Immer mehr Menschen stecken sich in Deutschland mit dem Hantavirus an, das von Rötelmäusen übertragen wird und schwere Infektionen auslösen kann. Aktuelle Zahlen des Robert-Koch-Institutes zeigen, dass das Virus auf dem Vormarsch ist – besonders in Bayern und Baden-Württemberg.
Wie das Robert-Koch-Institut im aktuellen „Eipdemiologischen Bulletin“ ausweist, gab es von Januar bis Anfang September 2019 bereits 1.184 Hantavirus-Erkrankungen, im Vergleichszeitraum waren es 2018 nur 123 Fälle, im gesamte Jahr lediglich 235.
Die deutlich erhöhten Krankheitsfälle sind auf die Ausbreitung der Rötelmaus zurückzuführen, die einer der häufigsten Überträger des Hantavirus ist. In den meisten Fällen erfolgt eine Ansteckung über Staub, in dem sich Partikel von Kot, Speichel oder auch Urin der Rötelmaus befinden. Wird der Staub aufgewirbelt, kann das Virus über die Atemwege in den menschlichen Organismus gelangen. Auch durch den Biss eines Tieres kann das Virus übertragen werden.
Ist das Virus im Körper, löst es in der Regel grippeähnliche Symptome wie Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber, Erbrechen und Durchfall aus. Bei einem schwereren Verlauf kann die Niere beeinträchtigt werden, was in der Folge eine Dialyse nötig werden lässt.
Die Sterblichkeitsrate infolge einer Infektion mit dem Hantavirus liegt nach Einschätzung des RKI zwischen fünf und 15 Prozent. Aktuell häufen sich zwar die Erkrankungen, bestätigte Todesfälle durch das Hantavirus gibt es bislang aber nicht.
Wie die „Passauer Neue Presse“ berichtet, gab es 2019 einen Todesfall, bei dem der Betroffene nachweislich unter einer Infektion mit dem Hantavirus litt. Ob das Virus jedoch in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Tod steht, konnte das zuständige Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) auf Anfrage von FOCUS Online nicht bestätigen.
Weder Impfung noch Therapie gegen das Hantavirus
Es gibt keine Impfung gegen die Viren, auch eine Behandlung ist nicht bekannt. Bislang können daher nur die Symptome der Betroffenen behandelt werden, je nach Schwere der Erkrankung ist laut RKI eine intensivmedizinische Betreuung nötig.
Häufung in Baden-Württemberg und Bayern
Besonders betroffen vom aktuellen Ausbruch sind die südlichen Bundesländer Baden-Württemberg mit 593 Fällen und Bayern, wo 240 Personen erkrankt sind. Weitere Schwerpunkte liegen im Münsterland und im Kreis Osnabrück.
Die in Deutschland geläufige Form des Virus kann nicht von Mensch zu Mensch übertragen werden, alle Erkrankten müssen demnach Kontakt mit infizierten Tieren gehabt haben.
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