Mohnstrudel-Rückruf bei Lidl
Die zwei beim Discounter Lidl verkauften Produkte „Omas Backstube Klassischer Mohnstrudel, 600g“ und „Omas Backstube Gemischtes Kaffeekränzchen, 300g“ werden wegen eines möglichen erhöhten Morphingehalts zurückgerufen. Von einem Verzehr der Süßspeisen wird aufgrund eines möglichen Gesundheitsrisikos abgeraten.
Die österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) informiert über einen Rückruf der Firma Lidl Österreich. Wie es in einer Mitteilung heißt, hat das Unternehmen einen Rückruf der Produkte „Omas Backstube Klassischer Mohnstrudel 600g“ und „Omas Backstube Gemischtes Kaffeekränzchen 300g“ veranlasst.
Mögliches Gesundheitsrisiko
Laut der Mitteilung informieren die österreichischen Hersteller „Panther Brot GmbH“ und „Linauer Backstube GmbH“ über einen Warenrückruf der Produkte „Omas Backstube Klassischer Mohnstrudel, 600g“ mit allen Mindesthaltbarkeitsdaten von 15.08.2020 bis einschließlich 28.08.2020 und „Omas Backstube Gemischtes Kaffeekränzchen, 300g“ mit allen Mindesthaltbarkeitsdaten von 15.08.2020 bis 23.08.2020.
„Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass der Mohn in den oben genannten Produkten einen erhöhten Morphingehalt aufweist“, heißt es dort weiter.
Die betroffenen Mehlspeisen wurden bei Lidl Österreich verkauft. Die vom Rückruf betroffenen Produkte können in allen Lidl-Filialen zurückgegeben werden. Der Kaufpreis wird erstattet, auch ohne Vorlage des Kassenbons.
In einer weiteren Mitteilung der AGES wird darauf hingewiesen, dass auch der österreichische Hersteller „Ankerbrot GmbH & Co KG“ Strudel zurückruft. Betroffen ist das Produkt „ANKER Mohn-Strudel 400g“ mit allen Mindesthaltbarkeitsdaten von 15.08.2020 bis 26.08.2020.
Auch hier kann nicht ausgeschlossen werden, dass der Mohn in dem Produkt einen erhöhten Morphingehalt aufweist. Das in ANKER-Filialen verkaufte Produkt kann in der Einkaufsstätte gegen Erstattung des Kaufpreises zurückgegeben werden.
In beiden Meldungen wird darauf hingewiesen, dass Kundinnen und Kunden den Rückruf unbedingt beachten und die betroffenen Produkte aufgrund eines möglichen Gesundheitsrisikos nicht verzehren sollten.
Manche Menschen können empfindlicher reagieren
Wie das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) erklärt, ist Morphin das bekannteste und bedeutendste Alkaloid von Opium, das aus Schlafmohn gewonnen wird. Die Samen der Pflanze werden wegen ihres Geschmacks und Gehaltes an fettem Öl und Proteinen im Lebensmittelbereich zur Herstellung von Backwaren und Speiseöl verwendet. „Speisemohn kann in Spuren mit Opiumalkaloiden kontaminiert sein“, schreiben die Fachleute.
Laut dem Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) liegen zwar nur wenige Berichte über nachteilige Wirkungen durch den Verzehr von Mohnsamen in Lebensmitteln vor; es kann aber nicht davon ausgegangen werden, dass solche Reaktionen nicht doch hin und wieder auftreten.
„Morphinartige Wirkungen wurden bei Menschen bereits nach dem Verzehr einer einzigen Portion einer Mahlzeit, die mit Opiumalkaloiden kontaminierte Mohnsamen enthielt, beobachtet“, heißt es auf der Webseite des LAVES.
Schwangere, Säuglinge, Menschen über 75 Jahren sowie Personen, die krankheitsbedingt unter beeinträchtigter Atemfunktion leiden, reagieren laut den Fachleuten mitunter empfindlicher auf Nebenwirkungen von Morphin. (ad)
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