Am 14. Juni sollen Apotheken bundesweit auf ihre Situation und die zugrundeliegenden Versäumnisse der Politik aufmerksam machen. Die ABDA hat diesen Tag zum Protesttag auserkoren. Apothekenschließungen will die Standesvertretung an diesem Tag unterstützen. Diesem impliziten Aufruf schließen sich etwas mehr als die Hälfte der Teilnehmer:innen einer DAZ-Umfrage an.
In knapp drei Wochen, am 14. Juni, soll es richtig krachen. Die Apotheken wollen mit ihrem Protesttag die Aufmerksamkeit von Politik, Presse und Bevölkerung erlangen und klar machen, wie schlecht ihre Lage ist. Die ABDA unterstützt die bundesweite Schließung von Apotheken an dem Mittwoch. Das habe der Geschäftsführende Vorstand beschlossen, hieß es in einem Brief an die Verbände und Kammern.
Einzelne Verbände, wie Bayern und Baden-Württemberg, haben bereits dazu aufgerufen, an diesem Tag die Apotheken geschlossen zu lassen. Kammer und Verband in Nordrhein wollen eine Demo organisieren. Die Standesvertretung bittet überdies, sich in den kommenden Wochen gut vorzubereiten: „Der Erfolg des Protesttages hängt maßgeblich von einer großen, flächendeckenden Teilnahme ab,“ so die ABDA. Material wie Poster und Flyer stehen unter www.apothekenkampagne.de zum Download bereit.
Neben der verfassten Apothekerschaft haben auch andere Organisationen dazu aufgerufen, sich am Protesttag zu beteiligen, zum Beispiel die Apothekengewerkschaft Adexa, aber auch sonst eher ABDA-kritische Vereinigungen, wie der Verband innovativer Apotheken (via) und auch die Freie Apothekerschaft. Offenbar ist allen klar geworden, dass an diesem Tag Geschlossenheit gefragt ist.
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Auch die DAZ-Leser:innen sind bereit zum Protest. Einer nicht repräsentativen Umfrage mit 1543 Teilnehmer:innen zufolge, davon 68,5 Prozent Inhaberinnen, wollen sich mehr als drei Viertel (76,15 Prozent) in irgendeiner Form am Protesttag beteiligen, 6,87 Prozent wollen das nicht, der Rest ist noch unentschlossen. Als häufigster Grund, sich gar nicht zu beteiligen, wurde Notdienst an diesem Tag genannt. Weitere Gründe, warum Apotheken nicht mitmachen wollen, sind Zweifel am Nutzen der Aktion, aber auch weil man sich den Umsatzausfall nicht leisten kann, die Konkurrenz geöffnet hat oder der Chef oder die Chefin nicht mitziehen.
Noch Luft nach oben
71,5 Prozent von denen, die sich am Protesttag beteiligen, wollen ihre Apotheke auch wirklich nicht aufsperren. Das ist etwas mehr als die Hälfte aller Teilnehmenden (52,75 Prozent). 13,47 Prozent wollen zwar öffnen, aber mit sichtbaren Einschränkungen, wie Klappendienst oder Ähnlichem. 8,8 Prozent erklären, noch unentschlossen zu sein, ob sie ihre Apotheke geschlossen lassen oder nicht. Für 4,58 Prozent kommt eine Schließung nicht infrage, weil sie Notdienst haben, sie wollen sich aber anderweitig beteiligen. Nur 1,5 Prozent wollen Normalbetrieb fahren, aber informieren und Flyer verteilen.
Ein gibt also noch viel Luft oben. Aber vielleicht gelingt es den Kolleg:innen vor Ort, von denen viele fleißig per WhatsApp und Telefon trommeln, noch mehr zum Mitmachen zu bewegen.
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