Lidocain- und Prilocain-haltige Zubereitungen sollten bei kleinen Kindern nur mit Vorsicht eingesetzt werden. Darauf weist die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) hin.
Die AkdÄ informiert in einer Drug Safety Mail über einen Säugling, dessen Eltern statt Panthenol eine Lidocain- und Prilocain-haltige Creme (Emla®) zur regelmäßigen Wundpflege nach einer Beschneidung verwendet hatten. Der sieben Monate alte Junge entwickelte daraufhin eine Methämoglobinämie und musste stationär behandelt werden.
Nur die kleinste Packungsgröße abgeben
„Die Empfehlungen zur Dosierung von Emla-Creme sollten vor allem bei jungen Kindern eingehalten werden“, rät die AkdÄ. Sowohl die Anwendung auf der Haut und Schleimhaut im Genitalbereich als auch der Einsatz bei Säuglingen, die jünger als drei Monate sind, sollte demnach nur unter Aufsicht von medizinischem Fachpersonal erfolgen. „Um das Risiko von Überdosierungen möglichst gering zu halten, sollten Patienten und gegebenenfalls ihre Betreuungspersonen hierüber aufgeklärt und nach Möglichkeit die kleinste, medizinisch sinnvoll Packungsgröße verordnet beziehungsweise abgegeben werden.“
Laut Fachinformation ist Emla-Creme zugelassen zur Oberflächenanästhesie der Haut in Zusammenhang mit dem Einführen von Nadeln, etwa bei der Blutentnahme und dem Legen von i.v.-Kathetern, sowie bei chirurgischen Eingriffen an der Hautoberfläche. Für Jugendlichen ab 12 Jahren und Erwachsenen ist zudem der Einsatz auf der genitalen Haut und Schleimhaut vor Operationen vorgesehen, für Erwachsene darüber hinaus zur Erleichterung der mechanischen Reinigung von Beinulcera. Bereits im Jahr 2014 hatte die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA vor dem übermäßigen Einsatz von Lidocain bei Säuglingen – in diesem Fall bei Zahnungsbeschwerden – gewarnt.
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