Lesen Sie heute im Corona-Ticker: Bund und Länder planen weiteren Impfgipfel am 27. Mai / Vorläufige Labordaten: Impfstoffe dürften auch vor B.1.617 schützen / Bayerns Gesundheitsminister verteidigt Ende der Impfpriorisierung / Roche erhält FDA-Zulassung für COVID-19-Test bei asymptomatischen Personen
Seit dem Beginn der Corona-Pandemie überschlagen sich an manchen Tagen die Nachrichten zu COVID-19.
Um Ihnen den Überblick zu erleichtern, bietet DAZ.online Ihnen hier einen Überblick über die wichtigsten Corona-News des Tages – direkt aus dem News-Kanal der Deutschen Presse-Agentur.
11:52 Uhr
Vorläufige Labordaten: Impfstoffe dürften auch vor B.1.617 schützen
New York (dpa) – Die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna dürften vorläufigen US-Daten zufolge auch vor den indischen Corona-Varianten B.1.617 und B.1.618 gut schützen. Es gebe gute Gründe, das anzunehmen, schreiben Forscher mit Verweis auf Laborexperimente in einer Preprint-Studie, die bislang nicht von Experten begutachtet und nicht in einem Fachjournal veröffentlicht wurde.
Die Wissenschaftler um Professor Nathaniel Landau von der New York University überprüften im Labor, inwieweit Antikörper von Genesenen und Geimpften an mutierte Virusproteine binden. Dabei stellten sie fest, dass die Wirksamkeit der Antikörper bei B.1.617 und B.1.618 zwar etwas geringer ausfiel als beim ursprünglichen Erregertyp, gegen den die Impfstoffe entwickelt wurden. Die Forscher gehen aber von einem weitgehenden Schutzeffekt aus. Zu beachten ist, dass es sich um Laborexperimente handelt. Inwieweit die Impfung tatsächlich vor den indischen Varianten schützt, lässt sich daraus nicht mit Sicherheit ableiten.
10:47 Uhr
Bund und Länder planen weiteren Impfgipfel am 27. Mai
Berlin (dpa) – Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder wollen am 27. Mai über das weitere Vorgehen bei den Corona-Impfungen beraten. Dabei soll es nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vom Dienstag unter anderem um das Impfen von Schülern und Studenten, den geplanten digitalen Impfnachweis sowie die Impflogistik im Sommer gehen. Eine offizielle Einladung zu den Beratungen gab es demnach noch nicht. Zuerst hatte der Sender RTL/n-tv über den Termin berichtet. Merkel und die Regierungschefs der Länder hatten sich zuletzt am 26. April zu einem Impfgipfel getroffen.
10:39 Uhr
Indische Coronavirus-Variante in Velbert – 189 Personen isoliert
Velbert (dpa) – Im Fall der rund 200 Menschen unter Quarantäne in Velbert ist bislang bei einem Bewohner die indische Variante des Coronavirus nachgewiesen worden. Bereits seit Sonntag sind 189 Personen aus zwei Hochhäusern unter Quarantäne gestellt, wie der Gesundheitsdezernent des Kreises Mettmann, Marcus Kowalczyk, am Dienstagmorgen der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Alle Bewohner der beiden Häuser im Stadtteil Birth seien bereits getestet worden.
Insgesamt liegen bisher 19 positive Corona-Tests aus vier Familien in den beiden Häusern vor. Die als besonders ansteckend geltende indische Variante wurde aber nur in einem Fall nachgewiesen. Die Ergebnisse der am Sonntag und Montag vorgenommenen Corona-Reihentestung werden laut Kowalczyk noch am Dienstag erwartet. „Bis die dann positiven Corona-Befunde auf die indische Variante untersucht sind, dauert es aber ungefähr sieben Tage“, stellte Kowalczyk klar. Wie lange die Isolation der Bewohner aufrecht erhalten werden muss, konnte er noch nicht sagen. Zuvor hatte mehrere Medien über den Corona-Ausbruch in Velbert berichtet.
Vor Ort kümmert sich den Angaben zufolge das Deutsche Rote Kreuz (DRK) um die Versorgung der Bewohner. Die indische Corona-Variante war zuvor von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als „besorgniserregend“ eingestuft worden. Laut Experten könnte sie bis zu 50 Prozent ansteckender sein als die britische Variante.
9:15 Uhr
Bayerns Gesundheitsminister verteidigt Ende der Impfpriorisierung
Berlin (dpa) – Der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Klaus Holetschek (CSU), hat die Aufhebung der Corona-Impfpriorisierung als „richtig und wichtig“ bezeichnet. Es sei gut, den Arztpraxen mehr Flexibilität einzuräumen und damit das Impftempo zu erhöhen, sagte der bayerische Gesundheitsminister am Dienstag im ZDF-„Morgenmagazin“. In Bayern etwa sei man in den Impfzentren „schon weit in der Priorität drei“ und auch die Arztpraxen signalisierten einen entsprechenden Impffortschritt. Zur Möglichkeit, die vorgegebene Reihenfolge ab dem 7. Juni auch in Impfzentren aufzuheben, seien die Bundesländer „noch unterschiedlich in der Meinungsbildung“.
