Blitzumfrage: Corona-Schnelltests in Apotheken flächendeckend möglich

Nach einer aktuellen Blitzumfrage des Apothekerverbands Nordrhein halten die befragten Apotheker:innen es für möglich, die Durchführung von Corona-Schnelltests bürgernah und flächendeckend anzubieten. Zudem bestätigte die Umfrage eine große Leistungsbereitschaft der Apotheken. Gefordert werden aber auch eine ausreichende Honorierung und Corona-Impfungen für die Mitarbeiterteams.

Der Apothekerverband Nordrhein (AVNR) befragte vom 26. Februar bis 1. März Apotheker:innen zum Thema „Versorgung mit Schnelltests durch Apotheken“. Teilgenommen hatten 300 Offizinen, das waren 15 Prozent der 2.100 Mitgliedsapotheken, wie die Apothekerkammer am heutigen Dienstag mitteilte.

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Nach Einschätzung der Befragten ist eine bürgernahe Versorgung mit Corona-Schnelltests, die in Apotheken durchgeführt werden, möglich. Zudem ergab die Umfrage, dass den Apotheker:innen für das Engagement in diesem neuen Betätigungsfeld eine ausreichende Honorierung und Corona-Impfungen für Mitarbeiter:innen als Infektionsschutz wichtig ist.

Laut der Befragung führt heute jede zehnte Apotheke in Nordrhein, also etwa 250 Apotheken, bereits Corona-Schnelltests durch. „Das bedeutet, dass rein rechnerisch pro Stadt oder Gemeinde an Rhein und Ruhr etwa zwei Apotheken dieses für das Gemeinwohl so wichtige Angebot schon heute anbieten. Und die Tendenz ist steigend. Denn viele weitere Apotheken beschäftigen sich damit, Schnelltests in naher Zukunft durchzuführen“, sagt Thomas Preis, Vorsitzender des AVNR. Die Ergebnisse der Befragung zeigten auch, dass sich die Zahl der testenden Apotheken sogar verdreifachen ließe. „Das wären dann gut 750 Apotheken an Rhein und Ruhr – jede dritte Apotheke“, so Preis. 

Honorierung sollte angemessen sein

Seit Dezember vergangenen Jahres dürfen Apotheken Corona-Schnelltests durchführen. Dafür mussten die Apotheken erheblich investieren, betont der AVNR in seiner Pressemitteilung, im Schnitt etwa 1.000 Euro pro Apotheke, teilweise weit darüber hinaus. Auch laufende Vorhaltungskosten wie zusätzliche Mietkosten für separate Räume, EDV, Hygiene- und Schulungsmaßnahmen schlagen zu Buche. Deshalb erwarteten die Apotheken zumindest eine wirtschaftlich angemessene Honorierung von etwa 35 Euro je Test. Das entspräche den aktuellen Preisen, die in den Apotheken im Durchschnitt bei 37 Euro pro durchgeführtem Test liegen. Zurzeit werden die Kosten noch nicht von Kostenträgern übernommen.

„Eine der wichtigsten Voraussetzungen, sich in eine Teststrategie einbinden zu lassen, ist aber ein Infektionsschutz der testenden Mitabeiter:innen durch eine Corona-Impfung“, erklärt Preis. „Mit Blick auf die zentrale Bedeutung der Apotheken für die Arzneimittelversorgung und dem bei der Durchführung von Nasen-Rachen-Abstrichen sehr hohen Expositionsrisko ist die Sorge der Kollegen um die Gesundheit Ihrer Mitarbeiterteams richtig, nachvollziehbar und wird von uns sehr deutlich unterstützt“, betont Preis. Nur 25 Prozent der Apotheken wollen zudem in keinem Fall die Durchführung von Corona-Schnelltests in ihr Dienstleistungsangebot aufnehmen.

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