Corona: Studie zeigt geringere Infektionszahlen durch Pflicht zum Maskentragen – Naturheilkunde & Naturheilverfahren Fachportal

Studie: Masken tragen deutlich zur Eindämmung der Corona-Pandemie bei

Inzwischen wurden zwar mehrere Maßnahmen, die zur Eindämmung des neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 erlassen wurden, wieder gelockert, doch die sogenannte Maskenpflicht besteht weiterhin. Und das ist auch gut so, denn wie eine neue Studie nun gezeigt hat, tragen die Masken offenbar deutlich zur Eindämmung der Corona-Pandemie bei.

Im April wurde in allen Bundesländern die sogenannte „Maskenpflicht“ eingeführt, die dazu beitragen soll, Infektionen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 einzudämmen. Zwar gab und gibt es an dieser Maßnahme auch Kritik, doch die Mehrheit der Bevölkerung unterstützt die Maskenpflicht. Dass diese sinnvoll ist und die Verbreitung des neuartigen Virus reduzieren kann, zeigt eine neue Studie.

Zahl der Infektionen nach Start der Maskenpflicht nur schwach gestiegen

Laut einer aktuellen Mitteilung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) trägt die sogenannte Maskenpflicht, also die allgemeine Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes, zum Beispiel beim Einkaufen oder in öffentlichen Verkehrsmitteln, offenbar deutlich zur Eindämmung der Corona-Pandemie bei.

Zu diesem Ergebnis sind Wissenschaftler von vier Universitäten, darunter Prof. Dr. Klaus Wälde, Volkswirt an der JGU, gekommen, nachdem sie die Entwicklung der COVID-19-Fallzahlen in Jena mit der Entwicklung in ähnlichen Städten verglichen hatten.

In Jena war die Maskenpflicht schon am 6. April 2020 eingeführt worden, wesentlich früher als in allen anderen Landkreisen und kreisfreien Städten Deutschlands. Die Zahl der registrierten Infektionen war daraufhin in Jena nur noch schwach gestiegen.

Die Forschenden wollten nun wissen, ob diese Abnahme tatsächlich auf die Maskenpflicht oder auf andere Besonderheiten zurückzuführen ist.

„Um diese Frage möglichst objektiv beantworten zu können, haben wir eine Art synthetisches Jena geschaffen, das die Maskenpflicht erst später eingeführt hat, und dieses mit dem realen verglichen“, erklärt Wälde.

„Signifikante Kluft zwischen den Fallzahlen“

Wie die Forscher in einem aktuellen Diskussionspapier des Forschungsinstituts zur Zukunft der Arbeit (IZA) beschreiben, hatten sie aus den anderen Landkreisen und kreisfreien Städten diejenigen herausgesucht, die mit Jena nach der Entwicklung der COVID-19-Fallzahlen bis Ende März sowie nach bestimmten Strukturmerkmalen am stärksten übereinstimmten – etwa der Bevölkerungsdichte, dem Durchschnittsalter der Bevölkerung und dem Angebot von Ärztinnen und Ärzten sowie Apotheken.

Aus den Infektionszahlen dieser Städte und Landkreise berechneten die Fachleute dann einen Durchschnitt, der den Infektionszahlen entsprechen könnte, die Jena ohne Einführung der Maskenpflicht zum 6. April möglicherweise gehabt hätte.

„Nach unseren Berechnungen tut sich eine signifikante Kluft zwischen den Fallzahlen in Jena und der Vergleichsgruppe ohne Maskenpflicht auf“, erläutert Koautor Prof. Dr. Timo Mitze von der University of Southern Denmark.

Zwanzig Tage nach der Einführung der Maskenpflicht in Jena sei die Gesamtzahl der dort registrierten COVID-19-Fälle lediglich von 142 auf 158 gestiegen, im „synthetischen Jena“ jedoch von 143 auf 205.

Die Zunahme der Infektionen im „realen“ Jena entsprach also nur etwa einem Viertel der Zunahme in der Vergleichsgruppe.

Maskenpflicht hat zur Verlangsamung der COVID-19-Ausbreitung beigetragen

In einem zweiten Schritt untersuchten die Forscher dann die Entwicklung der COVID-19-Fallzahlen in den Städten und Kreisen, die die Maskenpflicht zum 22. April eingeführt hatten, mit den Fallzahlen der Städte und Kreise, welche die Maskenpflicht erst zum 27. April oder später einführten.

Hier zeigen sich ebenfalls signifikante Unterschiede. „Zusammenfassend kann man sagen, dass die Einführung der Maskenpflicht in den jeweiligen Kreisen zu einer Verlangsamung der Ausbreitung von Covid-19 beigetragen hat“, so Wälde.

Wie es in der Mitteilung heißt, stehe dieses Ergebnis mit der Einschätzung von Epidemiologen und Virologen in Einklang, dass ein Mund-Nasen-Schutz den Luftstrom beim Sprechen hemme und dadurch die Übertragung infektiöser Partikel eingedämmt werde.

Zudem hält es Wälde für möglich, dass die Masken eine Art Signalfunktion für die Bevölkerung haben könnten, sich an die Kontaktbeschränkungen zu halten. „Unsere Ergebnisse legen nahe, dass eine Maskenpflicht ein Baustein auch für die weitere Eindämmung von Covid-19 ist“, sagt der Wissenschaftler. (ad)

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