Merkel beschließt harten Lockdown ab Mittwoch – 27.599 Neuinfektionen in Deutschland

Die Corona-Pandemie hält Deutschland fest im Griff. Wegen der steigenden Infektionszahlen haben Bund und Länder einen bundesweiten Lockdown noch vor Weihnachten beschlossen. Alles Wichtige zur Corona-Pandemie finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.

Topmeldungen zur Corona-Pandemie am 14. Dezember

  • Altmaier fordert Verzicht auf Weihnachtsshopping (06.45 Uhr)
  • Tübingen-OB beklagt "Datenschutz-Kult": Palmer will Corona-App "scharf schalten"

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Coronavirus-News: Altmaier fordert Verzicht auf Weihnachtsshopping

06.34 Uhr: Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat die Bürger dazu aufgerufen, an den beiden letzten Tagen vor dem harten Corona-Lockdown auf den Einkauf von Weihnachtsgeschenken in den Geschäften ganz zu verzichten. Die Menschen sollten wegen der Infektionsrisiken "nur das Allernötigste" einkaufen gehen, sagte Altmaier am Sonntagabend bei "Bild"-Live.

Altmaier empfahl Gutscheine als Weihnachtsgeschenke, die dann eingelöst werden könnten, wenn die Geschäfte allgemein wieder öffneten. Wann dies der Fall sei werde, könne aber derzeit "niemand verantwortlich voraussagen". Der Maßstab dafür sei die Entwicklung bei der Zahl der Infektionen und Todesfälle.

Der Handelsverband HDE erwartet allerdings keinen Ansturm auf die Geschäfte. Bei Weihnachtsgeschenken könne es zwar am Montag und Dienstag zu "erhöhtem Kundenaufkommen" kommen, sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth dem "Handelsblatt". Doch hätten viele Kunden ihre Planungen in den vergangenen Tagen sicherlich schon auf den Lockdown eingestellt. Auch hätten die Händler in den vergangenen Monaten bewiesen, dass sie funktionierende Hygienekonzepte hätten. 

Montag, 14. Dezember, 06.21 Uhr: Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer hat sich für eine Lockerung der Datenschutzauflagen bei der Corona-Warn-App ausgesprochen. "Wir müssen runter von diesem Datenschutz-Kult", sagte der Grünen-Politiker am Sonntagabend in einem Live-Talk der "Bild". Es gehe darum, die App "scharf zu schalten" und die Wirksamkeit deutlich zu erhöhen. "Sonst werden wir nicht herauskommen aus diesem Winterschlaf." Dafür müsse man endlich auf mehr Daten auf dem Handy zugreifen können.

Die millionenfach heruntergeladene Corona-Warn-App kann messen, ob sich Handynutzer über eine längere Zeit näher als etwa zwei Meter gekommen sind. Ist ein Nutzer positiv getestet worden und hat dies in der App geteilt, meldet sie anderen Anwendern, dass sie sich in der Nähe eines Infizierten aufgehalten haben.

Regierungschef von Eswatini stirbt knapp einen Monat nach Corona-Infektion

03.34 Uhr: Der Regierungschef des afrikanischen Kleinstaats Eswatini, Ambrose Dlamini, ist knapp einen Monat nach seiner Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Der 52-Jährige sei am Sonntag in einem Krankenhaus in Südafrika verstorben, teilte die Regierung des früheren Swasiland mit. Zur Todesursache machte sie keine Angaben.

Dlamini war Mitte November positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden. Anfang Dezember wurde er in ein südafrikanisches Krankenhaus eingeliefert. Der früher unter dem Namen Swasiland geführte Staat ist die letzte absolute Monarchie auf dem afrikanischen Kontinent.

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FOCUS Online/Wochit Ein Satz von Spahn zeigt, wie fatal die Politik bei Corona irrte

Krankenhausgesellschaft rechnet mit 5000 Coronavirus-Intensivpatienten zum Jahreswechsel

22.11 Uhr: Trotz des bevorstehenden Lockdowns rechnet die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) mit einer weiterhin steigenden Zahl der Intensivpatienten. "In den nächsten zwei Wochen werden die Infektionszahlen zunächst noch einmal steigen. Der Lockdown wirkt erst mit Verzögerung”, sagte DKG-Präsident Gerald Gaß dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Ich rechne damit, dass die Zahl der Covid-19-Patienten auf Intensivstationen von derzeit rund 4.500 auf 5.000 zur Jahreswende steigen wird."

Foto: dpa/Cecilia Fabiano Immer mehr Corona-Patienten liegen auf Intensivstationen.  

