Ungarn will demnächst mit Impfungen des russischen Vakzins Sputnik V beginnen. Johnson & Johnson beantragt eine Zulassung seines Impfstoffs in den USA. Alle aktuellen Meldungen rund um den Corona-Impfstoff und die Impfstrategie in Deutschland lesen Sie hier im Ticker von FOCUS Online.
Informationen zur Coronavirus-Impfung vom 5. Februar 2021
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WHO ruft Europa und Pharmakonzerne zur Zusammenarbeit auf
11.38 Uhr: Die WHO hat Europa und die Pharmakonzerne zur Zusammenarbeit aufgerufen, um die Impfkampagnen gegen das Coronavirus zu beschleunigen. "Wir müssen uns zusammentun", forderte der WHO-Direktor für Europa, Hans Kluge, in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP. Andernfalls müssten konkurrierende Pharmahersteller "ihre Anstrengungen bündeln, um die Produktionskapazitäten drastisch zu erhöhen", fügte er hinzu. Auf die Frage, ob die seit Dezember verfügbaren Impfstoffe auch gegen neue Virusvarianten wirksam seien, antwortete Kluge: "Das ist die große Frage. Ich bin besorgt." Die Länder müssten auf neue problematische Mutationen des Virus vorbereitet sein, warnte er und rief zu mehr Gen-Sequenzierungen auf. Das Virus habe weiterhin "die Oberhand über den Menschen".
Kluge wiederholte auch den Aufruf der WHO an die reichen Länder, ihre Impfdosen mit ärmeren Staaten zu teilen, nachdem sie einen Teil ihrer Bevölkerung geimpft haben. Die Marke von 100 Millionen weltweit verabreichten Impfdosen wurde am Dienstag überschritten, wobei 65 Prozent der Impfungen in Ländern mit hohem Einkommen verabreicht wurden.
Ungarn beginnt bald mit Impfungen von Sputnik V
09.14 Uhr: Ungarn will laut Ministerpräsident Viktor Orban in der kommenden Woche damit beginnen, den russischen Impfstoff Sputnik V zu verabreichen, wie "tagesschau.de" berichtet. Den EU-Mitgliedstaaten steht es frei, bislang nicht in der EU zugelassenen Impfstoffen eine nationale Notfallgenehmigung zu erteilen. Ungarn hat dies bei Sputnik V als einziges bereits getan. Das Land erhielt am Dienstag 40.000 Dosen des russischen Impfstoffs – und kann nun bald mit den Impfungen beginnen. Die EU-Kommission weist allerdings daraufhin, dass die Mitgliedstaaten in diesem Fall auf eigenes Risiko handeln, wenn der Impfstoff noch keine offizielle EU-Zulassung hat.
Johnson & Johnson beantragt Zulassung von Corona-Impfstoff in den USA
07.08 Uhr: Der Pharmakonzern Johnson & Johnson (J&J) hat in den USA eine Notfallzulassung für seinen Impfstoff gegen das Coronavirus beantragt. Die Tochterfirma Janssen Biotech habe den Antrag am Donnerstag bei der Aufsichtsbehörde FDA eingereicht, teilte der US-Konzern mit.
Die Prüfung des Antrags könnte mehrere Wochen dauern. Bislang sind in den Vereinigten Staaten die Corona-Vakzine der Mainzer Firma Biontech und ihres US-Partners Pfizer sowie des US-Konzerns Moderna zugelassen.
Der J&J-Impfstoff hat nach Angaben des Unternehmens eine durchschnittliche Wirksamkeit von 66 Prozent. Schwere Erkrankungen vermeide das Mittel zu 85 Prozent. Anders als bei den übrigen Wirkstoffen ist bei dem Vakzin von J&J nur eine Dosis und nicht zwei nötig, um die Immunität zu erreichen. Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte vor einer Woche mitgeteilt, dass sie in Kürze ebenfalls einen Zulassungsantrag von J&J für dessen Corona-Vakzin erwarte.
Beschaffung von Corona-Impfstoff: Von der Leyen räumt in Interview Fehler ein
19.40 Uhr: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen räumt in einem Interview Fehler bei der Beschaffung von Corona-Impfstoffen ein. „Wir haben uns sehr stark auf die Frage fokussiert, ob es ein Vakzin geben wird, also die Entwicklung“, sagte sie gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" und einigen ausländischen Medien. „Rückblickend hätten wir stärker parallel über die Herausforderungen der Massenproduktion nachdenken müssen.“ dpa/John Thys/Pool AFP/AP/dpa „Europa geht voran“: Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission.
