Wer in den eigenen vier Wänden Toastbrot röstet, atmet womöglich schlechtere Luft als an einer vielbefahrenen Kreuzung ein. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der „University of Texas“ in Austin. Die Forscher hatten mögliche Quellen von Luftverschmutzung in Innenräumen untersucht und dafür eine Testwohnung mit drei Schlafzimmern nachgebaut. Sie installierten zahlreiche Messgeräte und untersuchten, wie sich die Luftqualität durch Alltagsaktivitäten wie Kochen oder Putzen veränderte.
Kritische Stoffe entstanden unter anderem durch Kerzen, beim Braten oder Frittieren in der Küche, doch besonders überrascht waren die Forscher, als sie die Werte sahen, die sich beim Toasten bildeten. Sobald der Toaster eingeschaltet war, wanderten giftige Feinstaubpartikel in die Luft, berichtet unter anderem die „Times“. Als besonders kritisch gilt demnach stark geröstetes und angebranntes Toastbrot.
Die Partikel stammen teilweise vom Gerät selbst, aber auch von den Krümeln, die sich am Boden des Toasters befinden und durch die Hitze anfangen zu rauchen. Berührt das Brot die Heizelemente, können sich auch dabei toxische Stoffe bilden, die in die Luft gelangen. All das zusammen führe zu einer „sehr ungesunden Luftverschmutzung“, warnte Marina Vance von der „University of Colorado“ auf einer Wissenschafts-Tagung der „American Association for the Advancement of Science“.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO sollte Luft nicht mehr als 25 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter enthalten. Wurde das Toastbrot stark geröstet, stieg dieser Wert auf 3000 bis 4000 Mikrogramm pro Kubikmeter an. Bei goldbraunem Toast lag der Wert bei etwa 300 Mikrogramm.
Luftverschmutzung durch Toaster – so lässt sich das Risiko senken
Die Wissenschaftler empfehlen daher, Toastbrot nicht unnötig lange zu rösten, sondern lediglich zu „vergolden“. Zusätzlich kann es sinnvoll sein, Toaster regelmäßig zu reinigen und alte Brösel und Krumen zu entfernen.
Die Ergebnisse der Studie sind mit Vorsicht zu interpretieren, da es sich um erste, vorläufige Ergebnisse handelt und die Studie noch nicht veröffentlicht wurde. Der Vergleich mit der Luftverschmutzung an Straßen ist interessant, sagt aber nichts über mögliche Langzeitfolgen aus. Es ist davon auszugehen, dass es sich beim Toasten in der Wohnung um eine kurzfristige hohe Belastung handelt, während die Belastung durch Autoabgase eher langfristig erfolgt. Das gilt insbesondere für Menschen, die an vielbefahrenen Straßen oder Kreuzungen wohnen.
Warnung vor Acrylamid
Ernährungsexperten warnen schon seit längerem davor, Lebensmittel aus Getreide oder Kartoffeln zu stark zu erhitzen. Beim Erhitzen entsteht Acrylamid, das im Verdacht steht Krebs auszulösen. Die Verbraucherzentrale rät daher, kohlenhydratreiche Lebensmittel nur so lange wie nötig und so niedrig wie möglich zu erhitzen.
Quellen: The Times / Verbraucherzentrale
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