Corona – war da mal was? Befreit von Auflagen steuern Karnevalisten im ganzen Land auf den Höhepunkt der „fünften Jahreszeit“ zu. Auch das RKI sieht die Inzidenz auf einem guten Weg – sie ist auf einem „vergleichsweise niedrigem Niveau“. Alle aktuellen News finden Sie im Corona-Ticker auf FOCUS online.
News zu Corona vom 16. Februar 2023
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Laut RKI ist Corona-Inzidenz auf einem „vergleichsweise niedrigen Niveau“
Samstag, 18. Februar 2023, 15.05 Uhr: Die bundesweite Corona-Inzidenz liegt nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) weiterhin auf einem „vergleichsweise niedrigen Niveau“. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz sei in der vergangenen Woche im Vergleich zur Vorwoche allerdings leicht angestiegen, schrieb das RKI in seinem wöchentlichen Bericht zu Corona am Donnerstagabend.
Der Anteil der bisher dominierenden Omikron-Linie BA.5 ging indes weiter zurück und lag in der Woche bis zum 5. Februar nur noch bei 54 Prozent. Der Anteil der Linien BA.2 und XBB.1 inklusive Sublinien stieg dagegen auf 22 und 20 Prozent. Die Werte basieren allerdings auf geringen absoluten Zahlen, denn das vollständige Viruserbgut wird nur bei einem sehr kleinen Anteil positiver Proben untersucht.
„Vorläufige Daten lassen vermuten, dass sowohl XBB.1.5 als auch einige Sublinien von BA.2.75 einen Übertragungsvorteil gegenüber anderen Sublinien sowie deutliche Immunfluchteigenschaften besitzen“, hieß es. Es sei daher in den kommenden Wochen mit steigenden Anteilen zu rechnen. Allerdings werde mit der zunehmenden Verbreitung keine Erhöhung der Krankheitsschwere beobachtet.
Insgesamt ist die Zahl der akuten Atemwegserkrankungen in Deutschland in der vergangenen Woche gestiegen. Sie liege „im oberen Wertebereich der vorpandemischen Jahre um diese Zeit“. Der Anteil der festgestellten Influenza B-Viren von allen Influenzaviren stieg laut RKI in den vergangenen Wochen erheblich an. Es bleibe daher wichtig, bei Symptomen Kontakte zu meiden und zu Hause zu bleiben.
Pandemie auch im schulischen Bereich beendet
Freitag, 17. Februar 2023, 06.53 Uhr: Mecklenburg-Vorpommerns Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) hat sich erleichtert über den Wegfall der coronabedingten Einschränkungen an Schulen gezeigt. Die Pandemie könne nunmehr auch für den schulischen Bereich als beendet angesehen werden, sagte sie mit Blick auf das am Montag beginnende zweite Schulhalbjahr 2022/23.
Die Herausforderungen der Pandemie seien nach drei Jahren Ausnahmezustand gemeinsam gemeistert worden. „Vor allem möchte ich allen Lehrkräften danken; sie sind und waren für die Schülerinnen und Schüler ein wichtiger Garant für Stabilität und Orientierung in diesen so unsicheren Zeiten.“
Für den Schulbereich gebe es keine Testpflicht mehr. Wer aber Erkältungssymptome habe, solle sich weiterhin zu Hause testen, riet Oldenburg. Dafür würden Schulen weiter mit Selbsttests ausgestattet. So könnten sie Infektionsketten effektiv unterbrechen und Sicherheit im Schulalltag gewährleisten.
Eine Maskenpflicht besteht nicht mehr. Empfohlen wird das Tragen der Maske aber weiterhin bei Erkältungswellen, bei engem Kontakt zu anderen in Innenräumen und wenn man selbst Erkältungssymptome hat. Wie schon vor der Pandemie gelte der Grundsatz: „Wer krank ist, bleibt zu Hause.“
Weiberfastnacht erstmals wieder ohne Corona-Auflagen
Donnerstag, 16. Februar, 03.56 Uhr: Erstmals seit drei Jahren beginnt am Donnerstag mit Weiberfastnacht wieder ein Straßenkarneval ohne Corona-Einschränkungen. 2020 war der Karneval noch knapp vor den ersten weitreichenden Lockdown-Maßnahmen über die Bühne gegangen, hatte teilweise allerdings auch schon selbst zur Verbreitung des Virus beigetragen. Im Folgejahr 2021 fiel „die fünfte Jahreszeit“ komplett aus. 2022 fand Weiberfastnacht unter 2G-plus-Bedingungen statt. Diese Einschränkungen fallen nun weg.