Hintergrund: Die Brüsseler Behörde orderte für die 27 EU-Mitgliedstaaten bei sechs Herstellern bis zu 2,3 Milliarden Impfdosen, doch im Moment liefern die Unternehmen weniger als erhofft oder versprochen. So kann Astrazeneca bis Ende März nur 40 statt 80 Millionen Dosen zur Verfügung stellen, wegen Problemen in einem Werk in Belgien. Die CDU-Politikerin gestand im Interview mit der Zeitung ein, unterschätzt zu haben, „welche Komplikationen auftreten können“. Das könnte auch überzogene Erwartungen geweckt haben: „Wir hätten den Menschen erklären sollen, dass es vorangeht, aber langsam, und dass es bei diesen komplett neuen Verfahren Probleme und Verzögerungen geben wird“, führte von der Leyen aus.
Mit Blick auf die stete Kritik, die EU habe zu zögerlich bei den Firmen bestellt, sagte von der Leyen im Interview, dass Entscheidungen mit 27 Beteiligten manchmal etwas länger dauern könnten: „Natürlich, ein Land kann ein Schnellboot sein, und die EU ist mehr ein Tanker.“ Sie betonte jedoch, dass alle Regierungen eng eingebunden gewesen seien in die Verhandlungen mit den Pharmakonzernen.
Bayreuth: Wie konnten sich Klinikmitarbeiter trotz Corona-Impfung infizieren?
16.10 Uhr: Für einige Mitarbeitende des Klinikums Bayreuth brachte die Coronavirus-Impfung nicht den erhofften Schutz: Wenige Tage nach der ersten Dosis wurden sie positiv auf das Virus getestet, wie das Krankenhaus auf Anfrage des „Spiegel“ bestätigte. In Pflegeheimen in ganz Deutschland gab es bereits ähnliche Fälle, bei denen sich Senioren nach der ersten Impfung infizierten. Laut den bisher verfügbaren Daten haben sich mindestens 19 Menschen in Deutschland kurz nach der Impfung mit dem Coronavirus infiziert, elf von ihnen starben.
Wie kann das passieren? Experten halten verschiedene Erklärungen für möglich. Zum einen habe das Krankenhaus mit der Impfaktion zu einem Zeitpunkt begonnen, als die Inzidenz in der Region zeitweise die höchste in Bayern war, teilte das Krankenhaus auf Anfrage mit. Deshalb sei es schon allein aus statistischen Überlegungen erwartbar, dass einige der Mitarbeitenden zum Impfzeitpunkt bereits infiziert, aber asymptomatisch waren.
Foto: Tom Weller/dpa Ein Mitarbeiter zeigt einen Abstrich für einen Corona-Test.
Zunächst kann nach der ersten Impfdosis noch von keiner Schutzwirkung ausgegangen werden, sagen Experten des Paul-Ehrlich-Instituts. Das zeigen auch Daten aus Israel: Eine Analyse mit den Krankenkassendaten von mehr als 50.000 Menschen ergab, dass sich in den ersten zwölf Tagen nach der ersten Dosis Geimpfte im Vergleich zu allen anderen Versicherten in derselben Altersgruppe genauso häufig ansteckten. Nach zwölf Tagen sank die Ansteckungsquote bei den Geimpften dagegen deutlich.
Anfälliger für eine Infektion, soll der Impfstoff aber laut Infektiologen nicht machen, auch wenn Impfstoffe Symptome hervorrufen können, die an die Krankheit erinnern, vor der sie schützen sollen. Husten – ein typisches Symptom für Covid-19 – werde durch die Impfung aber nicht verursacht. Die Impfung könne jedoch Auswirkungen auf die menschliche Psyche auswirken und Leichtsinnigkeit verursachen, was wiederum das Infektionsrisiko erhöhen könne.
Eine andere Vermutung: Die Impfung könne dazu führen, dass Antigen-Schnelltests positiv ausfallen. Die Impfung regt den Körper zwar dazu an, ungefährliche Bestandteile des Virus zu produzieren. Die Impfung wird jedoch in Muskelzellen gespritzt und die darin enthaltenden Erbinformationen werden schnell vom Körper abgebaut. Dass habe aus infektiologischer Sicht keine Auswirkungen auf die Ergebnisse bei Schnelltests.
