118.032 Neuinfektionen – Mehrheit der Deutschen will Masken auch ohne Pflicht tragen

Das RKI meldet am Sonntag 118.032 Neuinfektionen. Die Inzidenz sinkt weiter – wenn auch nur minimal – und liegt nun bei 1346,3. Die Mehrheit der Deutschen will die Masken weitertragen – auch, wenn die Pflicht wegfällt. Alle Neuigkeiten zur Corona-Pandemie finden Sie im Newsticker.

News zu Corona vom 20. Februar 2022

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Mützenich verteidigt RKI-Chef Wieler: „Außerordentliches geleistet“

Kay Nietfeld/dpa Rolf Mützenich  08.43 Uhr: SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich hat dem in die Kritik geratenen Präsidenten des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, den Rücken gestärkt. „Ich vertraue dem RKI und auch seinem Chef“, sagte Mützenich den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Das RKI habe beachtliche Arbeit geleistet und sich große Verdienste bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie erworben. „Herr Wieler und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben hier Außerordentliches geleistet.“

Ähnlich hatte sich zuletzt auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) geäußert und Wieler eine „verdienstvolle Arbeit“ bescheinigt. Zuvor hatten mehrere Politiker der FDP das RKI und dessen Chef persönlich kritisiert. Auslöser war unter anderem, dass das RKI den Genesenenstatus mit Wirkung vom 15. Januar überraschend von sechs auf drei Monate verkürzt hatte. Viele Bürger verloren quasi über Nacht ihr Recht, in Restaurants, Bars oder in Fitnessstudios zu gehen.

Angesprochen auf den Widerstand vor allem in der FDP gegen Wieler sagte Mützenich: „Am Ende muss der Gesundheitsminister entscheiden, zu wem er Vertrauen hat in dieser Pandemie. Karl Lauterbach hat Herrn Wieler dieses Vertrauen ausgesprochen.“

Mehrheit der Deutschen will Masken auch ohne Pflicht weitertragen

Marijan Murat/dpa Eine Mehrheit ist dafür, dass die Maskenpflicht in bestimmten Situationen beibehalten wird.  07.15 Uhr: Mehr als jeder zweite Bürger in Deutschland will auch nach einem Auslaufen der Maskenpflicht weiter Maske tragen. Das hat eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa für die „Bild am Sonntag“ ergeben.

Dabei gaben 52 Prozent der Befragten an, auch ohne Pflicht an der Maske festzuhalten – davon 79 Prozent im öffentlichen Nahverkehr, 76 Prozent im Einzelhandel, 66 Prozent im Fernverkehr, 51 Prozent bei körpernahen Dienstleistungen, 39 Prozent in Kultureinrichtungen, 23 Prozent in der Gastronomie und 22 Prozent bei der Arbeit.

41 Prozent der Befragten wollen hingegen auf die Maske verzichten, sobald die Pflicht im Zuge der Lockerung von Corona-Maßnahmen aufgehoben wird. Eine Mehrheit wiederum ist zudem dafür, dass die Maskenpflicht auch über den 20. März hinaus beibehalten wird, vor allem in Bussen, Bahnen und im Einzelhandel.

Bund und Länder haben vereinbart, dass die allermeisten Corona-Einschränkungen bis zum 20. März fallen sollen. Die bundesweite Rechtsbasis für solche Maßnahmen läuft am 19. März aus. Ein Basisschutz zum Beispiel mit Maskenpflichten in Innenräumen, Bussen und Bahnen und mit Tests soll jedoch weiter möglich bleiben.

Bundesfamilienministerin Anne Spiegel hält auch eine Maskenpflicht an Schulen weiterhin für nötig. „Ich würde es begrüßen, wenn an Schulen – und auch sonst – noch weiter Masken getragen würden“, sagte die Grünen-Politikerin der „Bild am Sonntag“.

Widerspruch kam von der FDP-Gesundheitspolitikerin Christine Aschenberg-Dugnus. Grundsätzlich „sollte es in der Eigenverantwortung jedes Einzelnen liegen, wo und inwieweit man im Alltag eine Maske trägt“, sagte sie. „Gerade für Kinder ist es wichtig, dass sie ihren Alltag auch ohne Maske bestreiten können.“

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) fordert die Bundesregierung auf, zügig die Grundlagen für eine Verlängerung der Maskenpflicht zu schaffen. „Die Ampel ist gefordert, dass wir Corona nicht völlig schutzlos ausgeliefert werden. Wir brauchen eine gesetzliche Grundlage, die das Tragen von Masken und Testen weiterhin möglich macht“, so Söder zur „Bild am Sonntag“. Vor allem für die Schulen sei das nötig: „Nur mit Tests und Masken erreichen wir für unsere Schüler die nötige Sicherheit im Präsenzunterricht.“

„Sind am Ende der Fahnenstange angekommen“: Familienministerin Spiegel hält Impfpflicht ab 18 für dringend notwendig

Kay Nietfeld/dpa Familienministerin Anne Spiegel ist selbst Mutter von vier Kindern im Kita- und Grundschulalter.  07.11 Uhr: Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne) hält in der Corona-Pandemie die Einführung einer Impfpflicht ab 18 für dringend notwendig. „Wir haben viel versucht, die Menschen über Impfkampagnen und niedrigschwellige Angebote zu erreichen. Aber da sind wir inzwischen am Ende der Fahnenstange angekommen“, sagte Spiegel der „Bild am Sonntag“. „Um die Impfquote weiter zu steigern, brauchen wir die Impfpflicht ab 18.“

Die sinkenden Infektionszahlen sind für Spiegel kein Grund von der geplanten Impfpflicht abzurücken: „Wir dürfen uns von den zurückgehenden Fallzahlen nicht täuschen lassen, sondern müssen damit rechnen, dass auch zukünftig gefährliche Mutationen unterwegs sind. Die können uns einen schweren Herbst und Winter bescheren, wenn wir nicht die Impfquote deutlich erhöhen.“

RKI meldet 118.032 Neuinfektionen – Inzidenz sinkt minimal

Sonntag, 20. Februar, 07.04 Uhr: Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist erneut gesunken, allerdings nur sehr leicht. Der Wert lag nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) am Sonntagmorgen bei 1346,3. Am Samstag hatte er 1350,4 betragen, am Sonntag vor einer Woche 1466,5. Der Wert beziffert die Zahl der neuen Ansteckungen pro 100.000 Einwohner im Zeitraum von sieben Tagen. 

