Laut AOK ist jeder dritte Beschäftigte wegen Covid ausgefallen. China will die wegen der Corona-Pandemie erlassenen Visa-Einschränkungen aufheben. Alle aktuellen News finden Sie im Corona-Ticker auf FOCUS online.
News zu Corona vom 16. März 2023
- Live-Karte zum Coronavirus und Radar mit Zahlen und Fakten.
- News, Service und Ideen zur Pandemie finden Sie in unserem Überblick.
- Offizielle Statistik – Übersterblichkeit in Deutschland 2021/2022
Laut AOK ist jeder dritte Beschäftigte wegen Covid ausgefallen
Donnerstag, 16. März 2023, 06.36 Uhr: Nach Angaben der Krankenkasse AOK ist mindestens ein Drittel der bei ihr versicherten Vollzeitbeschäftigten während der Pandemie für einen Tag oder auch länger in seinem Unternehmen ausgefallen. Etwa 455 000 der insgesamt 1,4 Millionen durchgehend erwerbstätigen Versicherten der AOK Baden-Württemberg (32 Prozent) seien zwischen März 2020 und Dezember 2022 wegen einer Covid-19-Erkrankung mindestens ein Mal arbeitsunfähig geschrieben worden, teilte die Krankenkasse am Donnerstag mit. Fast 11 000 Erwerbstätige (1 Prozent) mussten oder müssen Spätfolgen einer Corona-Infektion auskurieren. Das wirkt sich auch auf den Krankenstand im Land aus, der nach Angaben der AOK im vergangenen Jahr so hoch war wie seit einem Dutzend Jahren nicht.
Laut der Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) hatten die verschiedenen Virus-Varianten unterschiedliche Folgen für die Statistik. In der Zeit der dominanten Delta-Variante zwischen September und Dezember 2021 haben demnach 2,5 Prozent der akut Erkrankten eine sogenannte Post-Covid-Erkrankung verzeichnet. „Damit ist deren Anteil doppelt so hoch wie in der Zeit, in der die Omikron-Variante vorherrschte“, teilte die AOK mit. Diese habe sich bei nur 1,1 Prozent aller damals akut von Covid Betroffenen in einer Spätfolge ausgewirkt.
Delta oder Omikron spiegeln sich laut Auswertung auch in der durchschnittliche Länge der Arbeitsunfähigkeit wegen einer Post-Covid-Erkrankung wieder: In der Zeit mit vorherrschender Delta-Variante war die Dauer mit durchschnittlich 43,2 Tagen deutlich höher als in dem Zeitraum, in dem die Omikron-Variante dominant war (30,9 Tage). „Eine gute Nachricht ist, dass sowohl die Zahl der Betroffenen als auch die Schwere der Erkrankung, die aus den Ausfalltagen abgeleitet werden kann, im Verlauf der Pandemie nachgelassen haben“, sagte Jana Linsky, Geschäftsbereichsleiterin Medizin bei der AOK Baden-Württemberg.
Die Dauer eines Arbeitsausfalls richtete sich laut AOK bislang vor allem nach dem Alter. Unter 30 Jahre alte Beschäftigte wurden im Mittel 7,27 Tage wegen einer akuten und 16,65 Tage wegen einer Post-Covid-Erkrankung arbeitsunfähig geschrieben. Bei den Erkrankten ab 60 lagen diese Werte bei durchschnittlich 11,07 Tagen und 45,24 Tagen. Über alle Beschäftigten hinweg waren in Baden-Württemberg bei akuten Covid-Erkrankungen durchschnittlich 9 Ausfalltage zu verzeichnen, bei Post-Covid-Erkrankungen durchschnittlich 30 Tage. Besonders oft steckten sich nach AOK-Angaben Kinderbetreuende und Erziehende, Ergotherapeutinnen und Beschäftigte in der Gesundheits- und Krankenpflege sowie in der Altenpflege an.
Die AOK, nach eigenen Angaben Krankenkasse für mehr als 4,5 Millionen Menschen im Land, betont allerdings, es gebe eine hohe Dunkelziffer, weil viele Covid-Ausfälle von einer Dauer von bis zu drei Tagen nicht dokumentiert seien. Außerdem gebe es bei den langfristigen Folgen unterschiedliche Diagnosen und Definitionen. Außerdem seien akute Covid-Infektionen bisweilen auch unspezifisch als Atemwegsinfekte festgehalten worden.
Insgesamt sind bislang nach Angaben des Landesgesundheitsamts mehr als 5 Millionen Covid-Fälle allein in Baden-Württemberg registriert worden. Fast 19 300 Menschen sind seither im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben (Stand 9.3., 16.00 Uhr).
China will wegen Corona erlassene Visa-Einschränkungen aufheben
Dienstag, 14. März 2023, 06.20 Uhr: Nach der Aufhebung nahezu aller Corona-Regeln in China soll nun auch der Großteil der Visa-Einschränkungen für Ausländer fallen. Ab Mittwoch sollten wieder eine Reihe von Visa ausgestellt werden, kündigte am Dienstag die zuständige Abteilung des Außenministeriums an. Zudem sollten vor März 2020 ausgestellte und noch gültige Visa wieder die Einreise in die Volksrepublik erlauben.
