Periodenunterwäsche: Das steckt hinter dem Trend

Sie sehen aus wie ganz normale Unterhosen, können aber viel mehr: Neben der Menstruationstasse gelten nun auch Perioden- oder Menstruationsslips als neue, umweltfreundliche Alternative zu Binden und Tampons. Wie funktionieren sie und welche Vor- und Nachteile gibt es?

Schätzungsweise 12.000 bis 15.000 Tampons oder Binden verbraucht eine Frau in ihrem Leben. Das ist hochgerechnet nicht nur teuer, sondern produziert auch jede Menge Müll – der am Ende in unseren Meeren landet. Mittlerweile gibt es mit der Menstruationstasse („Cup“), einer wiederverwendbaren Silikontasse, die das Blut auffängt, eine umweltfreundliche Alternative, die immer beliebter wird. Und noch ein weiteres Produkt ist gerade dabei, es mit Tampons und Binden aufzunehmen: die Periodenunterwäsche. Sie könnte vor allem interessant sein für Frauen, die mit einer Spirale verhüten und deswegen lieber auf die Menstruationstasse verzichten; laut Gynäkologen kann es leicht passieren, dass sie ihre Spirale beim Entfernen der Tasse mitrausziehen.

Die Perioden- oder Menstruationsunterwäsche, auch „Period Panty“ genannt, sieht aus wie eine ganz normale Unterhose – mit dem Unterschied, dass Frauen sie während ihrer Periode tragen können, ohne Gefahr laufen zu müssen, wegen blutiger Spuren auf ihrer Hose aufzufallen. Die Idee kommt aus den USA – dort gibt es die „Panties“, die Binden, Tampons und Cup ersetzen, bereits seit 2015. Inzwischen sind sie auch in Deutschland angekommen. Es gibt sie etwa bei den Herstellern Kora Mikino, Taynie, Ooshi und Femtis.

Periodenunterwäsche fängt das Blut auf und absorbiert es

Doch wie funktioniert das überhaupt? Die Periodenunterwäsche besteht aus mehreren Lagen, die Anzahl ist von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich. Wichtig ist, dass es eine Schicht gibt, die das Menstruationsblut schnell vom Körper wegleitet, damit sich der Slip nicht feucht anfühlt, und eine zweite antibakterielle Schicht, die das Blut aufsaugt wie ein Schwamm, flüssigkeitsundurchlässig ist und ein „Auslaufen“ verhindert. Das Material sollte atmungsaktiv sein, um Schwitzen vorzubeugen.

Die meisten Hersteller geben an, dass ihre Periodenunterwäsche bis zu 30 ml Flüssigkeit aufnehmen kann, bevor sie sich feucht anfühlt – das entspricht etwa drei Tampons. Je nachdem, wie stark die Periode ist, kann eine Frau die Unterwäsche also bis zu zwölf Stunden tragen, danach empfiehlt sich aus Hygienegründen ein Wechsel. Der getragene Slip sollte dann zuerst mit kaltem Wasser von Hand gewaschen und luftgetrocknet werden, bevor er bei 40 Grad in die Waschmaschine kommt. Bleichmittel oder Weichspüler sind aber Tabu – sie können die Wirksamkeit der Periodenunterwäsche einschränken. Die Hersteller raten außerdem dazu, den Slip mit einem Wäschesäckchen vor Reibung zu schützen.

Eine „Period Panty“ kostet zwischen 20 und 45 Euro

Was ist der Nachteil? Bei Frauen, die eine starke Regelblutung haben, kann es sein, dass der Slip allein nicht genügt, ein Tampon oder Cup also dennoch nötig ist – oder sie müssen ihre Periodenunterwäsche öfter wechseln. Doch die ist nicht wirklich günstig: Ein Slip kostet zwischen 20 (String) und 45 Euro. Rechnet man mit einer Periode von fünf Tagen, so ist man schnell um die 100 Euro los. Und: Nach zwei bis drei Jahren haben die Slips ausgedient – dann lässt sich der antibakterielle Schutz laut Hersteller nicht mehr gewährleisten.

Käuferinnen sollten auch darauf achten, dass die Periodenunterwäsche, die in der Regel überwiegend aus Baumwolle besteht, frei von Silber und anderen Bioziden ist. Sie können laut Bundesumweltministerium allergische Reaktionen erzeugen, die hauteigene Bakterienflora beeinträchtigen und zur Resistenzentwicklugen von Krankheitserregern beitragen.

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