Die Coronavirus-Pandemie hält Deutschland und die Welt weiterhin in Atem: Rund 3,7 Millionen Menschen haben sich bis jetzt mit dem neuartigen Virus-Erreger Sars-CoV-2 infiziert – 168.320 davon in Deutschland. Alle Meldungen zur Corona-Krise und dem Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus finden Sie im News-Ticker von FOCUS Online.
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Topmeldungen zur Coronavirus-Pandemie
Haseloff: Niedrigere Infektions-Obergrenze in Sachsen-Anhalt
08.01 Uhr: Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) will die Lockerungen der Corona-Beschränkungen in seinem Bundesland notfalls früher zurückdrehen, als es die Einigung zwischen Bund und Ländern vorsieht. "Wir werden da wesentlich vorsichtiger herangehen, als es der Bund verabredet hat", sagte Haseloff dem "Tagesspiegel" (Samstag). Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Länderchefs hatten sich darauf verständigt, Lockerungen zurückzunehmen, wenn binnen sieben Tagen in einem Landkreis mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner auftreten.
"Ich halte ein früheres Reagieren bei lokal anwachsenden Infektionszahlen für dringend geboten", sagte Haseloff der Zeitung. "Damit gar nicht erst eine zweite Welle entstehen kann." Trotz der vielen verschiedenen Ankündigungen in den Ländern betonte der Regierungschef, dass Bund und Länder mit ihren Regelungen noch immer "zu 90 Prozent in einem gemeinsamen Korridor unterwegs" seien.
Das Infektionsgeschehen in Sachsen-Anhalt ist verhältnismäßig gering, in dem Land mit knapp 2,2 Millionen Einwohnern lag die Zahl der registrierten Neuinfektionen zuletzt täglich im niedrigen zweistelligen Bereich. Von der verabredeten Quote ist das Land weit entfernt. Nicht einmal Halle, der Kreis mit den meisten Infektionen im Land, erreichte die Quote zuletzt annähernd.
Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) hatte am Mittwoch für seine Stadt eine Obergrenze von 35 Neuinfektionen pro Woche und 100.000 Einwohner angekündigt. Diese Anzahl sei in den vergangenen Wochen der Spitzenwert gewesen. Auch Magdeburg würde frühzeitig eingreifen, sagte Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD). "Aber nicht, indem wir die ganze Stadt lahmlegen." Vielmehr müsse lokal entschieden werden, wie die Situation eingedämmt werden könne.
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Japan lockert Test-Regeln
Topmeldung (07.53 Uhr): Nach Kritik will Japan sein Verfahren für Coronavirus-Tests verbessern. Neben einer beschlossenen Lockerung der Kriterien für solche Tests plant die Regierung in der kommenden Woche auch die Genehmigung von Testkits, mit denen Antigene des neuartigen Coronavirus bereits in 15 bis 30 Minuten festgestellt werden könnten, wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo am Samstag berichtete. Antigen-Tests werden oft bei Grippeuntersuchungen eingesetzt.
Unterdessen lockerte die japanische Regierung ihre Richtlinien für Corona-Tests: Die bisherige strenge Regel, wonach sich nur Menschen auf den Erreger testen lassen durften, die mindestens vier Tage lang 37,5 Grad Fieber haben, wurde abgeschafft.
Dieses Kriterium war auf scharfe Kritik gestoßen, da dies dazu führte, dass viele potenzielle Corona-Patienten nicht getestet wurden. Zwar ist es in Japan, wo noch bis zum 31. Mai der Notstand gilt, zu keinem explosionsartigen Anstieg an Corona-Infektionen gekommen. Doch wird der Regierung vorgeworfen, viel weniger testen zu lassen als andere Länder. Nach den neuen Richtlinien soll sich nun jeder, der über Atembeschwerden, starke Erschöpfung oder hohes Fieber klagt, bei einer örtlichen Gesundheitszentrale melden. Nur Ärzte bei ausgewiesenen medizinischen Einrichtungen können entscheiden, ob jemand auf das neuartige Coronavirus getestet werden soll oder nicht.
