Arzneimittel für ältere Menschen

Menschen ab 65 Jahren benötigen besonders häufig Arzneimittel. Diese sind jedoch oft nicht auf deren besondere körperliche Konstitution abgestimmt. Mit dem EU-Projekt AGePOP wird ein Grundstein gelegt, um die körperlichen Besonderheiten älterer Menschen bei der Entwicklung neuer Arzneimitteln zukünftig besser zu berücksichtigen. Das Projekt wird ab Anfang 2021 für vier Jahre mit 2,8 Millionen Euro gefördert.

In Europa gibt es fast 91 Millionen Menschen, die 65 Jahre oder älter sind. In diesem Alter steigt die Anzahl und Komplexität der Erkrankungen. Deshalb nimmt diese Personengruppe mehr Arzneimittel ein. Dennoch werden ältere Patient:innen bei der Entwicklung neuer Arzneimittel wenig berücksichtigt. Neue Arzneimittel sind vorwiegend auf gesunde Erwachsene im Alter von 18 bis 55 Jahren eingestellt. Sie berücksichtigen nicht die veränderte körperliche Konstitution bei älteren Menschen und geriatrischen Patient:innen. Zulassungsbehörden wie die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) beginnen nun, diesem drängenden Thema Priorität einzuräumen. Sie bestätigen den Bedarf an sicheren und wirksamen Medikamenten für die Bevölkerung im fortgeschrittenen Alter.

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Das Projekt AGePOP (Drug Absorption in Geriatric Patients and Older People) legt den Grundstein für die Entwicklung von oralen Arzneimitteln mit Fokus auf die fortgeschrittene Altersgruppe. AGePOP ist ein Forschungs- und Ausbildungsnetzwerk für elf junge Wissenschaftler:innen. Es vereint 13 Organisationen aus fünf europäischen Ländern mit führenden Expert:innen in den Bereichen orale Arzneimittelaufnahme und -entwicklung, klinische Forschung und Praxis, Mentoring und Ausbildung. 

Aus Greifswald sind das Institut für Pharmazie mit dem „Center of Drug Absorption and Transport“ (Prof. Dr. Werner Weitschies, PD Dr. Anne Seidlitz), die Universitätsmedizin Greifswald mit dem Zentrum für Altersmedizin in Wolgast (Prof. Dr. Dr. Maik Gollasch), dem Institut für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie (Prof. Dr. Norbert Hosten) und der Hochschulambulanz für Schmerztherapie (Dr. Steffi Adler) beteiligt.

Weitere Informationen gibt es beim „Center of Drug Absorption and Transport“ und auf Twitter. 

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