„Das Verhalten von Herrn Lindner und Herrn Kubicki hat mich angewidert“

ABDA-Präsident Friedemann Schmidt ist nicht mehr länger FDP-Mitglied. Wie DAZ.online bereits berichtete, veranlasste ihn das Verhalten der Thüringer Liberalen bei der Wahl des Ministerpräsidenten zu seinem Austritt. In einem Interview mit der „Welt“ geht Schmidt nun auf seine Gründe ein. Er erhebt schwere Vorwürfe gegen die FDP-Politiker Christian Lindner und Wolfgang Kubicki. Außerdem gibt er an, dass er schon länger mit dem Kurs der FDP unzufrieden gewesen sei.

Am 7. Februar berichtete DAZ.online vom Austritt des ABDA-Präsidenten Friedemann Schmidt aus der FDP. Dem Vernehmen nach war der Anlass für Schmidts Austritt die Thüringer Regierungskrise: Kurz zuvor hatte sich nämlich Thomas Kemmerich, Fraktionsvorsitzender der FDP im Thüringer Landtag, mit Stimmen der CDU und der AfD zum neuen Ministerpräsidenten wählen lassen. Die Abstimmung verursachte ein politisches Erdbeben, das inzwischen auch in der Bundespolitik einige Folgen hatte.

Auch die FDP-Spitze um Christian Lindner stand nach der Entscheidung in der Kritik. Lindner stellte im FDP-Vorstand die Vertrauensfrage, die er allerdings bestand. Auch der stellvertretende Bundestagspräsident Wolfgang Kubicki musste sich verteidigen, weil er kurz nach der Wahl seinem Parteikollegen Kemmerich gratulierte. All diese Vorgänge waren für Friedemann Schmidt zu viel – er habe kurz danach seinen Mitgliedsausweis an die sächsische FDP-Zentrale geschickt, erklärt er jetzt in einem Interview mit der „Welt“.

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Das Verhältnis zwischen der FDP und den Apothekern hatte in den vergangenen Jahren ohnehin gelitten. Die Liberalen forderten die Aufhebung des Fremdbesitzverbotes und Christian Lindner lässt bei öffentlichen Auftritten derzeit keine Gelegenheit aus, sich von den Apothekern zu distanzieren, um klarzustellen, dass die FDP keine Klientelpartei ist. Der ABDA-Präsident geht in dem „Welt“-Interview allerdings gar nicht auf dieses angespannte Verhältnis zu den Apothekern ein – offenbar, weil er sein politisches Engagement in der Partei von seinem Amt trennen will.

Aber Schmidt liefert gleich diverse, teils sehr emotional vorgetragene, allgemeinpolitische Gründe, warum die FDP nicht mehr seine Partei sein kann. Mit Blick auf die Geschehnisse im Thüringer Landtag sagt er, dass ihn das Verhalten von Kemmerich weniger verärgert habe, der habe ihm „eher leidgetan“, so der Apotheker aus Leipzig. Zu den wirklichen Austrittsgründen sagt Schmidt:

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