In großen Teilen Europas steigen die Corona-Fallzahlen, die Regierungen brüten über Maßnahmen, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Eines der Länder, die es derzeit am schlimmsten erwischt, ist Frankreich. Über 26.000 Neuinfektionen am Sonntag sind ein Rekord. Und der könnte Folgen haben – vor allem für die Metropolen.
Eine Erleichterung ist nach Einschätzungen des wissenschaftlichen Rats der französischen Regierung nicht in Sicht. Der Rat kommt zu der Einschätzung", dass die aktuelle Corona-Welle "stärker sein wird als die erste". Er sei von der "Brutalität" der Zunahme der Neuinfektionen in den jüngsten 15 Tagen überrascht, sagte Jean-François Delfraissy, der Leiter des Beratungsgremiums, am Montag dem Radiosender RTL.
Wissenschaftler geht von über 100.000 Neuinfektionen pro Tag aus
Delfraissy sprach von einer kritischen Lage und einer hohen Dunkelziffer bei den Neuinfektionen: "Es gibt wahrscheinlich mehr als 50.000 Fälle pro Tag. Der wissenschaftliche Rat schätzt, dass wir eher rund 100.000 Fälle pro Tag haben." Davon gehe der Rat angesichts der gemeldeten Neuinfektionen, aber auch der nicht diagnostizierten und asymptomatischen Fälle aus.
Die Zahlen am Wochenende, vor allem Samstag, sind aufsehenerregend: Mehr als 52.000 Neuinfektionen meldeten die Gesundheitsbehörden am Samstag, am Sonntag waren es dann "nur noch" rund 26.000, immer noch mehr als am vorangegangenen Sonntag. Auch die Zahl der Patienten, die auf Intensivstationen behandelt werden müssen, hat stark zugenommen. Am Montag lagen nach Angaben der Gesundheitsbehörde mehr als 2760 Patienten auf Intensivstationen – 186 mehr als am Sonntag. Insgesamt werden derzeit 17.761 Infizierte in französischen Krankenhäusern behandelt.
Drastische Maßnahmen möglich – Überlegung gehen zu Lockdowns in Metropolen
All das könnte nun Folgen haben – und zwar vor allem für die Metropolen. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, würde die französische Regierung derzeit über deutlich verschärfte Maßnahmen für den Großraum Paris, Lyon und Marseille nachdenken. Bis zu drei Wochen Lockdown stünden demnach im Raum. Erste Gespräche dazu habe es am Montag gegeben, am Mittwoch soll dann ein Ergebnis vorgelegt werden.
Wie die Zeitung weiter berichtet, könnten die Maßnahmen von einer generellen Ausgangssperre ab 19 Uhr bis zu einer Schließung aller Geschäfte außer der Supermärkte reichen. Auch könnte die Verwendung öffentlicher Verkehrsmittel dann nur noch mit einer Genehmigung erlaubt sein. Ob es letztendlich aber zu solch dramatischen Maßnahmen komme, sei noch offen.
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