Sind vormals Infizierte anfälliger für Impfnebenwirkungen? Erreichen das Paul-Ehrlich-Institut vielleicht häufiger und schwerere unerwünschte Impfwirkungen bei seropositiven Personen als bei seronegativ Geimpften? Die Deutsche Apotheker Zeitung hat beim PEI nachgefragt – gibt es überhaupt Daten dazu?
Bereits mit SARS-CoV-2 infiziert gewesene Menschen sollen sich in der Regel sechs Monate nach Infektion zunächst einmal gegen COVID-19 impfen lassen. Auch eine frühere Impfung (ab vier Wochen nach Labordiagnose) ist möglich, wenn die Infektion asymptomatisch verlief oder Varianten zirkulieren, vor denen die durchgemachte Infektion möglicherweise keinen ausreichenden Schutz bietet. Laut RKI sind die COVID-19-Impfungen wirksam, sicher und verträglich – auch wenn eine SARS-CoV-2-Infektion unbemerkt verlief und die von der STIKO empfohlenen Impfabstände vielleicht unwissentlich nicht eingehalten wurden. In den Zulassungsstudien der mRNA-Impfstoffe seien bei seropositiven Probanden sogar teilweise weniger Nebenwirkungen aufgetreten als bei vor der Impfung seronegativen Teilnehmern.
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Wie sieht es mit Real-World-Daten aus? Lässt sich diese Beobachtung bestätigen, befürchten doch manche ehemals COVID-19-Erkrankte, dass die Impfung bei ihnen besonders unverträglich sein könnte. Die Deutsche Apotheker Zeitung hat beim PEI nachgefragt. Eine „befriedigende“ Antwort ist gar nicht so leicht.
Daten dazu nicht standardmäßig erfasst
Eine Sprecherin des PEI erklärt: „Uns wird gar nicht standardmäßig mitgeteilt, ob diejenigen, bei denen eine Reaktion beobachtet wurde, genesen waren“. Hinzukomme, dass viele Menschen gar nicht wüssten, dass sie bereits (asymptomatisch) SARS-CoV-2 infiziert gewesen seien. „Das ist ein Bias, das nicht aufzuheben ist“.
Somit gibt es keine Daten, die definitive Aussagen zulassen. Die Studien deuten jedoch nicht auf eine höhere Unverträglichkeit hin.
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