Insgesamt zählt Japan bislang mehr als 16 300 Infektionsfälle und 621 Tote, wie der japanische Fernsehsender NHK am Samstag berichtete. Darunter sind auch 712 Infizierte und 13 Todesfälle unter Menschen, die sich auf einem Kreuzfahrtschiff befanden hatten. Der Trend der Neuinfektionen zeigt nach amtlichen Angaben inzwischen nach unten.
Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.
- Baden-Württemberg: 33.070 (1535 Todesfälle)
- Bayern: 44.295 (2134 Todesfälle)
- Berlin: 6236 (164 Todesfälle)
- Brandenburg: 3106 (156 Todesfälle)
- Bremen: 1025 (32 Todesfälle)
- Hamburg: 4925 (187 Todesfälle)
- Hessen: 8877 (405 Todesfälle)
- Mecklenburg-Vorpommern: 721 (19 Todesfälle)
- Niedersachsen: 10.782 (500 Todesfälle)
- Nordrhein-Westfalen: 34.504 (1396 Todesfälle)
- Rheinland-Pfalz: 6265 (194 Todesfälle)
- Saarland: 2626 (147 Todesfälle)
- Sachsen: 4884 (186 Todesfälle)
- Sachsen-Anhalt: 1633 (48 Todesfälle)
- Schleswig-Holstein: 2858 (122 Todesfälle)
- Thüringen: 2513 (112 Todesfälle)
Gesamt: Stand 08.05., 19.26 Uhr, 168.320 (7337 Todesfälle)
Vortag: Stand 07.05., 19.34 Uhr, 167.057 (7196 Todesfälle)
Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.
Die Zahl der Geheilten liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 141.700
Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl: 0,83 (Stand 08.05.)
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"Bin angefasst": Star-Koch Mälzer kämpft bei Lanz mit den Tränen und will gehen
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Studie aus Hongkong: Medikamenten-Cocktail schlägt bei Patienten an
07.46 Uhr: Wissenschaftler in Hongkong haben eine erfolgreiche Behandlung des neuartigen Coronavirus mit einem Cocktail aus drei Medikamenten gemeldet. Es habe sich gezeigt, dass die Kombination der verschiedenen Wirkstoffe bei Patienten mit einem milden bis moderaten Krankheitsverlauf die Anzahl der Viren im Körper schnell verringere, schrieb der Mikrobiologe Kwok-Yung Yuen in der im Fachmagazin "The Lancet" veröffentlichten Studie. Es müsse aber noch untersucht werden, ob dies auch bei schwer erkrankten Corona-Patienten der Fall sei.
An der Studie hatten sich 127 Corona-Infizierte in sechs verschiedenen Krankenhäusern in Hongkong beteiligt. 86 von ihnen erhielten den antiviralen Medikamenten-Cocktail bestehend aus dem zur Behandlung von Multipler Sklerose eingesetzte Mittel Interferon beta-1b, der gegen HIV eingesetzten Wirkstoffkombination Lopinavir/Ritonavir sowie dem Hepatitis-Medikament Ribavirin. Die übrigen Studienteilnehmer erhielten nur das HIV-Mittel Lopinavir/Ritonavir. Die Behandlung begann im Schnitt fünf Tage nachdem die Patienten erste Symptome einer Covid-19-Erkrankung zeigten.
Bei den mit der Medikamenten-Kombination behandelten Studienteilnehmern fielen die Tests auf das Coronavirus im Schnitt nach sieben Tagen negativ aus. In der Kontrollgruppe dauerte dies laut der Studie durchschnittlich zwölf Tage. Die Krankheitssymptome verschwanden mit Hilfe des Medikamenten-Cocktails bereits im Schnitt nach vier Tagen und damit doppelt so schnell wie bei den übrigen Patienten.
Die Studie liefere "frühere aber wichtige" Erkenntnisse, schrieben die Autoren. Sie regten weitere klinische Tests an, bei denen insbesondere das Mittel Interferon beta-1b zusammen mit einem anderen Wirkstoff kombiniert werden könnte.
