Studie zeigt: Alkohol ist für junge Menschen ausschließlich schädlich – für ältere Menschen aber nicht

"Zu Vino sag ich nie no"? Diese Devise sollte spätestens mit Blick auf die Ergebnisse der Studie des "Global Burden of Disease"-Projekts (GBD) über Bord geworfen werden. Die umfassende Analyse, die in der medizinischen Fachzeitschrift "The Lancet" veröffentlicht wurde, kommt zu dem Schluss, dass junge Menschen am besten gänzlich ihre Finger von Alkohol lassen sollten. Für Personen unter 40 Jahren berge Alkohol keine gesundheitlichen Vorteile, sondern zahlreiche Risiken.

Den Autor:innen der Studie zufolge können junge Menschen gerade mal ein Zehntel eines regulären Drinks am Tag trinken, ohne dass es sich negativ auf ihre Gesundheit auswirkt. Das entspricht etwa einem Schluck Wein. Besonders junge Männer seien gefährdet, da 60 Prozent der alkoholbedingten Erkrankungen und Verletzungen, einschließlich Autounfälle, Selbstmorde und Tötungsdelikte, sich bei Männer zwischen 15 bis 39 Jahren ereigneten.

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Alkohol kann bei über 40-Jährigen gesundheitsfördernde Wirkung haben

Gleichzeitig sollen gesunde Menschen ab 40 Jahren von geringen Menschen Alkohol profitieren können. Bei ihnen könne Alkohol neben schädlichen Wirkungen auch gesundheitsfördernde Wirkungen haben – und etwa das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder Schlaganfälle senken.

"Unsere Botschaft ist simpel: Junge Menschen sollten keinen Alkohol trinken. Ältere Menschen aber ältere Menschen können von kleinen Mengen profitieren", sagt die leitende Autorin der Studie, Dr. Emmanuela Gakidou, Professorin für Gesundheitsmetrik an der School of Medicine der University of Washington. "Es mag zwar unrealistisch sein zu glauben, dass junge Erwachsene auf das Trinken verzichten werden, aber wir halten es für wichtig, die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu kommunizieren. So kann jede und jeder fundierte Entscheidungen bezüglich der eigenen Gesundheit treffen."

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Über eine Milliarde Menschen trinken schädliche Mengen Alkohol

Die Studie hat erstmals das von Alkohol ausgehende Risiko in Korrelation zum Alter, Geschlecht, Jahr und Regionen auf der Welt untersucht. Hierfür analysierten die Forscher:innen Daten aus 204 Ländern im Hinblick auf das Risiko 22 möglicher negativer Folgen von Alkoholkonsum, wie etwa körperliche Verletzungen, Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auf diese Weise errechneten sie, ab welcher Menge für Alkohol trinkende Menschen ein höheres Risiko für Erkrankungen besteht als für jene, die keinen Alkohol trinken.

Das Fazit der Studie: 2020 zeigten in den untersuchten Ländern schätzungsweise 1,34 Milliarden Menschen Trinkgewohnheiten, welche auf einen schädlichen Alkoholkonsum hindeuten. Die GBD-Studie wurde von der "Bill and Melinda Gates-Stiftung" finanziert.

Quellen: The Lancet, The Guardian, RND

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