Am Rande der Expopharm haben in der vergangene Woche die Spitzen der Tarifgemeinschaft der Apothekenleiter (TGL) Nordrhein und der Apothekengewerkschaft Adexa über die im November anstehenden Tarifverhandlungen gesprochen. Im kommenden Jahr soll erstmals ein eigener Tarif für Filialleiter kommen.
Die Apothekengewerkschaft Adexa fordert schon seit geraumer Zeit einen eigenen Tarif für Leiter von Filialapotheken – schließlich tragen sie eine ganz besondere Verantwortung. Bei den bisherigen Tarifverhandlungen mit dem Arbeitgeberverband Deutscher Apotheken (ADA) blitzte die Apothekengewerkschaft mit dieser Forderung jedoch ab. Anders in Nordrhein, wo Adexa und TGL Nordrhein einen gesonderten Tarifvertrag vereinbaren. Hier signalisierte die TLG schon vor einiger Zeit, dass sie bereit sei für eine solche Neuerung.
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Im neuen Jahr könnte es soweit sein. Adexa hat den sei 1. Januar 2018 bestehenden und auf zwei Jahre ausgelegten Gehaltstarifvertrag für Nordrhein mit Wirkung zum 31. Dezember 2019 gekündigt. Im Spätherbst soll verhandelt werden. Vergangene Woche gab es schon ein Vorgespräch in Düsseldorf am Rande des Deutschen Apothekertags und der Expopharm.
In einer gemeinsamen Pressemitteilung der beiden Tarifpartner erklärt nun die TGL-Vorsitzende Dr. Heidrun Hoch: „Trotz der nach wie vor schwierigen Situation der Vor-Ort-Apotheken wollen wir – in Verantwortung für Apothekenleiter und Mitarbeiter – den nächsten Schritt gehen und im November Verhandlungen aufnehmen. Dazu soll auch als innovativer Baustein eine ergänzende Gehaltstabelle für Filialleiter gehören, die der besonderen, gesetzlich verankerten Verantwortung ein Stück weit Rechnung trägt. “
Adexa: Attraktivität der Apothekenberufe verbessern
Adexa-Vorstand Tanja Kratt, Leiterin der Tarifkommission, ergänzt: „Auch wenn in der Politik noch um die künftigen Rahmenbedingungen für die öffentlichen Apotheken gerungen wird, ist doch klar: Im Wettbewerb um qualifiziertes Personal und Berufsnachwuchs muss die Attraktivität der Apothekenberufe jetzt verbessert werden – und dazu gehören auf jeden Fall auch steigende Gehälter und Ausbildungsvergütungen.“
Die Tarifpartner verweisen zudem darauf, dass auch beim DAT zur Sprache kam, dass die tariflichen Verdienste im Apothekenbereich für alle Berufsgruppen zu niedrig seien. So auch im Zusammenhang mit der Forderung der TGL-Vorsitzenden nach innovativen Honorarkonzepten. Ein entsprechender Adhoc-Antrag von Heidrun Hoch und Kollegen in der Hauptversammlung wurde allerdings entsprechend einem Geschäftsführungsantrag übergangen.
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