Zecken bleiben immer länger aktiv und neue Arten verbreiten sich
Im Jahr 2018 sprachen Experten von einem Rekordjahr der Zecke. Neuste Untersuchungen haben gezeigt, dass die kleinen Blutsauger immer früher im Jahr aktiv werden. Dadurch steigt auch die Anzahl der gemeldeten FSME-Fälle an. Aufgrund des milden Klimas machen sich auch zunehmend neue Zeckenarten wie die tropische Hyalomma-Zecke breit, die neue Erreger in sich tragen, wie das Krim-Kongo-Fieber-Virus oder Fleckfieber-Bakterien. Ein Experte berichtet.
Dr. Gerhard Dobler vom Nationalen Konsiliarlabor für FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) hielt kürzlich einen Vortrag zum Thema Parasitenschutz. Der Experte berichtete, dass Zecken nun beinahe ganzjährige aktiv sind und sich zudem neue Arten der Parasiten breit machen. Im Jahr 2018 trat zum ersten mal in Deutschland eine größere Anzahl der tropischen und subtropischen Zeckengattung Hyalomma auf, aber auch die Auwaldzecke aus Südeuropa sei auf dem Vormarsch.
Der trockene Sommer 2018 machte es möglich
Expertinnen und Experten führen die starke Ausbreitung auf den trockenen und heißen Sommer 2018 zurück. „Die Hyalomma kann gefährliche Erreger wie das Krim-Kongo-Fieber-Virus oder Fleckfieber-Bakterien auf Menschen und Tiere übertragen“, berichtet Dr. Dobler auf einer Pressekonferenz von MSD-Tiergesundheit. Laut dem Experten wurden bei der Hälfte der untersuchten Hyalomma-Zecken Fleckfieber Bakterien (Rickettsien) gefunden. Sollte sich in Deutschland so ein Sommer wie letztes Jahr wiederholen, ist mit der Etablierung der neuen Zeckenarten zu rechnen, warnt der Experte.
Die Zeckensaison beginnt früher und endet später
„Untersuchungen zeigen, dass in den letzten 20 Jahren FSME-Fälle beim Menschen rund vier Wochen früher und bis zu vier Wochen später im Jahr gemeldet werden“, so Dobler. Somit sei die Aktivitätsperiode der Zecken um ganze zwei Monate verlängert. Mit der länger werdenden Zeckensaison gehe auch ein allgemein erhöhtes Risiko für Infektionen und Tropenkrankheiten einher, die von den Zecken übertragen werden können.
Haustiere vor Parasiten schützen
„Zecken, aber auch Flöhe und Mücken bedeuten auch immer ein Zoonose-Risiko“, ergänzt Dr. Rainer Röpke, Geschäftsführer von MSD Animal Health. Zoonosen sind Krankheiten, die von Tieren auf Menschen übertragen werden können. Ein zuverlässiger Parasitenschutz sei nicht nur ein Schutz für geliebte Haustiere, sondern biete auch mehr Sicherheit für die ganze Familie. Neben Hunden und Katzen sind auch Pferde häufiger betroffen. So wurden bei Pferden im Jahr 2018 vermehrt Geschwüre festgestellt, die von den Bissen der Hyalomma-Zecke verursacht wurden. (vb)
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