Impfstoff-Forscher: "Sind jetzt in der Lage, die klinische Phase I zu starten"
07.42 Uhr: Marburger Virologen bereiten gemeinsam mit Kollgen den nächsten Schritt bei der Suche nach einem Impfstoff gegen das Coronavirus vor. "Wir sind jetzt in der Phase, dass wir finanziell und logistisch alles zusammenhaben, um die klinische Phase I zu starten", sagte Stephan Becker, der Direktor des Instituts für Virologie an der Uni Marburg, der Deutschen Presse-Agentur. Becker und sein Team sind an der Entwicklung eines Impfstoffes beteiligt und arbeiten dafür am Deutschen Zentrum für Infektionsforschung mit anderen Wissenschaftlern zusammen.
Der Ansatz dabei: Sie nutzen bereits vorhandene Bausteine, sogenannte Impfstoff-Plattformen, um möglichst rasch zu einem Kandidaten gegen den Erreger Sars-CoV-2 zu gelangen.
"Wir haben uns ja schon länger auf das Thema Pandemie oder Ausbrüche von neuen Viren vorbereitet", sagt der Virologe. "Wir haben in den letzten Jahren unsere Zusammenarbeiten schon darauf ausgerichtet, dass wir wirklich schnell sein können bei der Herstellung eines Impfstoffes. Wir haben auch den Eindruck, dass wir schnell sind." Allerdings: "In der öffentlichen Wahrnehmung ist das alles nicht schnell genug. Aber das geht nicht anders, Impfstoffe brauchen einfach ihre Zeit – und ich bin auch nicht bereit, Sicherheitsmaßnahmen zu drücken." Becker hatte bereits im Januar erläutert, dass bis zur Einsatzfähigkeit eines neuen Impfstoffes eineinhalb Jahre vergehen könnten.
Die Entwicklung eines Impfstoffes benötige eine bestimmte Zeit, weil sie in Stufen verlaufe, betont der Experte. "Diese Phasen lassen sich nicht beliebig verkürzen." Bei der Phase I der klinischen Prüfung geht es vor allem darum, mit wenigen gesunden Freiwilligen die Verträglichkeit eines Wirkstoffs sicherzustellen. Ein Mainzer Unternehmen testet bereits seit Ende April einen Wirkstoff-Kandidaten im Rahmen einer PhaseI/II-Studie.
Dass sich Forscher und Unternehmen weltweit an der Suche beteiligen, hält der Marburger Wissenschaftler Becker für wichtig: "Wir brauchen eine relativ große Anzahl von Impfstoffansätzen und -kandidaten, um dann diejenigen herauszufischen, die am besten sind." Nach den ersten klinischen Tests würden auch eine ganze Reihe wegfallen. Mehrere Kandidaten seien auch deshalb wichtig, weil ein Hersteller allein nicht genügend Kapazitäten für die benötigten Mengen hätte.
Bericht: Großbritannien plant Quarantänepflicht für Einreisende
Samstag, 9. Mai, 7.40 Uhr: Großbritannien plant laut Medienberichten die Einführung einer zweiwöchigen Quarantänepflicht für Einreisende aus dem Ausland. Von der Maßnahme ausgenommen werden sollen lediglich Menschen, die aus dem Nachbarland Irland ins Vereinigte Königreich kommen, wie die Zeitung "The Times" am Samstag berichtete. Laut dem Sender BBC soll die Quarantänepflicht Ende Mai in Kraft treten.
Dem "Times"-Bericht zufolge will Premierminister Boris Johnson die Quarantänepflicht bei der Vorstellung eines Fahrplans für Lockerungen von den Corona-Einschränkungen am Sonntag offiziell ankündigen. Durchgesetzt werden soll die Quarantänepflicht demnach durch strichprobenartige Überprüfungen. Zudem drohen Geldstraßen von bis zu 1000 Pfund (1100 Euro) sowie die Abschiebung.
Hälfte aller Spanier kommt ab Montag in "Phase 1"
22.49 Uhr: Madrid wird von den am Montag im Corona-Hotspot Spanien in Kraft tretenden neuen Lockerungen des Lockdowns ausgeschlossen. Die Zentralregierung wies am Freitag den Antrag der Hauptstadt-Region zurück, in die sogenannte "Phase 1" des Deeskalationsplans eintreten zu dürfen. Man gehe "mit äußerster Vorsicht vor", sagte Gesundheitsminister Salvador Illa am Abend.