Gaß zufolge, sei an einigen Stellen bereits jetzt eine Überlastung der Krankenhäuser zu beobachten. So könnten etwa Regelpatienten nicht mehr wie üblich versorgt werden. Stattdessen müsse eine Auswahl stattfinden. "Das ist aber keine Triage in dem Sinne, wie sie in Frankreich und Italien stattfinden musste, wo Ärzte entscheiden mussten, wer noch beatmet wird und wer nicht."

Über 3000 Neuinfektionen mehr als vergangenen Sonntag – fast 340.000 aktive Fälle

20.43 Uhr: Bundesweit haben sich seit Beginn der Pandemie 1.327.010 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Das geht aus den Daten der Gesundheitsämter der Bundesländer hervor. Am Sonntag lag die Zahl der Neuinfektionen bei 16.601. Das sind 3117 mehr als am Sonntag zuvor.

Allerdings hat mit Sachsen ein derzeit besonders stark betroffenes Bundesland am Sonntag wie schon an den vergangenen Wochenenden keine neuen Zahlen gemeldet. Besonders stark war der Anstieg erneut in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen (+4002), Bayern (+3424) und Baden-Württemberg (+2277).

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus stieg binnen 24 Stunden um 165 auf 21.789. Am Sonntag der Vorwoche hatten die Gesundheitsämter 147 neue Todesfälle vermeldet.

Laut Robert Koch-Institut sind 967.900 Menschen, die sich mit dem Virus infiziert hatten, inzwischen wieder genesen. Somit liegt die Zahl der aktiven Fälle bei 337.321, also weiterhin steigend. Der R-Wert ist am Sonntag leicht abgesunken – von 1,15 auf 1,12. Das heißt, 100 Infizierte stecken im Durchschnitt 112 weitere mit dem Virus an.

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 188.233 (+2277), 3424 Todesfälle (+25)
  • Bayern: 257.139 (+3424), 4848 Todesfälle (+30)
  • Berlin: 78.798 (+548), 821 Todesfälle (+8)
  • Brandenburg: 289.053 (+751), 567 Todesfälle (+8)
  • Bremen: 11.728 (+65), 158 Todesfälle (+4)
  • Hamburg: 29.412 (+273), 405 Todesfälle (+0)
  • Hessen: 107.361 (+1427), 1749 Todesfälle (+33)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 8234 (+163), 98 Todesfälle (+2)
  • Niedersachsen: 85.460 (+1339), 1420 Todesfälle (+4)
  • Nordrhein-Westfalen: 314.936 (+4002), 4455 Todesfälle (+33)
  • Rheinland-Pfalz: 56.319 (+816), 855 Todesfälle (+9)
  • Saarland: 16.165 (+141), 336 Todesfälle (+0)
  • Sachsen: 81.655 (+0), 1574 Todesfälle (+0) (keine Meldung am Wochenende)
  • Sachsen-Anhalt: 18.554 (+375), 274 Todesfälle (+3)
  • Schleswig-Holstein: 18.090 (+140), 293 Todesfälle (+2)
  • Thüringen: 25.671 (+860), 512 Todesfälle (+4)

Gesamt (Stand 13.12., 21.00 Uhr): 1.327.010 (+16.601), 21.789 Todesfälle (+165)

Vortag (Stand 12.12., 21.00 Uhr): 1.310.409 (+23.268), 21.624 Todesfälle (+397)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.

Die Zahl der Genesenen liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund ca. 967.900 (+10.400)

Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei: 337.321 (Vortag: 331.285)

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (Stand: 13.12.): 1,12 (Vortag: 1,15)

Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 4552 (+61)

Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 2602 (+60)

Spahn macht Druck auf Impfstoff-Behörde – Deutschland wäre ab 15. Dezember einsatzbereit

16.17 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat via Twitter bekannt gegeben, dass Bund und Länder ab dem 15. Dezember zur Corona-Impfung einsatzbereit sind. "Erste Impfdosen stehen quasi bereit und könnten direkt nach der Zulassung verimpft werden" schreibt Spahn am Sonntag.

Doch bis dahin wird der Impfstoff in der EU keinesfalls zugelassen sein. Bisher ist von Ende Dezember die Rede, womöglich gar erst Januar. Spahn setzt auf eine schnellstmögliche Zulassung der Corona-Impfstoffe durch die Europäische Arzneimittel-Agentur Ema. Dabei gehe es auch um das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Handlungsfähigkeit der Europäischen Union. Großbritannien und die USA haben bereits Zulassungen erteilt – nun soll auch die EU schnellstmöglichst nachziehen. "Jeder Tag, den wir früher beginnen können zu impfen, mindert Leid und schützt die besonders Verwundbaren", so Spahn.

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