Grippesaison 2022/23: Apotheken impften 62.700-mal

Die Grippesaison 2023/24 steht vor der Tür. Es ist die zweite, in der Apotheken deutschlandweit die entsprechenden Schutzimpfungen als Regelleistung anbieten dürfen. Wo und womit in der vergangenen Saison besonders häufig in der Apotheke gegen Grippe geimpft wurde, hat das Deutsche Arzneiprüfungsinstitut ausgewertet.

Laut Zielsetzung der Weltgesundheitsversammlung sowie der Europäischen Kommission sollte die Impfquote bei der Influenza-Schutzimpfung bei Risikogruppen bei mindestens 75 % liegen. Diese Zielquote wird in Deutschland jedoch regelmäßig verfehlt. In der Saison 2021/22 erhielten 43,3 % der mindestens 60-Jährigen eine entsprechende Impfung [1]. Sie gehören ebenso wie Schwangere ab dem zweiten Trimenon, Personen mit Grunderkrankungen, Heimbewohner:innen, Personen mit beruflicher Gefährdung und enge Kontaktpersonen von Risikopatient:innen zu den Personengruppen, denen die Ständige Impfkommission die jährliche Grippeimpfung empfiehlt [2].

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Als einen Baustein zur Steigerung der Impfquote dürfen seit 2022 Apotheken mit entsprechend qualifiziertem Personal Grippeschutzimpfungen für Personen ab 18 Jahren als Regelleistung anbieten. Um die von ihnen erbrachte Leistung mit den Krankenkassen abzurechnen, wurden Sonderkennzeichen vereinbart, die die Apothekenteams auf die Rezeptbelege aufdrucken.

Das Deutsche Arzneiprüfungsinstitut (DAPI) hat eben jene Sonderkennzeichen genutzt, um in den deutschen Apotheken erbrachte und gegenüber der GKV abgerechnete Grippeimpfungen zu identifizieren und auszuwerten [3].

Im Schnitt 3,5 Impfungen pro Apotheke

In der Grippesaison 2022/23 – konkret im Zeitraum Oktober 2022 bis Mai 2023 – wurden rund 62.700 Grippeimpfungen in Apotheken durchgeführt und mit der GKV abgerechnet. Bezogen auf die Zahl der öffentlichen Apotheken (Stand 31.12.2022), entspricht dies 3,5 Impfungen pro Apotheke. 

Spitzenreiter in absolut angebotenen Impfungen ist das Bundesland NRW, in dem 22.300 Grippeimpfungen in den Apotheken durchgeführt wurden (5,9 pro Apotheke). Auf die Gesamtzahl der Apotheken bezogen schneidet Berlin mit 9,9 Impfungen pro Apotheke am besten ab (insgesamt 7.300 Impfungen). Schlusslichter sind die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern (300 Impfungen; 0,7 Impfungen pro Apotheke) und Thüringen (300 Impfungen; 0,5 Impfungen pro Apotheke) [3].

Bei den verwendeten Impfstoffen hatte Efluelda mit 33,9 % die Nase vorne. Hierbei handelt es sich um einen inaktivierten quadrivalenten Hochdosis-Impfstoff, den die STIKO für Personen ab 60 Jahren empfiehlt. Weiterhin viel verimpft wurden die ebenfalls quadrivalenten Impfstoffe Influvac (21,4 %) und Vaxigrip (16,0 %) [2,3].

Literatur 
[1] Robert Koch Institut. Impfung gegen Influenza. Epidemiologisches Bulletin. 2022;49:4-8  
[2] Robert Koch Institut. Für wen wird die Impfung gegen die saisonale Influenza empfohlen? Stand September 2022. www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/Influenza/FAQ01.html 
[3] Kieble M. In der Grippesaison 2022/2023 wurden in öffentlichen Apotheken 62.700 Grippeimpfungen durchgeführt. Informationen des Deutschen Arzneiprüfungsinstitutes. 1. September 2023


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