Nach den neuen Vorschriften soll auch wieder Visa-freies Reisen für Touristen möglich sein, die per Kreuzfahrtschiff in der Metropole Shanghai ankommen.
Die Volksrepublik hatte 2019 – und damit vor Corona – rund 65,7 Millionen internationale Besucher gezählt. Nach Beginn der Pandemie schottete sich das Land ab März 2020 nahezu völlig von der Außenwelt ab. Viele Ausländer mit Wohnsitz in China wurden dadurch von ihren Jobs und ihren Familien getrennt. Auch Touristen kamen nicht mehr ins Land.
Bis kurz vor Ende vergangenen Jahres hatte China eine extrem strenge Pandemie-Politik mit Massentests, rigiden Quarantäne-Regelungen und Reisebeschränkungen mit gravierenden Folgen für das soziale Leben und die Wirtschaft verfolgt. Im November entlud sich der angestaute Unmut in den größten öffentlichen Demonstrationen seit Jahrzehnten. Daraufhin beendete die Regierung die Corona-Maßnahmen abrupt: Millionen Menschen infizierten sich, tausende starben, genaue Zahlen erfassten die Behörden nicht.
Auch Japan lockert Corona-Richtlinien zum Tragen von Masken
Montag, 13. März 2023, 04.41 Uhr: Deutschland hat die gesetzliche Maskenpflicht weitgehend aufgehoben, in Japan hat es sie nie gegeben. Seit Beginn der Corona-Pandemie trugen die Japanerinnen und Japaner trotzdem konsequent Mundschutz, ob drinnen oder draußen. Gesetze waren dafür nicht nötig. Der Staat gab lediglich Empfehlungen aus. Doch auch die sind seit Montag aufgehoben. Nur in medizinischen Einrichtungen, Pflegeheimen und in überfüllten öffentlichen Verkehrsmitteln muss den neuen Richtlinien zufolge weiter Maske getragen werden. Beobachter erwarten jedoch, dass die Bürgerinnen und Bürger des Landes ihre bisherige Gewohnheit, überall Masken zu tragen – oft selbst allein im Auto – vorerst beibehalten.
Japanerinnen und Japaner legen schon seit jeher extrem hohen Wert auf Hygiene. Einen Mundschutz zum Beispiel bei einer Erkältungskrankheit zu tragen, um andere nicht anzustecken, war auch schon vor der Corona-Pandemie üblich gewesen. Genau wie das Verbeugen anstelle des Händeschüttelns oder das Ausziehen der Schuhe, bevor man ins Haus geht. Auch lautes Unterhalten in Bahnen, die in Japans Mega-Städten wie Tokio chronisch überfüllt sind, gilt seit jeher als unhöflich.
Nach den neuen Richtlinien weist der Staat die Bevölkerung weiterhin darauf hin, dass Masken Menschen mit einem höheren Risiko für schwere Krankheiten, einschließlich älterer Menschen, schützen. Fluggesellschaften und öffentliche Verkehrsmittel werden ihre Kunden jedoch nicht mehr auffordern, eine Maske zu tragen. Das Gleiche gilt für Betreiber großer Supermarktketten und Convenience-Stores. Auch
Schulen werden das Tragen eines Mundschutzes grundsätzlich ab dem 1. April, dem Beginn des neuen Schuljahres, nicht mehr verlangen. Es wird jedoch erwartet, dass Kunden bei Friseuren, Schönheitssalons und anderen Dienstleistungen, bei denen die Entfernung zu den Kunden gering ist, weiterhin gebeten werden, Maske zu tragen.
Impfstoff-Ungerechtigkeit darf sich bei neuen Pandemien „niemals“ wiederholen
Samstag, 11. März 2023, 9.48 Uhr: Drei Jahre nach der Einstufung der Corona-Verbreitung als Pandemie haben knapp 200 Persönlichkeiten ein Ende der Impfstoff-Ungerechtigkeit in der Welt gefordert. Ein ungleicher Zugang zu Impfstoff wie während der Corona-Pandemie dürfe sich „niemals“ wiederholen, erklärten sie am Samstag. Die WHO hatte die Verbreitung des Coronavirus am 11. März 2020 als Pandemie eingestuft.
Die gegen das Coronavirus eingesetzten Impfstoffe waren und sind noch immer in den einzelnen Ländern unterschiedlich verfügbar. Während in den Industriestaaten relativ schnell große Teile der Bevölkerung geimpft wurden, stand in armen Ländern kaum Impfstoff zur Verfügung.
Dies dürfe sich bei künftigen Pandemien nicht wiederholen, hieß es in der nun veröffentlichten Erklärung, die von der Nichtregierungsorganisation People's Vaccine Alliance koordiniert wurde. „Die Entscheidungen, die jetzt getroffen werden, entscheiden, wie die Welt auf künftige globale Gesundheitskrisen vorbereitet ist und reagiert.“ Zu den Unterzeichnern der Erklärung gehören mehrere Nobelpreisträger, der frühere UN-Generalsekretär Ban Ki Moon sowie ehemalige Staats- und Regierungschefs aus mehr als 40 Ländern.
Ältere Nachrichten zur Corona-Pandemie lesen Sie auf den nächsten Seiten.
Corona-Zeitalter: Was Sie wissen sollten
Was Du wissen musst. Was Du tun kannst. (Anzeige)
Quelle: Den ganzen Artikel lesen