Königliche Dattel: Was sie so gesund macht – und wieso sie täglich auf dem Speiseplan stehen sollte

Im Orient wird sie seit tausenden von Jahren verzerrt, hierzulande erfreut sie sich erst seit kurzem großer Beliebtheit: Die Dattel. Das sogenannte "Brot der Wüste" eignet sich nicht nur als süßer Snack für Zwischendurch, sondern lässt sich dank seines einzigartigen Geschmackes vielfältig einsetzen. Die Trockenpflanze mit der jahrtausendalten Geschichte gilt als Nährstoffbombe, welche aufgrund ihrer außergewöhnlichen Eigenschaften regelmäßig auf dem Speiseplan stehen sollte. Ein Überblick.

Ursprung der Dattel – eine jahrtausendalte Kulturpflanze

Bekannt ist die Dattel vor allem in ihrer getrockneten Form – dann ist sie nicht nur am intensivstem im Geschmack, sondern zudem sehr lange haltbar. Vor Trocknung wächst die Dattelfrucht an einer bis zu 30 Meter hohen Palme. Die Dattelpalme ist eine jahrtausendalte Kulturpflanze – ihr Ursprung lässt sich bis 6000 vor Christus zurückverfolgen, wobei die Dattel vor allem in den Anrainerstaaten rund um den Persischen Golf angebaut wurde. Heutzutage gehören Ägypten, Algerien, der Iran und Saudi-Arabien zu den größten Dattelproduzenten.

1500 verschiedene Dattelsorten werden je nach Herkunftsland angebaut und unterscheiden sich dabei in Farbe, Form, Größe und Geschmack. Manche Dattelsorten wie die großen Medjool-Datteln gelten als Delikatesse und kosten deutlich mehr als ihre kleineren Artgenossen. Hier gilt die Faustregel: Je dünner die Fruchthaut und je dicker das Fruchtfleisch, desto wertvoller die Dattel. Die Farbpalette der Früchte reicht von gelb über rot bis hin zu tiefem dunkelbraun. In trockenen, heißen, wüstenreichen Ländern des Orients und Mittelmeerraums wird sie bis heute täglich verzerrt und gilt hier sogar als Grundnahrungsmittel.

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Von „Deglet Nours“ bis zur „Mejool“-Dattel

Mittlerweile findet man die Dattel – vor allem in ihrer getrockneten Version – weltweit. In den USA, Südafrika und Australien wird sie mittlerweile sogar großflächig in Eigenproduktion angebaut, die in Deutschland erwerblichen Datteln stammen hingegen meist aus Tunesien. Am beliebtesten ist die Sorte "Deglet Nours" – der Name der Trockenfrucht lässt sich mit "Finger des Lichts" übersetzen. Sie ist in fast jedem Supermarkt zu finden und wird mit Vorliebe zur Weihnachtszeit verzerrt. Sie schmeckt süß mit einem Hauch von Honig und kann pur als Snack oder aber zum Backen von Plätzchen oder Früchtekuchen verwendet werden. Ihr Fruchtfleisch ist hellbraun und etwas fester als das der Medjool Dattel. Diese gilt mit ihrem beachtlichen Gewicht von bis zu 30 Gramm als "Königin der Dattel" und wird aufgrund ihres extrem saftigen Fruchtfleischs, unverwechselbaren Volumens und der intensiv karamelligen Note geschätzt. In Marokko soll sie früher nur in königlichen Haushalten erlaubt gewesen sein, mittlerweile findet man die Sorte in gut sortierten Biomärkten und Reformhäusern sowie im Internet.

