Kommen die kostenlosen Tests zurück?

Seit einem knappen Monat sind die kostenlosen Bürgertests für alle abgeschafft – nur noch für ganz bestimmte Personengruppen gibt es die Tests noch auf Staatskosten. Nun, da die Corona-Neuinfektionen in Deutschland wieder stark ansteigen, werden die Forderungen nach einer Rückkehr zu den kostenlosen Tests lauter. Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn berät jetzt mit SPD, Grünen und FDP über eine mögliche Wiedereinführung.

Am vergangenen Wochenende mehrten sich die Forderungen, die kostenlosen Bürgertests wieder einzuführen. Das Ende der Kostenübernahme habe nicht dazu geführt, Impfunwillige zu einer Impfung zu motivieren, sagte der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Bund und Länder sollten diese „Fehlentscheidung“ schnell korrigieren. Gerade in der kalten Jahreszeit brauche man wieder niedrigschwellige, kostenlose Testangebote. „Die Neuregelung muss jetzt schnell kommen, möglichst noch mit der Änderung des Infektionsschutzgesetzes Mitte November.“

Die Rückkehr zu Gratis-Tests hatten auch schon Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), Grünen-Chef Robert Habeck sowie Vertreter von Ärzten, Kommunen und Handel gefordert. Nordrhein-Westfalens neuer Ministerpräsident Hendrik Wüst verlangte nun kostenlose Corona-Tests für Geimpfte und Genesene. „Die hohen Infektionszahlen unter Ungeimpften führen zu immer mehr Durchbrüchen auch bei den Geimpften“, sagte der CDU-Politiker der „Bild am Sonntag“.

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Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums erklärte daraufhin am heutigen Montag, dass der geschäftsführende Minister Jens Spahn (CDU) mit den Parteien der voraussichtlichen Ampel-Koalition über die Wiedereinführung der kostenlosen Corona-Bürgertests berate: „Der Minister sieht es auch so, dass es genauso richtig ist, sie in dieser vierten Welle vorübergehend wieder einzuführen und er ist zu einem möglichen Neustart der kostenlosen Bürgertests im konstruktiven Austausch mit den Ampel-Koalitionären.“

Die Entscheidung von Bund und Ländern im August für ein Ende der kostenfreien Tests ab Oktober sei damals richtig gewesen. Seitdem sei bei den Erstimpfungen ein Anstieg zu erkennen, sagte der Sprecher.

Auch die geschäftsführende Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) steht einer Wiedereinführung kostenloser Tests für alle offen gegenüber, wie ihr Sprecher Steffen Seibert am Montag sagte. Es müsse viel getestet werden. Wenn man von möglichst vielen Infektionen wisse und die Dunkelziffer möglichst klein halte, gebe das mittelfristig mehr Sicherheit. Deshalb begleite Merkel solche Überlegungen durchaus positiv.

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