Selbstzweifel und Minderwertigkeitsgefühle: So beeinträchtigt das Hochstapler-Syndrom das Leben

Das Impostor-Syndrom, auch Hochstapler-Syndrom, Impostor-Phänomen, Mogelpackungs-Syndrom oder Betrüger-Phänomen genannt, ist ein psychologisches Phänomen, bei dem die Betroffenen stark an ihren eigenen Fähigkeiten, Leistungen und Erfolgen zweifeln.

Sie sind von Selbstzweifeln geplagt und nicht in der Lage, ihre persönlichen Erfolge als solche zu verbuchen. Sie haben das Gefühl, sich ihren Erfolg nur erschlichen, aber nicht verdient zu haben.

Impostor-Syndrom beeinträchtigt den Alltag

Werden die Betroffenen von ihren Mitmenschen für ihre Leistungen gelobt, erklären sie diese mit Glück, Zufall oder Überschätzung der eigenen Fähigkeiten durch die anderen.

Menschen, die besonders stark unter dem Impostor-Syndrom leiden, zweifeln so stark an sich selbst, dass sie sich für Hochstapler und Betrüger halten. Die Angst, andere könnten diesen „Betrug“ durchschauen, begleitet ihren Alltag und beeinträchtigt ihre Lebensqualität dadurch ungemein.

Unabhängig von Geschlecht und Leistung

Das Impostor-Syndrom betrifft mehr Menschen, als man vielleicht denken würde. Das gilt sowohl im Berufsleben als auch bei der Ausbildung. Laut einer Studie der Brigham Young University sind dort rund 20 Prozent der Studierenden betroffen.

Das Impostor-Syndrom ist dabei nicht abhängig vom Geschlecht und steht in keinerlei Verhältnis zur Leistung. Auch sehr erfolgreiche Leute können teilweise nicht glauben, den Erfolg wirklich verdient zu haben.

Ein starkes soziales Netzwerk

Um herauszufinden, wie den Betroffenen geholfen werden kann, befragten die Wissenschaftler Studierende aus einem akademischen Elite-Programm nach ihren Strategien im Umgang mit dem Impostor-Syndrom.

Bei der Auswertung der Antworten kamen die Forscher zu dem Ergebnis, dass sich Unterstützung und Zuwendungen von Freunden und Familie positiv auswirken. Wichtig war dabei vor allem, dass sich die Betroffenen auf ein starkes soziales Netzwerk außerhalb der Universität verlassen konnten.

Im Unterschied dazu fühlten sich diejenigen, die sich an Kommilitonen gewandt haben, oftmals noch schlechter. Auch Verdrängungen und Überspielen des Problems können die inneren Zweifel nicht beseitigen.

Hilfe im Job

Neben einem guten unterstützenden Freundeskreis oder professioneller therapeutischer Hilfe kann auch auf Jobebene einiges getan werden, um Menschen mit Impostor-Syndrom zu unterstützen.

Eine wertschätzende Unternehmensstruktur, in der offen über Fehler und Scheitern gesprochen wird, kann einiges zum Wohlbefinden der Betroffenen beitragen und ihnen vielleicht dabei helfen, ihre eigene Leistung auch als solche anzuerkennen.

Quelle

  • Gardner, R. et al. (2019): „I must have slipped through the cracks somehow“: An examination of coping with perceived impostorism and the role of social support. Abgerufen am 26.11.2019: https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0001879119301095

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