Die Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) erinnert an das Serotonin-Syndrom als schwere Wechselwirkung zwischen Linezolid und serotonergen Arzneimitteln wie SSRI und einige Opioiden (Fentanyl, Tramadol). Die Kombinationen des Reserveantibiotikums mit serotonergen Substanzen sei kontraindiziert, mahnt die AdkÄ in einer Drug Safety Mail. Zwei aktuelle Fallberichte veranlassen die Reaktion der AkdÄ.
Zwei Fallberichte veranlassen die Arzneimittelkommission derDeutschen Ärzteschaft (AkdÄ) vor einer bereits bekannten, aber schweren Wechselwirkungzu warnen: dem Serotonin-Syndrom. In den beiden der AdkÄ übermittelten Fälleerhielten die Patienten als akute Antibiose Linezolid und waren aber zusätzlichauf serotonerg wirkende Substanzen – einmal das SSRI Escitalopram und im zweiten FallFentanyl – eingestellt. Nach einigen Tagen unter Linezolid plus Escitaloprambeziehungsweise Linezolid plus Fentanyl entwickelten die Patienten „Symptome, welcheals Serotonin-Syndrom (…) gewertet wurden“.
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Nach Absetzen von Linezolid (und Escitalopram) besserte sich der Zustand der Patienten. Die AkdÄ räumt ein, dass „in beiden Fällen alternative Ursachen denkbar“ seien, doch sei eine „Mitverursachung der Symptomatik durch die postulierte Interaktion“ möglich.
Lienzolid hemmt Abbau von Serotonin
Linezolid wirkt gegen grampositive Keime und wird unter anderem auch bei Infektionen mit MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) und VRE (Vancomycin-resistente Enterokokken) als Reserveantibiotikum eingesetzt. Das Antibiotikum hemmt reversibel und nicht-selektiv die MAO (Monoaminoxidas), die für den Abbau von Serotonin (Dopamin und Noradrenalin) wichtig ist.
Linezolid plus serotonerge Arzneimittel kontraindiziert
„Die gleichzeitige Gabe von Linezolid und serotonergen Substanzen, zum Beispiel selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (wie Citalopram, Escitalopram) trizyklische Antidepressiva (zum Beispiel Clomipramin), Triptane (zum Beispiel Sumatriptan), einige Opioide (zum Beispiel Tramadol, Fentanyl) ist wegen der Gefahr eines Serotonin-Syndroms kontraindiziert, es sei denn, eine solche Kombination ist lebensnotwendig“, erinnert die AkdÄ. Patienten sollten engmaschig auf Anzeichen eines Serotonin-Syndroms überwacht werden, wie Fieber, Verwirrtheit, Unruhe, Herzrhythmusstörungen, neuromuskuläre Symptome bis hin zu Krampfanfällen und Koma.
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