Nur ein knappes Viertel der Apothekenangestellten empfindet die Corona-Schutzmaßnahmen in der Apotheke als nicht belastend. Die große Mehrheit findet sie dagegen störend. Zu diesem Ergebnis kommt eine Online-Umfrage der Apothekengewerkschaft Adexa. Sie zeigt auch: Den von vielen zur Wertschätzung gewünschten Corona-Bonus bekommen nur die wenigsten – und in der Regel nicht in maximaler Höhe.
Adexa hat im Oktober die dritte Online-Umfrage unter Apothekenangestellten in der Corona-Pandemie durchgeführt. Rund 850 Personen beteiligten sich. Die Fragen rankten sich zum einen um Schutzmaßnahmen, die Apotheken ergriffen haben – und wie sich die Angestellten mit ihnen fühlen.
Die Ergebnisse zeigen: In fast allen Apotheken gehört mittlerweile der Schutz durch Plexiglasscheiben im Handverkauf zum Standard (98 Prozent). Beinahe die Hälfte der Befragten muss in der ganzen Offizin einen Mund-Nasen-Schutz tragen, rund ein Drittel nur im Handverkauf. Zwei Drittel gaben an, in ihrer Apotheke sei nur eine begrenzte Kundenzahl erlaubt. Ein Schichtsystem war im Umfragezeitraum in den Apotheken von rund 9 Prozent der Umfrageteilnehmer etabliert. Ebenso viele Befragte nannten „sonstige Maßnahmen“, die zum Schutz vor Infektionen eingeführt wurden. Laut Adexa zeigte die Umfrage, dass sogar selbstverständliche Dinge, wie von der Apothekenleitung gestellte und bezahlte Masken, nicht überall umgesetzt waren.
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51 Prozent der befragten Angestellten gaben an, dass sie die Maßnahmen als „mittlere Belastung“ und damit durchaus als störend empfinden. 24 Prozent halten die Belastung sogar für hoch und die Maßnahmen als sehr störend. Das übrige Viertel hat hingegen keine Probleme mit den Einschränkungen für den Infektionsschutz.
Adexa fragte weiterhin nach entlastenden Maßnahmen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dabei zeigt sich: Hier klaffen Wunsch und Wirklichkeit weit auseinander: So wünschen sich zwei Drittel mehr kurze Pausen – gewährt werden sie jedoch nur 3,5 Prozent. 24 Prozent hätten gerne wechselnde Arbeitsphasen mit und ohne Maske – gerade mal bei einem Prozent ist dieser Wunsch auch umgesetzt. Von zusätzlichen Urlaubstagen zur Entlastung träumen 48 Prozent, sieben Prozent bekommen sie gewährt.
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