Mit knapp 65.000 Infektionsfällen und über 8500 Toten ist Madrid bei weitem die von der Pandemie am schwersten getroffene Region Spaniens. Im ganzen Land waren es am Freitag gut 26.000 Tote und mehr als 220.000 Infizierte. "Das Wichtigste ist jetzt die Konsolidierung dessen, was wir in der ersten Etappe erreicht haben: Die Epidemie unter Kontrolle zu halten", betonte Illa.
Die linke Regierungskoalition von Ministerpräsident Pedro Sánchez will Spanien mit einem Vier-Phasen-Plan bis Ende Juni zu einer "neuen Normalität" führen. Jede Etappe soll zwei Wochen dauern.
Neben Madrid werden mehrere weitere Regionen vorerst in der "Phase 0" verbleiben. Dazu gehören Urlaubsgebiete wie Barcelona und andere Provinzen Kataloniens, weite Teile der Region Valencia und die andalusischen Provinzen Málaga und Granada. "Rund 51 Prozent aller Bürger Spaniens kommen in die nächste Phase", so Illa. Im Gegensatz zu Madrid sprachen sich Barcelona und andere Regionen dafür aus, noch nicht in die nächste Stufe zu rücken.
Die Regionen, die in "Phase 1" kommen, müssen niedrige Fallzahlen sowie ausreichend sanitäre Ressourcen nachweisen. Das schafften etwa Mallorca und die restlichen Balearen-Inseln sowie unter anderem auch die Kanaren, das Baskenland, Galicien, Asturien, Kantabrien, La Rioja, Navarra, Extremadura, Murcia und Aragonien.
Dort wird man ab Montag erstmals seit Mitte März, seit dem Inkrafttreten des Alarmzustands samt Ausgehsperre, wieder Freunde und Verwandte treffen dürfen. Bei Einhaltung der Sicherheitsregeln sind Zusammenkünfte von bis zu zehn Personen im Freien und auch zu Hause erlaubt. Einige weitere Lockerungen: Gaststätten dürfen im Außenbereich bewirten, Lokale mit weniger als 400 Quadratmetern auch ohne vorherige Terminvergabe öffnen, Gottesdienste können mit einem Drittel der gewöhnlichen Teilnehmerzahl wieder stattfinden. Für die seit dem 2. Mai wieder gestatteten Spaziergänge und Sport im Freien gibt es je nach Alter weiterhin bestimmte Zeitfenster.
Zahl der positiven Corona-Tests in Deutschland steigt auf 168.320
19.29 Uhr: Die Zahl der positiven Corona-Tests in Deutschland ist auf 168.320 gestiegen. Das hat FOCUS Online auf Grundlage der Meldungen der Landesgesundheits- und Sozialministerien berechnet. Somit stieg die Zahl der Positiv-Tests um 1263 gegenüber dem Vortag. Bislang sind 7337 Menschen an den Folgen des Coronavirus gestorben.
Die Zahl der derzeit aktiven Coronavirus-Infektionen liegt laut RKI-Tagesstatistik derzeit bei 18.334. Damit sei sie seit dem Höchststand vom 7. April um 71 Prozent gefallen, schreibt "Welt"-Redakteur Olaf Gersemann auf Twitter.
EU-Kommission für Verlängerung des Einreisestopps in die EU bis 15. Juni
17.36 Uhr: Die weitreichenden Einreisebeschränkungen in die EU wegen der Corona-Krise sollten aus Sicht der EU-Kommission um weitere 30 Tage bis zum 15. Juni verlängert werden. Dies schlug die Brüsseler Behörde am Freitag vor. Zur Eindämmung der Pandemie hatten sich Mitte März alle EU-Staaten außer Irland sowie die Nicht-EU-Staaten Schweiz, Norwegen, Liechtenstein und Island darauf geeinigt, nicht zwingend notwendige Reisen in die EU zunächst einzuschränken.