Wie das RKI unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter mitteilte, lag die Zahl der erfassten Neuinfektionen binnen 24 Stunden am Sonntagmorgen bei 118.032, nach 189.105 am Vortag und 125.160 vor einer Woche. Die Gesamtzahl der registrierten Ansteckungsfälle in Deutschland seit Beginn der Corona-Pandemie wuchs damit auf 13.563.126.

Außerdem wurden laut RKI 73 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus innerhalb von 24 Stunden verzeichnet. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Toten in Deutschland stieg damit auf 121.275. Die Zahl der von einer Corona-Erkrankung genesenen Menschen in Deutschland seit Pandemie-Beginn gab das RKI mit rund 9.673.700 an.

Als entscheidenden Maßstab für eine Verschärfung oder Lockerung der Corona-Maßnahmen hatten Bund und Länder im November die sogenannte Hospitalisierungs-Inzidenz festgelegt. Dieser Wert gibt an, wie viele Menschen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus liegen. Laut den aktuellsten RKI-Angaben lag die Hospitalisierungs-Inzidenz am Freitag bundesweit bei 6,24. Eine Woche zuvor hatte sie 6,46 betragen.

Bürgermeister klagen über Attacken durch Gegner von Corona-Schutzmaßnahmen

16.23 Uhr: 27 junge Bürgermeister und Bürgermeisterinnen haben in einem Brief öffentlich auf gegen sie gerichtete Attacken durch radikale Gegner der Corona-Schutzmaßnahmen hingewiesen. „Seit Dezember häufen sich Vorfälle, welche nicht hinnehmbar sind“, heißt es in dem Schreiben, über das am Samstag das Portal „Business Insider“ berichtete. Angeprangert werden darin auch Fackelzüge vor privaten Wohnhäusern von Kommunalpolitikerinnen und -politikern.

Beklagt werden in dem Brief dem Bericht zufolge Morddrohungen im Internet gegen Bürgermeister wie Christof Bolay, Oberbürgermeister der baden-württembergischen Stadt Ostfildern. Genannt wird auch der Fall des Bürgermeisters der hessischen Stadt Wetzlar, Manfred Wagner, der zeitweise unter Polizeischutz gestellt wurde, nachdem ihm „Hausbesuche“ angedroht worden waren.

Versammlungen von Fackelträgern vor privaten Wohnsitzen hatte es bei der sächsischen Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) gegeben, aktuell aber auch beim Oberbürgermeister von Halberstadt, Daniel Szarata (CDU). Dieser saß vergangenen Montag mit seiner Familie zu Hause, als rund 700 teils rechtsextreme Demonstrierende mit Fackeln und Pyrotechnik vor seinem Haus aufzogen. Matthias Bein/dpa-Zentralbild/dpa Daniel Szarata spricht mit Teilnehmern eines Bürgerdialogs unter dem Motto „Dialog statt Demo“.

„Insgesamt geraten die Kommunen immer stärker in den Fokus“, zitiert das Portal weiter aus dem Brief. Angeprangert würden dort auch Beleidigungen und Sachbeschädigungen. Initiiert wurde das Schreiben demnach vom „Netzwerk junger Bürgermeister*innen“, das nach eigenen Angaben rund 650 Mitglieder hat.

„An“ oder „mit“ Corona gestorben: Laut einer Studie überwiegt eine Variante deutlich

15.12 Uhr: Bei einem großen Teil der Corona-Toten war das Virus nicht nur eine begleitende Erkrankung, sondern die Todesursache. Das geht aus einem ersten Bericht des deutschen Covid-19-Autopsieregisters hervor.

Demnach war in 86 Prozent der Fälle die Corona-Infektion die Todesursache. Bei den übrigen 14 Prozent war Covid-19 nur eine Begleiterkrankung. Bei diesen Menschen, die „mit“ einer Corona-Erkrankung starben, war die häufigste unmittelbare Todesursache eine akute Lungenerkrankung – dicht gefolgt von einem Multiorganversagen. Fabian Strauch/dpa/Symbolbild Eine Pflegekraft steht auf einer Intensivstation in einem Zimmer und bedient eine Herz-Lungen-Maschine.

Auch im Hinblick auf die Erkrankungsdauer bis zum Tod konnten die Forschenden Beobachtungen machen. Sie stellen fest, dass vom Auftreten der ersten Covid-19-Symptome oder einem positiven Corona-Test bis zum Tod in den meisten Fällen nur weniger als zwei Wochen vergingen.

Bei einem Drittel der Fälle betrug die Erkrankungsdauer zwischen zwei und fünf Wochen. Mehr als jeder zehnte untersuchte Corona-Tote verstarb mehr als fünf Wochen nach den ersten Symptomen oder einem positiven Test.

In der Studie wurden rund 19.000 Proben von 1129 zwischen März 2020 und September 2021 verstorbenen Menschen untersucht. Laut dem Direktor der Klinik für Intensivmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Stefan Klug, handelt es sich um die „weltweit größte Studie zu Obduktionen bei Covid-19“.

 

 

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