Mediziner machen Gedächtnisverlust bei Alzheimer rückgängig

Durchbruch bei der Behandlung von Alzheimer?

Wenn Menschen unter Alzheimer leiden, führt dies zu einem Gedächtnisverlust bei den Betroffenen. Experten suchen schon lange nach Mitteln und Wegen, um diese Auswirkungen der Erkrankung zu verhindern oder rückgängig zu machen. Medizinern gelang es jetzt, den Gedächtnisverlust bei Mäusen mit Alzheimer umzukehren. Könnte dies auch Menschen mit Alzheimer möglich sein?

Die Wissenschaftler der University of Buffalo stellten bei ihrer Untersuchung fest, dass es möglich ist, den Gedächtnisverlust von Mäusen mit Alzheimer rückgängig zu machen. Die Forschenden veröffentlichten die Ergenisse ihrer Studie in der englischsprachigen Fachzeitschrift „Brain“.

Es gibt noch keine Behandlung zur Heilung von Alzheimer

Alzheimer beeinträchtigt die Fähigkeit der Neuronen zur Übertragung elektrischer Signale in für die Gedächtnisbildung verantwortlichen Gehirnbereichen. Derzeit gibt es keine Behandlungen, welche das Fortschreiten der Krankheit heilen oder auf Dauer verzögern könnten. Die Wissenschaftler untersuchten genetische Veränderungen, die sich darauf auswirken, wie DNA-Anweisungen in Zellen (so genannte Epigenetik) gelesen und exprimiert werden. Durch die Entschlüsselung, welche epigenetischen Veränderungen die Signalgebung zwischen Neuronen beeinflussen und zu Gedächtnisverlust führen, versuchten die Mediziner zu ermitteln, welche Arzneimittel wirksam zur Behandlung der Erkrankung sein könnten.

Gedächtnisverlust konnte aufgehoben werden

Die Mediziner haben nicht nur die epigenetischen Faktoren identifiziert, die zum Gedächtnisverlust beitragen, sondern haben auch Wege gefunden, sie in einem Tiermodell der Alzheimer-Krankheit vorübergehend aufzuheben, sagt Studienautor Professor Zhen Yan von der University of Buffalo.

Alzheimer bewirkt Abbau von wichtigen Rezeptoren

Die meisten Forschungsarbeiten konzentrieren sich darauf, den Aufbau toxischer Ablagerungen von Proteinmolekülen zu bekämpfen. Professor Yan und sein Kollegen untersuchten einen anderen Faktor, der die Gedächtnisbildung beeinflusst. Dabei fanden sie heraus, dass Neuronen in der Stirnhirnrinde nach und nach Rezeptoren für einen wichtigen Neurotransmitter (Glutamat) verloren – in Teilen des Gehirns, welche für das Arbeitsgedächtnis verantwortlich sind. Post-mortem-Untersuchungen an Alzheimer-Patienten zeigten, dass ihnen diese Rezeptoren fehlten. Dies führte die Mediziner zu einer bestimmten Gruppe von Enzymen, welche die für die Neurotransmitter-Produktion verantwortlichen Gene beeinflussen könnten. Als den Mäusen mit Alzheimer diese Enzymhemmer verabreicht wurden, konnte die Aufrechterhaltung der kognitiven Funktion durch Bewertungen des sogenannten Erkennungsgedächtnisses, des räumlichen Gedächtnisses und des Arbeitsgedächtnisses bestätigt werden, erläutert Professor Yan.

Verbesserungen dauerten nur kurz an

Diese Verbesserungen dauerten nur eine Woche an aber der Prof. Yan und seine Kollegen arbeiten an der Verfeinerung einer Verabreichungsmethode, die es dem Medikament ermöglicht mehr Neuronen des Gehirns zu erreichen und eine stärkere Wirkung zu erzielen.

Weitere Forschung ist nötig

Die kurzlebigen Befunde bei Mäusen garantieren jedoch nicht, dass auch dieselben Wirkungen beim Menschen auftreten. Einer der aufregendsten Aspekte der epigenetischen Forschung besteht darin, dass die Änderungen möglicherweise reversibel sind, sagt Dr. Rosa Sancho von Alzheimer’s Research UK zu den Ergebnissen der Studie. Die an Mäusen erzielten Ergebnisse müssen nun auch an Menschen überprüft werden. (as)

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