Er ist der einzige zugelassene Impfstoff, bei dem eine Dosis zum vollen COVID-19-Schutz genügen soll. Doch wie gut schützt der Vektorimpfstoff von Johnson & Johnson (Janssen COVID-19-Impfstoff) vor den Varianten, wie Delta? Und wie lange nach der Impfung hält die Schutzwirkung an? Johnson & Johnson hat neue Daten dazu – durchaus positive, wenn die Probandenzahlen auch überschaubar waren.
Johnson & Johnson informiert, dass sein COVID-19-Impfstoff (in Deutschland zugelassen als COVID-19 Vaccine Janssen) auch gegen sich ausbreitende SARS-CoV-2-Varianten eine „starke, anhaltende Aktivität“ zeigt – mindestens acht Monate nach der Impfung. Das Unternehmen stützt diese Aussage auf aktuelle Studiendaten, die es am Freitag als zwei Preprints bei bioRxiv eingereicht habe.
Hohe Antikörperaktivität gegen Delta-Variante
Eine kleine Untergruppe an Probanden – acht an der Zahl – der zulassungsrelevanten Phase-III-Studie ENSEMBLE, zeigte eine hohe Aktivität an neutralisierenden Antikörpern gegen die erstmals in Indien identifizierte Delta-Variante (B.1.617.2). Nach einmaliger Impfung mit dem Johnson & Johnson-Impfstoff sei die neutralisierende Antikörperaktivität noch höher gewesen, als man jüngst für die südafrikanische Beta-Variante (B.1.351) nachgewiesen habe, wo der Vektorimpfstoff „hochwirksam“ gegen schwere und kritische Krankheitsverläufe gewesen sein soll. Laut dem Preprint war der Antikörpertiter am stärksten für die Beta-Variante (3,6-fach) und Gamma (3,4-fach) reduziert. Beide zeigen ähnliche Mutationen in der rezeptorbindenden Domäne. Hingegen war für die Delta-Variante nur eine 1,6-fache Reduktion beobachtet worden.
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In der ENSEMBLE-Studie war der COVID-19-Impfstoff von Johnson & Johnson in einer Einzeldosis zu 85 Prozent wirksam gegen schwere/kritische Corona-Erkrankungen und schützte vor Krankenhausaufenthalten und Tod. Die Studie lief in den Vereinigten Staaten, Mittel- und Südamerika und Südafrika. Bereits bei der zulassungsrelevanten Studienauswertung spielten Virusvarianten, wie die Beta-Variante aus Südafrika, eine Rolle.
Immunreaktionen hielten mindestens acht Monate lang an
Neben einer Antikörperaktivität gegen die Delta-Variante konnte Johnson & Johnson auch nachwiesen, dass die Immunantwort – und zwar die humorale und zelluläre – nach der einmaligen Impfung mit COVID-19-Vaccine Janssen über mindestens acht Monate anhält. Die T-Zell-Antwort, inklusive der CD8+-Zellen, die infizierte Zellen aufspüren und abtöten, sei über diesen Zeitraum nachweisbar gewesen. Bei der humoralen Immunantwort soll der durchschnittliche Titer an neutralisierenden Antikörpern nach acht Monaten höher gewesen sein als an T 29 nach der Impfung – auch für die Varianten Delta, die teilweise neutralisierungsresistente Beta-Variante, Gamma und andere (einschließlich Alpha (B.1.1.7), Epsilon (B.1.429), Kappa (B.1.617.1) und die D614G-Varianten sowie den ursprünglichen SARS-CoV-2-Stamm), erklärt J&J. Auch hier war die Probandenzahl mit 20 überschaubar, es handelt sich um eine Subgruppe der Phase-1/2a-Studie.
„Die aktuellen Daten für die bisher untersuchten acht Monate zeigen, dass der Single-Shot-Impfstoff Johnson & Johnson COVID-19 eine starke neutralisierende Antikörperreaktion hervorruft, die nicht nachlässt; vielmehr beobachten wir eine Verbesserung im Laufe der Zeit. Darüber hinaus beobachten wir eine anhaltende und besonders robuste, dauerhafte zelluläre Immunantwort“, sagte Mathai Mammen, Global Head, Janssen Research & Development, Johnson & Johnson. Auch der stellvertretende Vorstandsvorsitzende und „Chief Scientific Officer“ bei Johnson & Johnson, Paul Stoffels, sieht in den neuen Daten den Nutzen der Einmalvakzine bestätigt: „Wir glauben, dass unser Impfstoff einen dauerhaften Schutz gegen COVID-19 bietet und eine neutralisierende Aktivität gegen die Delta-Variante hervorruft“, teilte Stoffels mit.
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