Teure Pillen: In Deutschland zahlen Patienten die zweithöchsten Preise weltweit für Medikamente

Im weltweiten Vergleich zahlen deutsche Patienten viel Geld für ihre Medikamente. Wie eine Analyse des britischen Healthtech-Unternehmens Medbelle zeigt, muss hierzulande besonders tief in die Tasche für Arzneimittel gegriffen werden. Für die Untersuchungen würden Medikamentenpreise in 50 Ländern für 13 weit verbreitete Arzneien untersucht. 

Im Vergleich zahlen die Deutschen rund 123 Prozent über dem Durchschnittspreis weltweit für die geprüften Arzneimittel. Besonders hoch ist die Differenz bei dem Psychopharmaka Xanax, das bei Panikattacken eingesetzt wird. Hier liegt der Preis 187 Prozent über dem Durchschnitt. Bei dem Asthma-Präparat Ventolin sind es sogar 237 Prozent. Liptor, das zum Senken des Cholesterinspiegels eingesetzt wird, kostet in Deutschland sogar 257 Prozent über dem Durchschnittspreis. Bei Viagra zahlen die Deutschen auch mehr: Der Preis für die Potenzpille liegt bei 82 Prozent über dem internationalen Durchschnitt.

Besonders interessant: Die Preissteigerung in Deutschland für Markenarzneimittel liegt bei rund 421 Prozent zum internationalen Durchschnitt. Bei Generika, also Nachahmer-Produkten, liegt dieser Wert sogar bei mehr als 855 Prozent. 

Missbrauch von Marktmacht

Die unverschämten Preise der Pillenhersteller

Ihre Medikamente gegen Hepatitis C gelten als medizinische Sensation. Und nun kassieren sie ab. Wie ein paar amerikanische Pharma-Manager die Gesundheitssysteme der Welt plündern.

Hoher Medikamentenpreis

Mit diesem satten Preisplus liegt Deutschland laut der Studie aber noch nicht auf Platz 1. In den USA sind die Preise noch viel höher. Für Liptor werden dort unfassbare 2176 Prozent vom internationalen Durchschnittspreis fällig. Bei Prozac, einem Antidepressivum, sind es knapp 2125 Prozent. Und bei Zestril, einem Präparat bei arterieller Hypertonie, liegt das Plus bei 2682 Prozent.

Medikament gegen Zyklusstörungen

Pharma-Skandal: Der lange Kampf der Duogynon-Opfer um Gerechtigkeit

Noch immer kämpfen die Geschädigten des Duogynon-Skandals in Deutschland um Gerechtigkeit. Die Behörden scheint dies kaum zu kümmern.

Die Autoren der Studie lassen bei dieser Betrachtung allerdings einen wichtigen Punkt unter den Tisch fallen: Die unterschiedlich hohe Kaufkraft in den verschiedenen Ländern. So liegt das Einkommen in Deutschland auch deutlich höher als in Staaten wie Kenia, Indien oder Thailand, wo Medikamente dementsprechend günstiger sind. Allerdings zeigt die Studie, dass es auch in westlichen Ländern günstige Arzneimittel gibt. So liegt der Preis für Prozac in den Niederlanden bei 91 Prozent unter dem Durchschnitt, Zestril kostet rund 63 Prozent weniger als im Durchschnitt und bei Liptor liegt das Minus bei knapp 57 Prozent.

Mit ihren Untersuchungsergebnissen wolle das Unternehmen eine Debatte anstoßen, wie sich Kosteneffizienz und Zugang zu wichtigen Medikamenten in den Ländern unterscheiden.

Neu in Gesundheit

Hätten Sie’s gewusst?

Sieben erstaunliche Fakten über den Orgasmus

Hätten Sie’s gewusst?

Sieben erstaunliche Fakten über den Orgasmus

Hautpflege

"Ökotest" prüft Gesichtscremes – und entlarvt falsche Anti-Falten-Versprechen

Gesundheit

WHO veröffentlicht alarmierende Zahlen: Vier von fünf Jugendlichen bewegen sich zu wenig

"Sonnenvitamin"

Sieben Fakten über Vitamin D, die Sie kennen sollten

Natürliche Haarwäsche

Ist Haarseife eine sinnvolle oder sinnlose Alternative zu Shampoo?

Lungenkrankheit

Einen Mann plagt extreme Atemnot – schuld ist sein Bett

Gesunde Zähne

Stiftung Warentest prüft elektrische Zahnbürsten: Eine Bürste für acht Euro putzt "sehr gut"

Medizin für Menschen

Mensch vor Profit! Diese Mediziner haben den Ärzte-Appell bislang unterzeichnet

Risikofaktor für Diabetes

Volkskrankheit Fettleber: Wie sie entsteht und was man dagegen tun kann


Erkältung und Grippe

"Gesicht nicht mit der Hand berühren": So kommen Sie gesund durch den Winter – ein Arzt gibt Tipps


Crystal- statt Opioid-Krise

"Ich bin auf Meth"– Provokative Kampagne weist auf eigentliches Drogenproblem hin

"Aufgeben gilt nicht"

Reisen mit Multipler Sklerose: Marine zog es in die Ferne – und sie fand das Glück

Zwilling im Mutterleib tot gespritzt

Spätabtreibung oder Totschlag? Prozess gegen Berliner Frauenärzte vor dem Ende


Ganz ohne Nasenspray

Mit diesen Tricks bekommen Sie eine verstopfte Nase wieder frei

"NDR"-Markt

Durchfallgefahr! Verbraucherschützer warnen vor Obstsalat aus dem Supermarkt

Von Blutdrucksenker bis Ibuprofen

Apotheker schlagen Alarm: Immer häufiger gibt es Lieferengpässe bei wichtigen Arzneien

Fit im Schritt

Warum Liebeskugeln gegen Beckenbodenschwäche helfen: Tipps zur richtigen Anwendung

17-Jähriger schwer erkrankt

Spenderlunge nach E-Zigarette – Familie eines Teenagers veröffentlicht emotionalen Appell

Essen mit Nebenwirkung

Ein Mann lässt sich am Magen operieren – Jahre später hat er einen Gehirnschaden


Welt-Frühgeborenen-Tag

Bestseller-Autor Sebastian Fitzek über frühgeborenen Sohn: "Er wog nur so viel wie ein Tetrapack Milch"

Quelle: Den ganzen Artikel lesen