Deutsche Forscher entdecken zufällig Medikament, das gegen Long Covid wirken könnte

Alle Neuigkeiten zur Corona-Pandemie: Wer mit Sputnik V immunisiert wurde, hat keinen Anspruch auf einen deutschen Impfnachweis. Zudem entdecken deutsche Forscher zufällig ein Medikament, das gegen Long Covid wirken könnte. Alle aktuellen News zur Corona-Pandemie finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.

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Deutsche Forscher entdecken zufällig Medikament, das gegen Long Covid wirken könnte

07.42 Uhr: Forscher der Universität Erlangen haben zufällig entdeckt, dass das Herzmedikament "BC007" womöglich gegen die Folgen von Long Covid wirkt. Eigentlich war das Präparat getestet worden, um dessen Wirkung gegen die Augenerkrankung Glaukom, den sogenannten Grünen Star, zu testen. Die Entdeckung machten die Forscher schon im Juli, nun soll sie in einer Studie größer untersucht werden.

Ein Patient, der seit rund einem Jahr unter den Folgen von Long Covid litt, war Teil einer anderen Studie, bei der die Wirkung von "BC007" gegen Glaukome untersucht wurde. "Schon während der Infusion hat der Patient gemerkt, dass sein, durch Long Covid erhöhter Blutdruck runter ging und auch die restlichen Symptome milder wurden", berichtet Professor Christian Madin. "Im Nachhinein haben wir gesehen, dass auch der Augeninnendruck abgenommen hat."

Mittlerweile hat der Patient keine Symptome des Glaukoms oder von Long Covid mehr. Auch Nebenwirkungen spürte er keine. Auch vier weitere Probanden, die ebenfalls an Long Covid litten, sind seit der Gabe des Medikaments symptomfrei. Nun soll es in einer größeren Studie getestet werden.

"Dafür stellen wir ein zehnköpfiges Team aus Ärzten, Assistenten und Medizin-Studenten zusammen, das die nächsten Monate damit zubringen wird, die Studie durchzuführen, zu überwachen und zu dokumentieren", so Professor Madin. Rund 100 Menschen sollen Teil der neuen Studie werden

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"Häufig depressiv": Unicef veröffentlicht Schock-Bericht zu Corona-Folgen für jugendliche Psyche

06.24 Uhr: Die Corona-Pandemie hat dem UN-Kinderhilfswerk Unicef zufolge auch die psychische Gesundheit von jungen Menschen beeinträchtigt. Eine Umfrage in 21 Ländern ergab demnach, dass sich jeder fünfte Mensch im Alter zwischen 15 und 24 Jahren "häufig depressiv fühlt oder wenig Interesse daran hat, Dinge zu tun". Das geht aus einem am Dienstag veröffentlichten Unicef-Bericht hervor, für den Kinder und junge Erwachsene in 21 Ländern befragt wurden.

Die Organisation stellt dabei einen direkten Bezug zu den Auswirkungen der Pandemie her: "Nach den neuesten verfügbaren Daten von Unicef ist weltweit mindestens eines von sieben Kindern direkt von Lockdowns betroffen, während mehr als 1,6 Milliarden Kinder einen gewissen Bildungsverlust erlitten haben". Die Unterbrechung von Routinen, Bildung und Erholung sowie Sorge um das Familieneinkommen und die Gesundheit hinterlasse bei vielen jungen Menschen Angst, Wut und Sorge um ihre Zukunft.

UN-Angaben zufolge lebt jeder siebte junge Mensch zwischen zehn und 19 Jahren mit einer diagnostizierten psychischen Beeinträchtigung oder Störung. Das entspreche 80 Millionen Jugendlichen zwischen 10 bis 14 Jahren und 86 Millionen Heranwachsenden im Alter von 15 bis 19. Suizid sei in der Altersgruppe zwischen 15 und 19 die vierthäufigste Todesursache nach Verkehrsunfällen, Tuberkulose und Gewalttaten – wie viele der Selbsttötungen von psychischen Erkrankungen herrühren, geht aus den UN-Angaben nicht hervor.

In dem Bericht hebt Unicef auch die wirtschaftlichen Nachteile psychischer Erkrankungen hervor. So habe die London School of Economics geschätzt, dass in Volkswirtschaften aufgrund von psychischen Störungen, die bei jungen Menschen zu Behinderungen oder zum Tod führen, Schäden von fast 390 Milliarden US-Dollar pro Jahr entstehen.