„Brot der Wüste“

Die Bezeichnung "Brot der Wüste" wird der Dattel nicht grundlos zugeschrieben. In Wüstenregionen zählt sie aufgrund ihres einzigartigen Nährstoffprofils, ihrer langen Haltbarkeit und einfachen Lagerung zu den Grundnahrungsmitteln. Sie ist nicht nur reich an Antioxidantien, sondern besitzt zudem große Mengen an Ballaststoffen und beachtliche Mengen an Vitamin C sowie Eisen. Dank ihres hohen Kohlenhydratgehaltes versorgt sie den Körper mit reichlich Energie und beugt Konzentrationsproblemen vor. Kombiniert mit großen Mengen an Magnesium und Kalzium ist die Dattel so der perfekte Snack für Sportler und aktive Menschen. Ihr natürlicher Fruchtzucker, kombiniert mit reichlich Ballaststoffen und Kohlenhydraten in Form von Stärke lässt den Blutzuckerspiegel langsam ansteigen und kann so Heißhunger entgegenwirken.

Verbessertes Wohlbefinden – Stimmung, Schlaf und Stressreduktion

Doch die Dattel kann noch mehr. Neben Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen enthält die Trockenfrucht die Aminosäure Tryptophan. Aus Tryptophan stellen die Nervenzellen im Gehirn Serotonin her, einen Neurotransmitter, welcher die Stimmung heben kann. Der natürliche Fruchtzucker der Dattel fördert dabei die Aufnahme von Tryptophan ins Gehirn, ein regelmäßiger Verzehr von Datteln kann somit eine Stimmungssteigerung bewirken.

Zudem ist Tryptophan ebenfalls an der Bildung des körpereigenen Hormons Melatonin beteiligt, welches wiederrum maßgeblich auf die Regulation des menschlichen Schlaf-Wach-Rhythmus auswirkt. Der regelmäßige Verzehr von zwei bis drei Datteln vor dem Zubettgehen kann demnach beruhigend wirken. Große Mengen an Vitamin A und B1 wirken sich positiv auf das Nervensystem aus und können den Blutdruck senken. So können Datteln dabei helfen, in Stresssituationen einen kühlen Kopf zu bewahren – eine wahre Geheimwaffe, die Dattel.

Wissenswertes zum Kauf, Lagerung und Zubereitung

Wenn Sie nun auf den Geschmack gekommen sind, steht ihrem Weg zum Dattelglück fast nichts mehr im Wege. Reife, frische Datteln schmecken dezent süß, sind aber nicht mit der getrockneten Variante zu vergleichen. Sie werden sofort nach der Ernte bis zum Verkauf schockgefroren und sollten bis zum Verzehr im Kühlschrank gelagert werden. In Deutschland findet man die frische Variante selten – meist in arabischen oder türkischen Supermärkten sowie im Internet. Die Trockenfrucht wird nach Pflückung an den Rispen von der Sonne oder maschinell in Dörrgeräten getrocknet, verpackt und hält sich dank des hohen Zuckergehalts kühl gelagert problemlos mehrere Monate.

Während man die frische Dattel meist pur verzerrt, eignet sich die getrocknete Variante hervorragend dazu, weiterverarbeitet zu werden. Besonders gut eignen sie sich zum Backen, haben jedoch auch in der deftigen Küche ihren großen Auftritt – neben dem Klassiker "Datteln im Speckmantel" geben die Trockenfrüchte herzhaften Pfannen, Eintöpfen und Saucen eine besondere Note, schmecken gegrillt oder gefüllt mit Käse, Frischkäse sowie Nüssen überragend. In der süßen Küche eignen sie sich als natürlicher Zuckerersatz und können (entsteint) einer Vielzahl an Süßspeisen zugefügt werden. Im Müsli, Smoothie oder weiterverarbeitet mit Haferflocken und Nüssen als leckerer Energyball – die Möglichkeiten sind schier grenzenlos. Vor allem während der Weihnachtszeit wird die Dattel mit Vorliebe in winterlichem Gebäck wie Früchtebrot verwendet und sorgt hier für eine angenehme Süße und Feuchtigkeit. Neben den vielfältigen Zubereitungsmöglichkeiten glänzt das "Brot der Wüste" jedoch vor allem in seiner natürlichen Form – pur genossen als Snack für zwischendurch.

Quelle: ARD

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