Landkreis zog heimlich 320 Polizisten bei Corona-Impfungen vor
13.36 Uhr: Der Landkreis Stendal hat auf eigene Faust und gegen die Vorgaben aus dem Impfplan 320 Polizisten bei der Corona-Schutzimpfung bevorzugt. Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) bestätigte den Vorgang am Donnerstag im Landtag auf Anfrage des Linken-Politikers Wulf Gallert.
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Ethikrat lehnt Sonderrechte für Geimpfte weiter ab
10.05 Uhr: Der Deutsche Ethikrat hält es für falsch, die Corona-Einschränkungen für Geimpfte früher zu beenden. Ohnehin müsse erst geklärt werden, ob von geimpften Menschen weiterhin eine Ansteckungsgefahr ausgehe oder nicht, sagte die Vorsitzende des Ethikrates, Alena Buyx, am Donnerstag in Berlin. "Eine vorherige individuelle Rücknahme nur für Geimpfte" wäre auch mit Blick auf die allgemeine Akzeptanz der Maßnahmen nicht richtig. Das Befolgen von Regelungen wie Maske-Tragen oder Abstand halten könne man auch Geimpften weiterhin zumuten, wenn das notwendig sei.
Auf die Frage, ob man von "Privilegien" für geimpfte Menschen sprechen solle, sagte Buyx: "Ich würde mich freuen, wenn man den Begriff nicht mehr benutzen würde." Er sei unpräzise und sorge für eine unnötige Verschärfung der öffentlichen Debatte.
Der Rat betonte, es müsse zwischen staatlichen Maßnahmen und Vorgaben von Unternehmen unterschieden werden. Private Anbieter hätten zwar grundsätzlich Vertragsfreiheit. Wenn es um die "gleichberechtigte Teilhabe am Leben" gebe, sollte es jedoch aus Sicht des Rates keine Ungleichbehandlung geben. Wenn aber beispielsweise nach einer generellen Wiedereröffnung von Konzerthallen ein Veranstalter entscheiden sollte, nur Geimpften den Zugang zu erlauben, so wäre dies durchaus möglich. "Daraus ergibt sich aber keine Impfpflicht durch die Hintertür", betonte Buyx. Schließlich wäre es etwa denkbar dann Tests als Alternative anzubieten. Einen vorgezogenen Zugang zur Impfung für Profi-Sportler, die an internationalen Wettbewerben teilnehmen, lehnte der Rat ab.
Der Ethikrat ist ein Gremium, das mit seinen Stellungnahmen Orientierung für Politik und Gesellschaft geben soll. Seine Mitglieder des Ethikrates werden vom Bundestagspräsidenten ernannt.
Kipping will Lehrer und Erzieherinnen früher impfen lassen
09.12 Uhr: Linken-Chefin Katja Kipping fordert, Beschäftigte in bestimmten Berufen früher gegen Corona impfen zu lassen. "Es ist überhaupt nicht erklärbar, warum Pflegekräfte in der ambulanten Pflege nicht zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen im Krankenhaus zu den ersten gehören, die geimpft werden", sagte Kipping der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom Donnerstag. Auch sei es ein Fehler, dass Erzieherinnen und Lehrkräfte bei der Impfung keine Priorität hätten.
Es sei "absurd", so Kipping, dass Schulen und Kitas geschlossen sind, man es aber nicht für dringend erachte, "Lehrkräfte, die täglich vor Hunderten Menschen sprechen müssen, zu impfen". Aus ihrer Sicht war es falsch, die Impfstrategie nicht im Bundestag zu diskutieren. "Hätte man die Vorschläge einer transparenten Debatte unterzogen", wären offensichtliche Fehler aufgefallen, sagte Kipping.
Beim Thema Impf-Debakel platzte Vizekanzler Scholz der Kragen: "Richtig scheiße gelaufen"
Donnerstag, 4. Februar, 06.38 Uhr: Am Montagabend im Corona-Kabinett riss Vizekanzler Olaf Scholz endgültig der Geduldsfaden. Entnervt über das Impf-Debakel soll er im Kanzleramt auf die EU-Kommission und deren Präsidentin Ursula von der Leyen losgegangen sein. Das will die „Bild“ von mehreren Kabinettsmitgliedern erfahren haben.
Demnach sei die Impfstoff-Bestellung „richtig scheiße gelaufen“, wütete Scholz in Richtung EU-Kommission. Persönlich habe er wenig Lust darauf, „dass sich der Scheiß jetzt wiederholt“ bei der Impfkampagne hierzulande.
