Brustkrebs-Patientinnen werden nach einem chirurgischen Eingriff adjuvant häufig mit mit Anthrazyklinen oder zum Beispiel Trastuzumab therapiert. Immer wieder wird eine begleitende kardioprotektive Therapie diskutiert. Zuletzt wurden Candesartan sowie Metoprolol untersucht.
Brustkrebs-Patientinnen werden nach einem chirurgischen Eingriff adjuvant häufig mit Anthrazyklinen und/oder Antikörpern, die sich gegen den Wachstumsfaktorrezeptor HER2 richten (zum Beispiel Trastuzumab), therapiert. Beiden Wirkstoffgruppen ist gemeinsam, dass sie kardiotoxisch sind – eine Abnahme der linksventrikulären Ejektionsfraktion (LVEF) ist oft die Folge. Immer wieder wird daher eine begleitende kardioprotektive Therapie diskutiert. Zuletzt wurden Candesartan sowie Metoprolol an 120 zuvor herzgesunden Mammakarzinom-Patientinnen im frühen Krankheitsstadium in einer Doppelblindstudie untersucht. Über den Zeitraum der adjuvanten Therapie bekamen die Frauen randomisiert allein oder in Kombination jeweils 32 mg des AT1-Rezeptor-Antagonisten, 100 mg des Betablockers oder Placebo.
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Mittels Magnetresonanztomografie wurde die LVEF über 23 Monate bestimmt. Es zeigte sich, dass auch unter den Antihypertensiva die LVEF annähernd um den gleichen Prozentsatz abnahm (mit Candesartan: minus 1,7 Prozent, ohne: minus 1,8 Prozent; mit Metoprolol minus 1,6 Prozent, ohne: minus 1,9 Prozent). Ein kardioprotektiver Einsatz der beiden Wirkstoffe zeigt bei Frauen ohne bestehende Herzerkrankungen also keinen Benefit und ist laut Autoren daher nicht erforderlich.
Aufgrund dessen, dass aber nur Frauen mit geringem kardiotoxischem Risiko in die Studie eingeschlossen wurden, meint Professor Bonny Ky, Penn Heart & Vascular Center, Philadelphia, dass eine kardioprotektive Therapie patientenindividuell entschieden werden sollte.
Literatur
Heck SL et al. Prevention of Cardiac Dysfunction During Adjuvant Breast Cancer Therapy (PRADA). Circulation 2021. doi: 10.1161/CIRCULATIONAHA.121.054698
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