Nabu fordert generelles Rauchverbot an Stränden – sind Sie auch dafür?

Wenn im Sommer sich die Strände mit Menschen füllen, kommt auch zwangsläufig der Müll an die Küsten und Strandabschnitte. Neben allerlei Unrat landen auch Zigarettenkippen im Sand. Deshalb fordert der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) in Schleswig-Holstein ein generelles Rauchverbot an Stränden, wie ein Sprecher dem stern bestätigte. Zuvor hatte der NDR darüber berichtet.

Bislang ist es an den schleswig-holsteinischen Küsten größtenteils nicht verboten zu rauchen. Lediglich auf der Insel Föhr in der Nordsee gebe es laut NDR drei Strandabschnitte, an denen das Rauchen untersagt ist. Laut einer Sprecherin der Föhr Tourismus GmbH funktioniere das Verbot gut: „Die Gäste nehmen das gut an und halten sich auch an die Regeln“, sagte Ann-Kathrin Meyerhof dem NDR.

Rauchen an den meisten Stränden erlaubt

An den übrigen Stränden an Nord- und Ostsee seien laut NDR für Raucher bei Tourist-Informationen oder bei Strandkorbverleihern spezielle Strandaschenbecher zu bekommen. So werde es unter anderem in der Lübecker Bucht und der Flensburger Förde gehandhabt.

Grund für Forderung des Nabu ist, dass zu viele Kippen am Strand liegen blieben. Der Landesgeschäftsführer des Nabu in Schleswig-Holstein, Ingo Ludwichowski, sagte gegenüber dem NDR: „Wir wissen alle, welche negativen Auswirkungen Kippen haben, wenn sie in die Umwelt oder ins Wasser kommen.“ Ein Verbot würde Kontrollen erleichtern, so Ludwichowksi.

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Zigarettenkippen stark umweltschädlich

Laut „Ökotest“ würden Zigarettenstummel 30 bis 40 Prozent des Mülls ausmachen, der in Städten und an Stränden gefunden wird – mehr als Plastiktüten oder Strohhalme. Bis zu sechs Milligramm Nikotin, Arsen und Schwermettale würden laut Schätzungen pro Kippe in die Umwelt gelangen. Viele der Stoffe seien laut der Weltgesundheitsorganisation WHO krebserregend. Auch für Tiere seien die Kippen gefährlich: Eine Zigarette pro Liter Wasser könne für Fische bereits tödlich sein, so „Ökotest“.

Kritik an der Forderung des Nabu kommt von der Tourismusagentur in Schleswig-Holstein. Die Geschäftsführerin Bettina Bunge erklärte gegenüber dem NDR: „Wir haben im Land rund 1.300 Kilometer Küstenlinie. Alles zu kontrollieren wäre nicht umsetzbar und ein unverhältnismäßig großer Aufwand.“ Sie fordere stattdessen mehr Verantwortungsbewusstsein der Gäste an Nord- und Ostsee, da auch Kinder am Strand spielen würden.

Quellen: NDR, „Ökotest“

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