Curcumin – eine ergänzende Therapieoption bei Colitis ulcerosa?

Derzeit befindet sich eine Vielzahl von Curcumin-haltigen Produkten im Bereich der Nahrungsergänzungsmittel auf dem Markt. Kann man deren Anwendung bei Colitis ulcerosa empfehlen? Wie steht es um die Evidenz und welche Aspekte hinsichtlich Bioverfügbarkeit und Toxikologie müssen beachtet werden?

Entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn haben in allen westlichen Industrieländern seit dem Ende der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts stark zugenommen. Curcumin, ein Inhaltsstoff aus den Rhizomen verschiedener tropischer Gelbwurz-Arten, hat sich in einigen klinischen Untersuchungen als mögliche adjuvante Option zur Remissionsinduktion und Remissionserhaltung angeboten. Ein entsprechender Hinweis findet sich auch in der derzeit gültigen Colitis-ulcerosa-Leitlinie.

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Allerdings handelt es sich bei der Evidenz bisher überwiegend um Pilotstudien oder kleine Studien über einen kurzen Zeitraum, deren Qualität aktuell nicht ausreicht, um damit eine Zulassung für ein Fertigarzneimittel zu erreichen. Dennoch befindet sich eine Vielzahl von Curcumin-haltigen Produkten im Bereich der Nahrungsergänzungsmittel auf dem Markt – ein Bereich, der weit weniger reguliert und kontrolliert ist als der Arzneimittelmarkt.

Trotz strenger Auflagen, was gesundheitsbezogene Aussagen anbelangt, werben viele dieser Produkte mit einer Einsatzmöglichkeit bei entzündlichen Erkrankungen. In diesem Zusammenhang bleiben allerdings noch viele Fragen offen, so zum Beispiel bezüglich Qualität und Bioverfügbarkeit der einzelnen Produkte, aber ebenso im Hinblick auf die optimale Dosierung. Außerdem ist es vor dem Hintergrund der vielfältigen und sehr unterschiedlichen Extrakte, die bisher in klinischen Studien eingesetzt wurden, nahezu unmöglich, die Ergebnisse dieser Untersuchungen einfach auf vorhandene Nahrungsergänzungsmittel zu übertragen.

Wenn Patienten mit entzündlichen Darmerkrankungen erwägen, Curcumin-Präparate anzuwenden, so sollten sie unbedingt ermutigt werden, dies auch mit ihrem behandelnden Therapeuten abzustimmen.

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Wie es um aktuelle wissenschaftliche Belege für die Wirksamkeit des Curcumins bei dieser Indikation genau bestellt ist und welche Aspekte hinsichtlich Bioverfügbarkeit und Toxikologie diskutiert werden, lesen Sie in der aktuellen Printausgabe der DAZ Nr. 21, im Artikel von Priv.-Doz. Dr. Kristina Jenett-Siems. 


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