebensumstände, die zu Vorerkrankungen wie Diabetes, hohen Blutdruck und Herz-Kreislauferkrankungen führen. Dazu kamen ungenügende Informationen. Nach Medienberichten gab es sogar Gerüchte, wonach Schwarze immun gegen das Coronavirus seien.
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