Coronavirus: Mehrheit der Bevölkerung befürwortet Maskenpflicht – Naturheilkunde & Naturheilverfahren Fachportal

Coronavirus: Maskenpflicht findet in der Bevölkerung breite Zustimmung

Mittlerweile wurde in allen Bundesländern eine sogenannte Maskenpflicht beschlossen, um die Ausbreitung des Coronavirus weiter einzudämmen. Umfragen haben gezeigt, dass der Großteil der Bevölkerung das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung für angemessen hält.

Alle Bundesländer haben das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in öffentlichen Verkehrsmitteln und zumeist auch beim Einkaufen zur Pflicht gemacht. Wer sich nicht an die Maskenpflicht hält, muss mit teils hohen Geldstrafen rechnen. Doch vermutlich werden sich die meisten Menschen an die Regelungen halten. Denn Umfragen haben gezeigt, dass der Großteil der Bevölkerung das Tragen von Schutzmasken befürwortet.

Sechs von sieben Befragten halten Maßnahme für angemessen

Laut einer aktuellen Mitteilung der Bundesregierung kann das Tragen sogenannter nicht-medizinischer Alltagsmasken nach den Empfehlungen des Robert Koch-Instituts (RKI) das Risiko von Infektionen reduzieren.

„Insbesondere schützen sie andere, wenn der Träger mit dem Coronavirus infiziert sein sollte. Dennoch gelte die Mund-Nase-Bedeckung nur als zusätzlicher Schutz und ersetze nicht andere Maßnahmen, betont das RKI“, heißt es dort weiter.

Mittlerweile ist das Tragen einer Schutzmaske bundesweit vielerorts zur Pflicht geworden oder wird dringend empfohlen. Der „BfR-Corona-Monitor“, eine regelmäßige Umfrage des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), zeigt, dass sechs von sieben befragten Personen (86 Prozent) diese Maßnahme für angemessen halten.

Zudem hat ein Drittel der Befragten angegeben, bereits Schutzkleidung wie Gesichtsmasken oder Handschuhe zu tragen. „Dass die Mehrheit der Bevölkerung eine Maskenpflicht befürwortet, zeigt, dass die Bedrohung durch das neuartige Coronavirus weiterhin sehr ernst genommen wird“, so BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel laut einer Mitteilung.

Sich vor einer Ansteckung schützen

Dem BfR zufolge ergreifen insgesamt vier von fünf Personen Maßnahmen, um sich oder ihre Familie vor einer Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus zu schützen. Die von den Befragten am häufigsten genannte Maßnahme ist noch immer das Meiden der Öffentlichkeit (46 Prozent).

Während bei der ersten Erhebung vor vier Wochen lediglich sechs Prozent angaben, Masken oder Handschuhe zu verwenden, stieg dieser Anteil inzwischen auf 33 Prozent an, und stellt damit die am zweithäufigsten genannte Schutzmethode dar.

Trotz der sich rasch ändernden Informationslage liegt der Anteil der Menschen, die sich gut über die Pandemie informiert fühlen, seit Beginn der Erhebung vor vier Wochen konstant bei über 70 Prozent. Die Befragten nennen nach wie vor Fernsehen und Internet als häufigste Informationsquellen.

Im Vergleich zur Vorwoche hat auch die Bedeutung von privaten Kontakten wieder stärker zugenommen: Während vor einer Woche zwei Prozent der Befragten angaben, sich über das private Umfeld zum Coronavirus zu informieren, liegt der Anteil in dieser Woche bei neun Prozent.

Weitgehend unverändert blieb dagegen die Einschätzung, inwieweit das Coronavirus die Gesundheit beziehungsweise die wirtschaftliche Situation der Befragten beeinflusst. Personen unter 60 Jahren fühlen sich stärker als Ältere von den wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie betroffen.

Deutliche Unterschiede bei den Gründen für den Maskengebrauch

Auch die Universität Trier hat eine Umfrage zur Akzeptanz von Masken durchgeführt und dabei festgestellt, dass die verschärften Pflichten, die ab der kommenden Woche in Deutschland greifen, überraschender Weise die Einstellung der Bevölkerung zur Maske nicht verändert haben.

Wie die Uni in einer Mitteilung schreibt, ergab die Umfrage deutliche Unterschiede bei den Gründen für den Maskengebrauch. Für junge Menschen unter 25 Jahren spielt es demnach kaum eine Rolle, dass sie andere damit schützen können.

Älteren ist dagegen sowohl der Selbstschutz als auch der Eindruck, den sie mit Masken auf Mitmenschen machen, eher egal. Frauen lassen sich kaum durch den Hinweis auf den Schutz anderer überzeugen, zur Maske zu greifen. Männer räumen dagegen dem Eigenschutz keine Priorität ein. Darüber hinaus ergab die Befragung, dass Menschen mit höherem Bildungsabschluss eher eine Maske nutzen würden.

Verschärfung könnte Akzeptanz gefährden

Für die Politik leitet der Wirtschaftswissenschaftler Professor Marc Oliver Rieger von der Universität Trier aus den Umfrage-Ergebnissen ab, dass eine Verschärfung der Maskenpflicht, beispielsweise auf der Straße, die Akzeptanz eher gefährden könnte.

Laut der Mitteilung würde vielmehr eine zielgruppengerechte Ansprache die Zustimmung wahrscheinlich erhöhen. Junge Menschen ließen sich zum Beispiel durch populäre Vorbilder zum Maskentragen motivieren. Zudem sollte ihnen die Angst genommen werden, mit Maske „schief angesehen“ zu werden. Gegenüber jungen Menschen und Frauen sollte die Selbstschutz-Funktion betont werden und bei Männern der Hinweis auf den Schutz anderer.

Den Angaben zufolge erreicht die Studie mit der Zahl der Befragten (274) kein repräsentatives Niveau.

„Dennoch haben wir keinen Grund zu der Annahme, dass unsere Schlüsselergebnisse nicht auf eine repräsentativere Stichprobe der Bevölkerung und auf andere, vergleichbare Länder übertragbar wären. Die Ergebnisse scheinen sehr robust zu sein. Weitere Studien sind jedoch erforderlich“, so Professor Marc Oliver Rieger. (ad)

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