Keine Preisvorgaben für Corona-Selbstzahlertests

05.20 Uhr: Wie teuer die ab 11. Oktober kostenpflichtigen Corona-Schnelltests sein werden, die Ungeimpfte zumeist beim Zugang zu Restaurants oder Veranstaltungen brauchen, ist noch unklar. Nach Auskunft des NRW-Gesundheitsministeriums ist für die Schnelltests keine bundeseinheitliche Preisvorgabe vorgesehen. "Auch seitens des Landes Nordrhein-Westfalen ist keine Vorgabe geplant", sagte eine Sprecherin des NRW-Gesundheitsministeriums der dpa. Die Teststellen seien aber zum deutlich sichtbaren Aushang der Preise verpflichtet. 

Das Ende der seit Anfang März vom Bund finanzierten sogenannten Bürgertests für alle ab dem 11. Oktober hatten Kanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten beschlossen. Schnelltests müssen ab dem Stichtag in der Regel dann selbst bezahlt werden. Generell gratis bleiben sie allerdings für alle, die sich nicht impfen lassen können, darunter auch für Kinder unter zwölf Jahren, wie aus einer Verordnung des Bundes hervorgeht. Kostenlos bleiben sie demnach unter anderem auch für Menschen, die zum Beenden einer Quarantäne wegen einer Corona-Infektion einen Test brauchen.

RKI-Befragung: Bei Krankenhauspersonal noch fünf Prozent Ungeimpfte

02.30 Uhr: Fünf Prozent des Krankenhauspersonals in einer Online-Befragung des Robert Koch-Instituts (RKI) sind im Sommer noch nicht gegen Covid-19 geimpft gewesen. Mit 91 Prozent gab der überwiegende Großteil der Teilnehmenden an, bereits vollständig geimpft zu sein. Weitere vier Prozent waren im Studienzeitraum von Ende Juni bis Ende Juli noch unvollständig geimpft. Das geht aus dem aktuellen RKI-Ergebnisbericht hervor.

Die Fragen der Behörde beantworteten demnach knapp 17.000 Beschäftigte von 111 Kliniken auf freiwilliger Basis. Darunter waren Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte, aber auch Menschen aus anderen Bereichen wie Laboren und Verwaltung. Den höchsten Anteil an Ungeimpften gab es in der Erhebung bei Pflegepersonal mit sechs Prozent, vor therapeutischen Berufen und medizinisch-technischem Personal mit je fünf Prozent. Dass sich jemand nicht impfen lässt, kam im ärztlichen Dienst mit zwei Prozent am seltensten vor.

Eine Mehrheit der 774 ungeimpften Teilnehmer gab laut Bericht an, sich auf keinen Fall impfen zu lassen (56 Prozent), ein knappes Viertel äußerte sich eher negativ. Rund ein Fünftel der Ungeimpften gab an, bereits mit Corona infiziert gewesen zu sein.

Lehrerverband fordert einheitliche Corona-Regelungen

Dienstag, 05. Oktober, 02.00 Uhr: Der Deutsche Lehrerverband hat ein Ende der unterschiedlichen Corona-Regelungen an Schulen gefordert. Vor der Tagung der Kultusministerkonferenz Ende der Woche forderte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger in der "Rheinischen Post" einheitliche Kriterien für Testungen, Maskenpflicht und den erforderlichen Mindestabstand in Schulen bei stark steigenden Inzidenzen. Ebenso müssten die Infektions- und Quarantänezahlen wöchentlich bundesweit erfasst werden. "Das größte Ärgernis für uns als Lehrerverband ist die Tatsache, dass bei den Corona-Maßnahmen derzeit wieder ein Rückfall in die wildeste Kleinstaaterei stattgefunden hat", sagte Meidinger der Zeitung.

Der Vertreter der Lehrerinnen und Lehrer kritisierte, dass die Maskenpflicht in einigen Bundesländern komplett, anderswo nur teilweise abgeschafft worden sei. Ebenso unterschiedlich würden Testungen der Schülerinnen und Schüler gehandhabt.

Der Virologe Klaus Stöhr unterstützt die Forderung nach Lockerungen an Schulen. Der Wissenschaftler sprach sich in der "Neuen Osnabrücker Zeitung"für das Ende aller Corona-Maßnahmen – den "Freedom Day" – für Minderjährige aus.

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