Die Nase läuft, der Rachen kratzt und dazu plagt einen noch ein penetranter Husten: Jeder leidet hin und wieder einmal unter einer Erkältung. Nicht immer muss es dann der Griff zu Medikamenten sein, oft hilft ein klassisches Hausmittel helfen: Inhalieren mit Salz. Dafür bereitet man heißes Wasser zu, dessen Dämpfe man einatmet. Bereits wenige Minuten am Tag reichen aus, um die Schleimhäute zu befeuchten.
Der warme Dampf regt die Durchblutung der Atemwege an. Außerdem unterstützt er den Körper dabei, die Erreger zu bekämpfen: Die Atemwege sind mit feinen Flimmerhärchen ausgekleidet, die nicht nur Schmutz und Staub, sondern auch Viren und Bakterien aus dem Körper befördern. In der kalten Jahreszeit setzt die trockene Heizungsluft diesem Schutzmechanismus aber zu. Außerdem werden die Schleimhäute im Winter schneller einmal rissig und damit anfälliger für Infektionen. (Finden Sie hier Tipps: So werden Sie eine Erkältung schneller wieder los)
Wie viel Salz sollte man pro Liter Wasser verwenden?
Sich zu Hause ein Inhalier-Dampfbad zuzubereiten, ist ziemlich einfach: Dafür bringt man Wasser zum Kochen, fügt Salz hinzu und füllt es in eine Schüssel. Man sollte etwas rühren, damit es sich gut auflöst. Als Faustregel kann man sich merken, dass rund zehn Gramm Salz pro Liter Wasser eine passende Menge sind. Danach legt man ein Tuch über den Kopf, beugt sich über die Mischung und atmet einige Minuten lang den Dampf ein.
Um die Atemwege nicht noch zusätzlich zu reizen, sollte man möglichst unbehandeltes Salz verwenden. Gut geeignet ist beispielsweise Meersalz oder spezielles Salz für die Inhalation aus der Apotheke. Möglich ist es auch, Kochsalz zu verwenden – dabei sollte man unbedingt darauf achten, dass es nicht jodiert ist. (Lesen Sie hier: So viel Wasser sollte man tatsächlich trinken)
Wie oft sollte man bei einer akuten Erkrankung inhalieren?
Die Inhalation mit Salz kann man vorbeugend durchführen. Dann sollte man dafür etwa fünf Minuten am Tag einplanen. Es ist aber auch möglich, damit eine akute Erkrankung zu lindern, beispielsweise eine Erkältung, eine Nasennebenhöhlenentzündung, eine Bronchitis oder eine Lungenentzündung. In einem solchen Akutfall sollte man dreimal am Tag für jeweils für fünf bis zehn Minuten inhalieren.
Auch bei chronischen Erkrankungen wie Asthma oder COPD (Chronisch-obstruktive Lungenerkrankung) hat das Inhalieren mit Salz häufig einen lindernden Effekt. Allerdings lösen sich die Salzkristalle oft nicht gut auf und gelangen deshalb mit dem Dampf nicht weit genug in die Lunge hinein. In solchen Fällen kann es sich deshalb anbieten, einen sogenannten Vernebler zu benutzen. Die Geräte erzeugen feinste Tropfen und sorgen so dafür, dass das Salzwasser tief in die Lunge gelangt. Erhältlich sind sie in vielen Apotheken oder im Internet. Ein Vernebler ist auch eine bequeme Lösung, wenn man häufiger inhalieren möchte. (Grippe oder Erkältung? Die Unterschiede richtig erkennen)
Langsam und tief atmen, aber nicht hyperventilieren
Es kann außerdem wohltuend sein, für die Inhalation ätherische Öle zu benutzen. Die Wirkung der Produkte ist zwar in der Regel wissenschaftlich nicht erwiesen, viele Menschen berichten aber, dass sie dabei positive Effekte verspüren. Typische Kräuter und Zusätze für die Inhalation sind Eukalyptus, Kamille, Latschenkiefer, Thymian und Fichtennadeln.
Wichtig ist außerdem, bei der Inhalation langsam und möglichst tief zu atmen. Dabei sollte man aber nicht hyperventilieren: Falls einem bei der Inhalation schwindelig oder unwohl wird, sollte man eine Pause einlegen und es zu einem späteren Zeitpunkt erneut probieren. In jedem Fall sollte eine Erkältung nach einigen Tagen abgeklungen sein, ansonsten lieber einmal damit zum Arzt gehen. (Auch interessant: Wie wichtig ist Vitamin C wirklich?)
Dieser Artikel wurde verfasst von (Maria Berentzen)
*Der Beitrag „Hilft bei Erkältung: Richtig Inhalieren mit Salz“ wird veröffentlicht von GQ. Kontakt zum Verantwortlichen hier.
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