Holetschek betonte: „Es wird nicht sofort alles funktionieren und nicht unmittelbar jeder gleich eine Impfung kriegen.“ Die Erwartungshaltung der Menschen müsse klar ausgesteuert werden.
Ab dem 7. Juni sollen bei Corona-Impfungen die Vorranglisten nach Alter, Erkrankungen und Beruf wegfallen, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Montag angekündigt hatte. Ärzteverbände befürchten große Herausforderungen für das Praxispersonal, das schon von Anfragen überrannt werde. Bayerns Hausärzte dürfen Patienten bereits von diesem Donnerstag (20. Mai) an unabhängig von der Impfreihenfolge mit sämtlichen Corona-Impfstoffen impfen. Das hatte Holetschek am Montag angekündigt.
8:48 Uhr
Roche erhält FDA-Zulassung für COVID-19-Test bei asymptomatischen Personen
Basel (dpa-AFX) – In den USA wurde der SARS-CoV-2-Test des Basler Pharmaunternehmens Roche von der US-Gesundheitsbehörde FDA per Notfallzulassung auch für Tests bei Personen oder Probandengruppen zugelassen, die keine Corona-Symptome aufweisen oder bei denen keine Verdachtsgründe für eine Infektion vorliegen, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Der Cobas-Test von Roche soll dabei helfen, asymptomatische Infektionen mit dem Coronavirus zu entdecken. Nun könne der hochempfindliche Cobas SARS-CoV-2-Test für die Untersuchung von Einzel- oder Sammelproben von Personen ohne Symptome oder andere Gründe für einen COVID-19-Verdacht verwendet werden, hieß es.
Zudem habe auch das US-amerikanische Zentrum für Seuchenbekämpfung und -prävention (Center for Disease Control and Prevention, CDC) seine Richtlinien angepasst und empfiehlt die Testung von Personen ohne Symptome. Eine CDC-Studie habe gezeigt, dass die Übertragung von COVID-19 durch Personen, die keine Symptome zeigen, schätzungsweise für mehr als die Hälfte aller Fälle verantwortlich seien. Dies stellt eine erhebliche Herausforderung für die öffentliche Gesundheit dar, da symptombasierte Tests allein nicht ausreichen, um die Ausbreitung von COVID-19 wirksam zu kontrollieren.
8:21 Uhr
Dermapharm profitiert von Corona-Impfstoffproduktion für Biontech
Grünwald (dpa) – Das Arzneimittelunternehmen Dermapharm ist mit deutlichen Zuwächsen bei Umsatz und Gewinn in das neue Jahr gestartet. Dabei profitierte der Konzern unter anderem von der Corona-Impfstoffproduktion für Biontech, wie Dermapharm am Dienstag in Grünwald mitteilte. Hinzu kam die anhaltend gute Nachfrage nach Vitamin-D-Produkten und vergleichbaren Präparaten. Ebenfalls zum Wachstum bei trug die Übernahme von Allergopharma.
Insgesamt stieg der Umsatz den Angaben zufolge im ersten Quartal um 10,2 Prozent auf 212,2 Millionen Euro. Das um Einmalkosten bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) stieg um 28,9 Prozent auf 63,7 Millionen Euro. Das Konzernergebnis nahm von 26,8 Millionen auf 36,2 Millionen Euro zu. Den Ausblick bekräftigte das Management. So soll der Umsatz 2021 um 24 bis 26 Prozent zulegen. Beim bereinigten Ebitda wird ein Wachstum von 45 bis 50 Prozent angestrebt.
4:04 Uhr
Kinderärzte für schnelle Schulöffnungen – „Triage in Psychiatrien“
Berlin (dpa) – Kinder- und Jugendmediziner fordern schnelle Schul- und Kitaöffnungen. „Schulen öffnen, Kitas öffnen – natürlich gemäß den geltenden Leitlinien und mit angemessenen Testungen. Jetzt ist es an der Zeit, das Ruder herumzureißen“, sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), Jörg Dötsch, der „Rheinischen Post“ (Dienstag). „Wir sehen die dringende Notwendigkeit, dass sich Menschen, die sich noch nicht impfen lassen können, keine Nachteile davon haben dürfen. Es ist absolut notwendig, selbst wenn Jugendliche in den höheren Jahrgängen geimpft werden können, für Kinder im Grundschulalter, aber auch in mittleren Jahrgängen wieder ein normales soziales Leben zu ermöglichen, damit sie sich normal entwickeln können.“
Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) kritisierte die politische Vernachlässigung von Kindern und Jugendlichen während der Pandemie scharf. „Kinder und Jugendliche wurden in der Pandemie von Anfang an massiv vernachlässigt. In der ersten Phase waren die pauschalen Einschränkungen wie Schul- und Kitaschließungen noch nachvollziehbar. Aber inzwischen haben wir gelernt, dass Kinder die Infektion deutlich weniger weitertragen und selbst deutlich seltener erkranken als Erwachsene“, sagte BVKJ-Sprecher Jakob Maske der „Rheinischen Post“. „Es gibt psychiatrische Erkrankungen in einem Ausmaß, wie wir es noch nie erlebt haben. Die Kinder- und Jugendpsychiatrien sind voll, dort findet eine Triage statt. Wer nicht suizidgefährdet ist und „nur“ eine Depression hat, wird gar nicht mehr aufgenommen.“
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