Rheinland-Pfalz lockert Kontaktbeschränkungen zum 13. Mai
16.14 Uhr: In Rheinland-Pfalz gelten ab nächsten Mittwoch (13. Mai) die gelockerten Kontaktbeschränkungen. Ab dann dürfen sich die Menschen aus einem Haushalt mit denen aus einem anderen im öffentlichen Raum aufhalten. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Freitag in Mainz.
Corona-Lockerungen im Landkreis Coesfeld um eine Woche verschoben
15.40 Uhr: Nach dem gehäuften Auftreten von Coronavirus-Infektionen im Landkreis Coesfeld hat das Land Nordrhein-Westfalen die landesweit geplanten Lockerungen der Anti-Corona-Maßnahmen in dem Landkreis um eine Woche auf den 18. Mai verschoben. Davon ausgenommen seien die Schulen, die davon nicht betroffen seien, sagte Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann am Freitag in Düsseldorf. Gleichzeitig ordnete er die vorläufige Schließung des Schlachtbetriebs an, in dem die gehäuften Infektionen auftraten. imago images/Peter Schickert Marktplatz Brunnen auf dem Marktplatz von Coesfeld, Nordrhein-Westfalen
Coesfeld ist einer der Landkreise, die den von Merkel und den Ministerpräsidenten festgelegten Grenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche mit aktuell 52,7 überschreiten (siehe Meldung 12.05 Uhr).
Weiter teilte Laumann mit, dass der von besonders vielen Corona-Infektionen betroffene Schlachtbetrieb in Coesfeld vorübergehend geschlossen wird.
Studie der Hamburger Uniklinik: Viele Covid-19-Erkrankte sterben an Embolien
15.33 Uhr: Bei vielen gestorbenen Covid-19-Patienten können Thrombosen und Embolien festgestellt werden. Das ist das Ergebnis einer Studie am Institut für Rechtsmedizin des Uniklinikums Hamburg-Eppendorf, wie Stefan Kluge, Direktor der UKE-Intensivmedizin am Freitag in Hamburg sagte. Demnach seien bei Obduktionen von zwölf Covid-19-Patienten in sieben Fällen verstärkt Thrombosen – also Gerinselbildungen – in den Gefäßen der unteren Extremitäten festgestellt worden. Vier Patienten seien an einer Lungenembolie gestorben, ohne dass es vor ihrem Tod entsprechende Anzeichen gegeben habe.
Die Ergebnisse der Studie hätten sich auch bei weiteren Obduktionen wiedergefunden, sagte der Direktor des Instituts für Rechtsmedizin, Klaus Püschel. Insgesamt seien in seinem Institut bisher 190 gestorbene Covid-19-Patienten untersucht worden.
Die Ergebnisse hätten auch Einfluss auf die Behandlung Erkrankter, sagte Kluge. "Wir haben jetzt die Möglichkeit, einen Teil der Patienten zu behandeln mit Blutverdünnern. Und das sollten wir auch tun."
Dass in die den Angaben zufolge weltweit erste Studie dieser Art nur vergleichsweise wenig Obduktionen eingingen, sei auch dem Zeitfaktor geschuldet, sagte der Oberarzt des Instituts für Rechtsmedizin, Jan Sperhake. Hätte man mehr Fälle berücksichtigt, "wären wir nicht schnell genug gewesen. So einfach ist das."
Kanzler Kurz ruft auf: Nur österreichische Produkte kaufen
13.33 Uhr: Österreichs Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat die Bürger dazu aufgerufen, durch ihre Kaufverhalten das eigene Land zu stärken. Die Alpenrepublik versuche nach der Corona-Krise nun ihr wirtschaftliches Comeback. „Daher meine große Bitte: Kaufen Sie regionale Produkte und konsumieren Sie regionale Produkte in den österreichischen Wirtshäusern. Sie leisten damit auch einen Beitrag, dass wir nicht nur gesundheitlich, sondern auch wirtschaftlich gut durch die Krise kommen“, schrieb der Regierungschef am Freitag auf Twitter.
Anlass des Tweets war eine Pressekonferenz zu den Details aus Anlass der Öffnung der Lokale und Restaurants am 15. Mai. Österreich sieht sich als eines der Länder Europas, das mit seinen stufenweisen Lockerungen weit vorne ist.
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