Vor allem in Köln werden viele Zehntausende Feiernde von auswärts erwartet. Die Polizei ist dort mit 2000 Beamten im Einsatz. Bereits zu Beginn der Karnevalssaison am 11.11. war es in Köln zu einem Massenandrang gekommen. Besonders das Studentenviertel rund um die Zülpicher Straße gilt mit seinen vielen Bars und Kneipen als Mega-Hotspot für junge Leute. Die Stadt Köln hat unter anderem 550 Mobiltoiletten, 140 Urinale, 20 Urinalrinnen und elf Toilettenwagen aufgestellt. Ordnungsamtchefin Athene Hammerich drohte: „Wildes Urinieren wird der Ordnungsdienst konsequent ahnden.“ Das Verwarngeld betrage bis zu 200 Euro. Der Andrang könnte eventuell ein wenig dadurch abgebremst werden, dass das Wetter nicht gut werden soll.
Vergangenes Jahr war Weiberfastnacht auf den Tag des russischen Angriffs auf die Ukraine gefallen. Es war der 24. Februar. Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) hatte damals erklärt, ihr sei nicht nach Feiern zumute, aber weder sie noch die Vereine könnten und wollten den Karneval absagen. NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) sagte: „Krieg und Karneval in Europa passen nicht zusammen.“ Statt des Kölner Rosenmontagszugs gab es eine Friedensdemo mit einer Viertelmillion Teilnehmer.
Mit Blick auf dieses Jahr sagte der Kölner Karnevalspräsident Christoph Kuckelkorn der Deutschen Presse-Agentur: „Gerade die Corona-Zeit hat uns allen gezeigt, wie wichtig es ist, persönliche Nähe und die Gemeinschaft mit anderen Menschen zu erleben. Die Kölner Jecken schunkeln nicht einfach an den Problemen der Welt vorbei, sondern wissen sehr genau, wie eng Freud und Leid beieinander liegen.“
Unabhängig davon können sich Karnevalsverweigerer auf den Literaturnobelpreisträger und gebürtigen Kölner Heinrich Böll (1917-1985) berufen. Von ihm stammt der Ausspruch: „Ich kann mir keine schrecklichere Pflicht vorstellen als die Pflicht zum Humor.“
NRW verbrennt 4,4 Millionen Euro in Form von „Bastel-Masken“
Mittwoch, 15. Februar, 8.14 Uhr: Das Land NRW hat nach Angaben des Gesundheitsministeriums bisher knapp 6,7 Millionen Masken verbrennen lassen, die in der Anschaffung rund 4,4 Millionen Euro gekostet hatten. Nach dpa-Informationen handelte es sich dabei um sogenannte „Bastel-Masken“, die in den ersten Monaten der Pandemie für Aufregung gesorgt hatten.
Die Masken waren im Frühjahr 2020 von einem Bielefelder Unternehmen zum Selbstzusammenbauen geliefert worden. Als die „Bastel-Masken“ neben normalen Masken an Kitas geliefert wurden, hatte es von dort massive Beschwerden gegeben. Der damalige Familienminister Joachim Stamp (FDP) entschuldigte sich schriftlich bei den Einrichtungen ("Um eines klarzustellen: Sie sind keine Basteltanten und Bastelonkel, sondern hochqualifiziertes pädagogisches Personal bzw. Kindertagespflegepersonen.")
Laut Gesundheitsministerium hatten die medizinischen Masken damals 66 Cent pro Stück gekostet. Das Haltbarkeitsdatum der 6,7 Millionen Masken sei inzwischen abgelaufen. Daher seien sie „thermisch verwertet“ worden. Im „Sperrlager“ des Landes liegen zahllose weitere Masken, die entsorgt werden müssen. Zudem läuft dieses Jahr die Haltbarkeit für Millionen von Schutzkitteln ab. Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hatte der „WAZ“ vergangene Woche gesagt, dass man diese Kittel – so lange sie nicht abgelaufen sind – auch Hilfsorganisationen spenden würde.
Isolationspflicht für Corona-Infizierte in Berlin beendet
Montag, 13. Februar, 05.00 Uhr: Ab diesem Montag müssen sich Menschen mit einer nachgewiesenen Corona-Infektion in Berlin nicht mehr isolieren. Das hatte der Senat am vergangenen Dienstag beschlossen. Die Corona-Verordnung, in der das geregelt war, läuft zum 13. Februar aus. Die Aufhebung der Isolationspflicht war mit Brandenburg abgestimmt. Damit sind Berlin und Brandenburg die letzten Bundesländer, in denen die Pflicht fällt.
Aus Sicht eines Mediziners dürfte das Ende der Isolationspflicht in Berlin vermutlich ohne größere Folgen bleiben. „Ich erwarte keinen großen Knall. Es wird sich wahrscheinlich nicht so viel ändern“, sagte Sven Gläser, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin – Pneumologie und Infektiologie am Vivantes-Klinikum Neukölln. Er gehe davon aus, dass bereits in den vergangenen Wochen viele Ansteckungen unentdeckt blieben oder zumindest nicht durch einen Test nachgewiesen wurden. „Wenn sich Menschen kaum mehr testen, isolieren sie sich auch nicht. Die Vorgaben wurden in der jüngsten Zeit also vermutlich ohnehin nicht mehr strikt eingehalten.“
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