Nach überstandener Erkältung sind Sie noch etwas schwach auf der Brust? Das könnte daran liegen, dass Ihre Lungenfunktion herabgesetzt ist. Sofern ärztlich nicht anders verordnet, können Sie mit ein paar einfachen Tricks die Stärke Ihrer Lunge messen und sie wieder kräftigen.
Auch noch Tage nach einem Atemwegsinfekt sind wir manchmal ganz schön aus der Puste. Auch je nach Alter und Sportlichkeit kann uns die Atmung schwerfallen. Doch wann ist das Außer-Atem-Sein normal? Und wie macht sich eine schwache Lunge bemerkbar? Mit ein paar einfachen Tricks lässt sich das leicht feststellen.
Wie Sie Ihre Lungenfunktion testen
-
Luftballon aufblasen
Holen Sie tief Luft und blasen Sie in einem Atemzug einen Luftballon auf. Knoten Sie dann den Ballon zu. Er sollte nun an der breitesten Stelle mindestens 1,5-mal so groß sein wie Ihr eigener Kopf. Ist er deutlich kleiner, kann das ein Hinweis darauf sein, dass Ihre Lunge nur eingeschränkt arbeitet.
- Kerze auspusten
Zünden Sie eine Kerze an und platzieren Sie sie einen Meter von sich entfernt auf dem Tisch. Gelingt es Ihnen, aus dieser Distanz die Flamme auszupusten, leistet Ihre Lunge sehr gute Arbeit. Schaffen Sie das nicht, schieben Sie die Kerze Stück für Stück näher. Können Sie die Flamme bei mindestens 50 Zentimetern Abstand ausblasen, ist Ihre Lungenleistung noch im guten Bereich. Steht die Kerze in einem Abstand von 20 Zentimetern oder näher und das Auspusten gelingt trotzdem nicht, sollten Sie Ihre Lunge von einem Arzt untersuchen lassen.
So können Sie Ihre Lunge stärken
Stellt sich heraus, dass die Lungenfunktion tatsächlich geschwächt ist, ist das kein Grund zur Sorge. Je nach Ursache, die eventuell ärztlich abgeklärt werden sollte, kann die Lunge wieder gestärkt werden. Dabei können vom Arzt verordnete Medikamente, Atem-Physiotherapien, Rauch-Verzicht und die Vermeidung von Übergewicht helfen.
Auch körperliche Betätigung erhöht das Lungenvolumen. „Es muss nicht gleich die anstrengende Sporteinheit sein, um die Lunge zu kräftigen. Auch regelmäßige Spaziergänge trainieren die Lungenfunktion“, sagt Christian Taube, Direktor der Klinik für Pneumologie der Universitätsmedizin Essen, zu „t-online“ und verweist darauf, dass die Art der körperlichen Aktivität immer auf den Zustand der Lunge angepasst werden sollte.
Zudem können bestimmte Übungen, die Sie ganz einfach zu Hause durchführen können, die Lungenfunktion trainieren.
1. Nasenloch zuhalten
Ihre Einatmung können Sie mit einer simplen Übung stärken, erklärt Melanie Fuchs, Leiterin der Physiotherapie an der Klinik Schwabach, im Gespräch mit „Diakoneo“. Dazu halten Sie sich mit dem Finger ein Nasenloch zu und atmen dann tief durch das freie Nasenloch ein. Die Lunge muss beim Einatmen nun mehr Kraft aufwenden und die Muskeln, die daran beteiligt sind, wegen gestärkt. Atmen Sie danach ganz normal wieder aus.
Führen Sie diese Übung höchstens dreimal durch. Machen Sie dann für eine Minute Pause und wiederholen Sie das Ganze mit dem anderen Nasenloch.
2. Taschentuch anpusten
Parallel zur Einatmung kann auch die Ausatmung ertüchtigt werden, erklärt Physiotherapeutin Fuchs. Halten Sie sich ein Taschentuch circa 20 Zentimeter vor den Mund und versuchen Sie, es beim Ausatmen durch den Mund in Bewegung zu setzen. Dabei werden die beim Ausatmen beteiligten Muskeln trainiert. Wiederholen Sie diese Übung höchstens dreimal und pausieren Sie zwischen den Durchgängen für rund eine Minute.
3. Kontaktatmung
Je nach Körperhaltung werden unterschiedliche Bereiche der Lunge belüftet. Sitzen wir aufrecht, gelangt die Luft verstärkt in den oberen Bereich. Liegen wir, strömt die Luft mehr in die Körpervorderseite. Damit die Lunge ganzheitlich belüftet wird, empfiehlt sich die Kontaktatmung.
Bei der Übung atmen Sie über die Nase ein und über den Mund aus. Setzen Sie sich dafür am besten aufrecht auf einen Stuhl. Dann legen Sie eine Hand auf einen bestimmten Punkt Ihres Oberkörpers. Atmen Sie langsam und bewusst in den Punkt, auf dem Ihre Hand liegt, hinein. Die Hand sollte sich bestenfalls mit der Atmung bewegen – beim Einatmen nach außen, beim Ausatmen nach innen.
4. Körper strecken
Da viele Menschen die meiste Zeit des Tages sitzen, kann sich die Lunge bei der Atmung nicht genügend ausdehnen. Deshalb sollten wir uns tagsüber häufiger aufrichten und strecken und dabei tief ein- und ausatmen. Stehen Sie beim Strecken am besten aufrecht und recken Sie Ihre Arme in die Höhe. Atmen Sie durch die Nase ein. Dann beugen Sie sich vor und führen die Arme mit nach unten. Atmen Sie nun durch den Mund aus. Wenn Sie wackelig auf den Beinen sind, können Sie diese Übung auch sitzend ausführen.
Quelle: Den ganzen Artikel lesen