Schließlich scheute er auch nicht davor zurück, von der Leyen beim Namen zu nennen und ihr die Schuld für das Impf-Debakel zuzuweisen. Denn „was in Brüssel“ mit der EU-Kommission und von der Leyen vor sich gehe, „sei die nächste Sauerei“.
Wie die „Bild“ berichtet, habe Bundeskanzlerin Angela Merkel den Vizekanzler schimpfen lassen. Als der Name der EU-Kommission-Präsidentin fiel, soll sie die Wuttirade allerdings beendet haben.
Mittlerweile sei Merkel jedoch die einzige Politikerin, die die EU-Kommissionspräsidentin verteidige, hieß es in hochrangigen Unionskreisen. Angeblich würde von der Leyen seit einigen Tagen im politischen Dunstkreis von Brüssel und Berlin nach Parteikollegen suchen, die ihr im Impf-Debakel den Rücken stärken und sich öffentlich zu ihr bekennen könnten.
Bis auf Merkel und den CDU-Europa-Abgeordneten Peter Liese fühlte sich laut „Bild“-Informationen dazu aber noch niemand bemüßigt.
Der mit Kraftausdrücken gespickte Angriff von Scholz auf die EU-Kommission und von der Leyen überraschte auch SPD-Co-Vorsitzende Saskia Esken. „Tatsächlich muss man sagen: Olaf Scholz geht nicht oft auf die Art und Weise aus sich raus“, sagte sie in der RTL-Sendung „Guten Morgen Deutschland“. „Da ist schon einiger Ärger zusammengekommen.“
Bereits Ende Januar, noch vor dem Impfgipfel, hatte Scholz die EU hinsichtlich der Impfstoff-Beschaffung kritisiert. „Es wäre gut gewesen, Europa hätte mehr Impfstoff bestellt. Viel weiter über den eigenen Bedarf hinaus“, sagte er im Gespräch mit der „Süddeutschen Zeitung“. Schon vor gut einer Woche sah er von der Leyen in der Schuld. „Wenn die Kommission von uns weitere Finanzmittel erbeten hätte, hätten wir auch der EU zusätzliches Geld überwiesen.“
Schwesig widerspricht Merkel: Bestimmt nicht alles richtig gelaufen bei Impfstrategie
23.03 Uhr: Mecklenburgs-Vorpommerns Regierungschefin Manuela Schwesig (SPD) hat der Einschätzung der Kanzlerin Angela Merkel (CDU) widersprochen, wonach bei der Impfstoff-Bestellung durch die EU "im Großen und Ganzen nichts schief gelaufen" sei. "Wenn andere Länder schneller impfen können als wir, ist bestimmt nicht alles richtig gelaufen", sagte Schwesig dem "Spiegel". dpa/Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpabild Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) spricht bei einer Landtagssitzung.
"Es ist schon ein großes Problem, dass wir die Älteren nicht schneller impfen können." Hoffnungen auf baldige Lockerungen des Lockdowns in der Corona-Pandemie erteilte Schwesig eine Absage. Erst bei einer Inzidenz von deutlich unter 50 Neuinfizierten pro 100 000 Einwohnern in sieben Tagen könne es "größere Öffnungen" geben. Sie sei aber skeptisch, dass dies bis Mitte Februar in ganz Deutschland erreicht werden könne. Sie schlug deshalb vor, regional vorzugehen: "Wo die Zahlen niedrig sind, kann man früher lockern."
Am Mittwoch kommender Woche wollen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten darüber entscheiden, ob der zunächst bis zum 14. Februar befristete Lockdown verlängert wird. Auf die Frage, ob dann auch eine Strategie von Bund und Ländern komme, die den Weg aus dem Lockdown aufzeige, sagte Schwesig: "Wir brauchen diesen Perspektivplan mit Öffnungsschritten, und ich hoffe, dass wir nächste Woche dafür eine Einigung finden."
Spahn stellt Wahlmöglichkeit bei Corona-Impfstoff in Aussicht
20.06 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geht davon aus, dass es in einigen Monaten bei der Corona-Impfung auch eine Wahlmöglichkeit beim Impfstoff geben wird. "Dann wird es auch möglich sein, ein Stück Auswahl möglich zu machen", so wie bei anderen Impfstoffen auch, sagte der CDU-Politiker am Mittwochabend bei einer Online-Diskussion der Friedrich-Naumann-Stiftung. Bei absoluter Knappheit gehe das allerdings nicht. Die Bundesregierung geht davon aus, dass die Impfstofflieferungen im zweiten Quartal deutlich anziehen werden. dpa/Kay Nietfeld/dpa Jens Spahn (CDU), Bundesminister für Gesundheit, spricht bei einer Pressekonferenz.
