Ernährung: Verarbeitetes Fleisch fördert Herz-Kreislauf-Erkrankungen und einen vorzeitigen Tod – Heilpraxis

Auswirkungen des Fleischkonsums auf die Gesundheit

Es gibt einen Zusammenhang zwischen dem Verzehr von verarbeitetem Fleisch und einem höheren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und einen vorzeitigen Tod. Ein vergleichbarer Zusammenhang konnte bei unverarbeitetem roten Fleisch oder Geflügel nicht festgestellt werden.

Wenn Menschen regelmäßig verarbeitetes Fleisch zu sich nehmen, erhöht dies das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und die Wahrscheinlichkeit, frühzeitig zu versterben, so das Ergebnis einer Untersuchung unter der Beteiligung von Forschenden der McMaster University und der Aga Khan University. Die Ergebnisse wurden in der englischsprachigen Fachzeitschrift „American Journal of Clinical Nutrition“ publiziert.

Führt Fleischkonsum zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen?

„Die Beweise für einen Zusammenhang zwischen Fleischkonsum und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind widersprüchlich. Wir wollten daher die Assoziationen zwischen der Aufnahme von unverarbeitetem rotem Fleisch, Geflügel und verarbeitetem Fleisch mit den wichtigsten kardiovaskulären Krankheitsereignissen und der Sterblichkeit besser verstehen”, erläutert die Studienautorin Romaina Iqbal von der Aga Khan University in Karachi.

Die Prospective Urban Rural Epidemiology (PURE)-Studie wurde 2003 ins Leben gerufen und ist die erste multinationale Studie, die Informationen über den Zusammenhang zwischen der Aufnahme von unverarbeitetem und verarbeitetem Fleisch und den gesundheitlichen Folgen in Ländern mit niedrigem, mittlerem und hohem Einkommen liefert, berichtet das Team.

„Die PURE-Studie untersucht wesentlich vielfältigere Populationen und breitere Ernährungsmuster, was es uns ermöglicht, neue Erkenntnisse zu liefern, die zwischen den Auswirkungen von verarbeitetem und unverarbeitetem Fleisch unterscheiden”, erklärt der Studienautor Salim Yusuf vom Population Health Research Institute (PHRI) der McMaster University.

Für die Studie wurden die Ernährungsgewohnheiten und die Gesundheit von 134.297 Menschen aus 21 Ländern auf fünf Kontinenten ausgewertet. Die Ernährungsgewohnheiten der Teilnehmenden wurden mit Hilfe von Fragebögen zur Häufigkeit von Nahrungsmitteln erfasst, während gleichzeitig Daten zu ihrer Sterblichkeit und den wichtigsten kardiovaskulären Ereignissen gesammelt wurden.

Auf diese Weise konnten die Forschenden die Zusammenhänge zwischen Fleischkonsum und kardiovaskulären Ereignissen sowie der Sterblichkeit ermitteln.

46 Prozent höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Nachdem die Fachleute die Teilnehmenden fast ein Jahrzehnt lang medizinisch überwacht hatten, fanden sie heraus, dass der Verzehr von 150 Gramm oder mehr verarbeitetem Fleisch pro Woche mit einem 46 Prozent höheren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und einem 51 Prozent höheren Sterberisiko verbunden war, verglichen mit Menschen, welche kein verarbeitetes Fleisch zu sich nahmen.

Unverarbeitetes Fleisch nicht schädlich?

Zusätzlich stellten die Forschenden fest, dass ein moderater Konsum von nicht verarbeiteten Fleischsorten einen neutralen Effekt auf die Gesundheit hatte. „Die Gesamtheit der verfügbaren Daten deutet darauf hin, dass der Verzehr einer bescheidenen Menge an unverarbeitetem Fleisch als Teil eines gesunden Ernährungsmusters wahrscheinlich nicht schädlich ist”, erläutert Mahshid Dehghanvon der McMaster University in einer Pressemitteilung.

Nach Aussage des Teams könnte zusätzliche Forschung das derzeitige Verständnis der Beziehung zwischen Fleischkonsum und gesundheitlichen Folgen verbessern. So ist beispielsweise unklar, was die Teilnehmenden mit geringerem Fleischkonsum anstelle von Fleisch aßen und ob sich die Qualität dieser Lebensmittel zwischen den Ländern unterschied, berichten die Forschenden.

Begrenzung der Aufnahme von verarbeitetem Fleisch fördern

Nicht-Fleisch-Nahrungsersatzprodukte könnten nach Ansicht der Fachleute bei der weiteren Interpretation der Zusammenhänge zwischen Fleischkonsum und gesundheitlichen Folgen von Bedeutung sein. Trotzdem sind die Forschenden der Meinung, dass ihre Ergebnisse darauf hinweisen, dass eine Begrenzung der Aufnahme von verarbeitetem Fleisch gefördert werden sollte. (as)

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