Der Gesundheitsminister rechnet nach eigener Aussage damit, dass es in Deutschland mittelfristig eine Debatte über Impfbereitschaft geben wird. "Die Debatte wird sich sehr bald sehr ändern, da bin ich sicher." Dann werde es um die Frage gehen, ob sich überhaupt genug Menschen impfen ließen in Deutschland. "Und was machen wir eigentlich mit denen, die sich nicht impfen lassen wollen? Müssen wir dann weiterhin auf die aufpassen, indem wir alle Schutzmasken tragen?"
EMA beginnt Prüfung des Corona-Impfstoffs von Novavax
19.30 Uhr: Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat ein Prüfverfahren für einen weiteren Corona-Impfstoff eingeleitet. Auf der Grundlage erster Ergebnisse von Laborversuchen und klinischen Studien des US-Herstellers Novavax habe man das sogenannte Rolling-Review-Verfahren eingeleitet, wie die EMA am Mittwoch in Amsterdam mitteilte. dpa/Alastair Grant/AP/dpa Eine Ampulle mit dem Corona-Impfstoff von Novavax.
Nach dem Verfahren werden Daten und Ergebnisse von Studien bereits bewertet, noch bevor ein formeller Antrag auf Zulassung gestellt wurde. Damit wird das Verfahren deutlich verkürzt. Nach der Prüfung aller Daten und nachdem ein formeller Zulassungsantrag gestellt wurde, geben die Experten eine Empfehlung ab. Bei einer positiven Bewertung muss die EU-Kommission den Impfstoff zulassen. Das gilt als Formsache. Bisher wurden drei Impfstoffe gegen Covid-19 in der EU nach Empfehlung der EMA zugelassen.
"Geimpft und los": Billig-Airline Ryanair muss TV-Spot nach Protesten zurückziehen
18.00 Uhr: Die irische Billigfluggesellschaft "Ryanair" muss nach zahlreichen Beschwerden einen Werbespot zurückziehen. Das berichtet die "Welt". Der Spot habe den Eindruck erweckt, Reisen könnte schon bald wie früher stattfinden. Insgesamt hätten seit Weihnachten 2370 Briten Beschwerde eingereicht – ein ungewöhnlich hoher Wert.
Die Kampagne heißt "Jab and go", zu Deutsch: "geimpft und los". In dem Video heißt es "der Impfstoff kommt", dann springt eine Gruppe junger Menschen in einen Pool. Dabei sind sie dicht aneinander gedrängt, keiner von ihnen trägt eine Maske.
Danach folgen Bilder von Stränden und Straßencafés. Auch diese sind frei von den üblichen Vorsichtsmaßnahmen während der Pandemie. Dann fordert Ryanair die Zuschauer auf, ihre Oster- und Sommerferien zu buchen und kündigt eine Million Tickets ab 19,99 Euro nach Griechenland, Italien, Portugal und Spanien an.
Nach dem Bericht der "Welt" empfinden die verärgerten Zuschauer diese Szenen als "irreführend und unverantwortlich". Zum einen werde der Eindruck erweckt, bis April oder dem Sommer sei die gesamte Bevölkerung durch Impfung geschützt. Zum anderen könnte man vermuten, dass Einschränkungen wie Masken oder Abstand halten nach einer Impfung nicht mehr nötig seien. dpa/Daniel Karmann/dpa Ein Linienflugzeug der Fluggesellschaft Ryanair am Albrecht Dürer Airport Nürnberg auf dem Vorfeld.
Die Advertising Standards Authority (ASA), die Selbstregulierung der Werbebranche, habe den Billigflieger Ryanair angewiesen, die zwei Fernsehspots zurückzuziehen. Sie begründet das Verbot: "Wir sind der Ansicht, dass die Anzeigen Menschen ermutigen, sich unverantwortlich zu verhalten, wenn sie erst geimpft sind. Die Werbespots dürfen nicht wieder gesendet werden."
Dagegen habe Ryanair argumentiert, die Kampagne sei aufmunternd gedacht gewesen und solle die Zuschauer anregen, sich auf eine bessere Zukunft zu freuen. Außerdem würden Menschen gezeigt werden, die gemeinsam mit anderen aus ihrem engsten sozialen Umfeld, der sogenannten "Bubble", Urlaub machen. Es gebe keine Vorgaben, Urlauber nur mit Mund- und Nasenschutz zu zeigen.
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